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Forum Alkoholerkrankung und neue medikamentöse Behandlungsansätze
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Internet als Selbsthilfe

Mittwoch 21. April 2010, 08:17

Ich hatte vor 2 Tagen diesen Beitrag bereits einmal unter Neues aus der Anstalt eingestellt, allerdings aus gegebenen Anlass verbunden mit einem Kommentar zu JPL. Das hat wohl sehr abgelenkt von meinem eigentlichen Anliegen, obwohl die Reaktionen auf die sog. Geschäftsidee von JPL verständlich sind.
Daher noch mal mein Beitrag reduziert auf die wesentliche Frage: wie ist das Internet optimal nutzbar zu machen für den Gewinn von wissenschaftlich seriösen Erkenntnissen?

LG invorio

Gestern habe ich folgende mail von einer Forenteilnehmerin erhalten:

. .............Werde die Auswertung am Dienstag wieder unserem Suchthilfe Zentrum zeigen (wenn das ok für Dich ist). Muss nur leider sagen, dass unsere Therapeuten dort, immer verhaltener auf Bac reagieren.
Wir hatten einige Rückfälle in der Gruppe und daraufhin wurde ich von diesen Teilnehmern natürlich auf Bac angesprochen. Der Gruppentherapeut probiert dies vehement zu unterbinden. Ich persönlich finde es sehr schade, dass dieses Thema nun in der Gruppe nicht besprochen werden kann. ....

Es geht hier um eine Therapiegruppe, die vom DRV bezahlt wird. Die DRV sollte und ist eigentlich nur an der Arbeitsfähigkeit der Patienten interessiert, trotzdem sind auf dem Level der Therapiegruppen solche oder ähnliche Erfahrungen üblich.
Es werden weiterhin die sich als weitgehend untauglich verifizierten Konzepte verwendet, ein neues Konzept, dessen Erfolge wohl mehr als deutlich sind, wird nicht nur ignoriert, sondern wie oben geschildert, unterbunden. Ein Augen-Zu-und-Weiter-so ist bei einer Rückfallquote von 80% ein Skandal an sich.
Interessanter Weise wird auf der wissenschaftlichen Seite händeringend nach Medikamenten gesucht, die nach vielen Jahren (Jahrzehnten?) der Stagnation wieder zu vorzeigbaren Fortschritten in der Alkoholismusbehandlung führen. Die Akzeptanz auch für Baclofen ist dort recht hoch, leider auch die Zeitkonstanten des Fortschritts.
Also: Regulärer wissenschaftlicher Fortschritt dauert ewig und hilft vielleicht der nächsten Generation von Alkoholikern, eine Evolution von der Basis aus wird durch die Repräsentanten der Entwöhnungsindustrie weitgehend unterbunden.
Bleibt einzig das Internet als Ausweg, sowohl für die Forschung als auch für den Aufbau tragfähiger Strukturen für die Selbsthilfe.

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