Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: 2013 Naltrexon und Baclofen in der Suchtbehandlung
BeitragVerfasst: Dienstag 17. September 2013, 17:21 
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Naltrexon und Baclofen in der Suchtbehandlung: Erfahrungen aus einer psychiatrischen Praxis
(C. Haasen, Hamburg), Hamburg, 22. Mai 2013

Erfahrungen aus einer psychiatrischen Praxis

Der Interventionsbedarf bei alkoholkranken Patienten mit hoher Rückfallquote sei daher zu jedem Zeitpunkt hoch, sagte Prof. Dr. med. Christian Haasen. Der niedergelassene Psychiater aus Hamburg plädierte für eine stärkere zusätzliche Betonung der medizinischen Rückfallprophylaxe, etwa mithilfe der Pharmakotherapie. Bewährte und neue Anticravingsubstanzen stellen effektive Optionen dar.

Professor Haasen, vormals Lehrauftrag am ZIS Hamburg,
behandelte in seiner Praxis bisher 30 Patienten mit Baclofen.

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: 2013 Naltrexon und Baclofen in der Suchtbehandlung
BeitragVerfasst: Donnerstag 19. September 2013, 15:59 
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Lieber Federico! In der "Psychopharmakotherapie" der Referenzzeitschrift zum Thema werden in der neuen Nr. vom Sep./Okt. 2013 4 Themen behandelt: Neurobiologie der Alkoholabhängigkeit, Trinkmengenreduktion als Therapieziel?, Substanzen zur Therapie der Alkoholabhängigkeit und Fragen an ein modernes Suchthilfesystem. Die Autoren Karl Mann, Joachim Körkel, Rainer Sparnagel, Falk Kiefer, Walter E.Müller, Götz Mundle und Josef Aldenhoff stehen alle auf der Gehaltsliste von Lundbeck. Das geben sie in ihrer "Befangenheitserklärung" an Ende ihrer Artikel alle an, ausnahmslos! Es geht in den Artikeln nur um Disulfiram, Acomprosat und Nalmefene. Diese Artikel haben ein hohes theoretisches Niveau in der Darstellung der neurophysiologischen Abläufe. Sie sind sehr wissenschaftlich, jedenfalls machen sie auf einen Nichtfachmann diesen Eindruck. Das Baclofen wird nicht einmal erwähnt! In keinem dieser Artkel! Was bedeutet das für einen Psychiater/Nervenarzt in der täglichen Patientenversorgung: Falls jemand unter Baclofen verstirbt, oder einen anderen Schaden behauptet, ist der verordnende Arzt dran. Er kann sich NICHT auf neuere wissenschaftliche Veröffentlichungen stützen. Die "Gutachter-Experten" hat er auch gegen sich, weil sie sich ebenfalls auf neuere Veröffenlichungen stützen müssen. Sonst werden sie von den Rechtsvertretern der Versicherungen an die Wand gedrückt. Die therapuetische Erfahrung eines "Wald- und Wiesen-Psychiaters" zählt vor Gericht nur, wenn die Herren Gutachter die Haltung unterstützen. (Die Erfahrungen und Meinungen von Patienten sind juristisch ohne Belang.) Aus juristischer Sicht muss somit jedem auf Rechtssicherheit bedachten Arzt von der Verschreibung von BAC abgeraten werden! Im Ernstfall kann das nämlich zum persönlichen Schadensersatz führen, weil die Haftpflichtversicherung sich ebenfalls für nicht zuständig erklärt, wenn der Arzt die wissenschaftlichen Standards verletzt. Am Schluss droht Approbationsentzug. Ich finde diese gekauften Experten widerlich. Ein ganzes Heft in der Hand von Lundbeck und die Herren Professoren dienen nicht der Wissenschaft, auch nicht dem Patientenwohl, sondern nur dem Mammon. Irving


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 Betreff des Beitrags: Re: 2013 Naltrexon und Baclofen in der Suchtbehandlung
BeitragVerfasst: Donnerstag 19. September 2013, 17:48 
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irving hat geschrieben:
Ein ganzes Heft in der Hand von Lundbeck und die Herren Professoren dienen nicht der Wissenschaft, auch nicht dem Patientenwohl, sondern nur dem Mammon.

Lieber Irving,

vielen Dank für diese schonungslose und umfassende Darstellung der prekären Lage,
in der Du und alle anderen verantwortungsbewussten Ärzte sich wiederfinden.
Umso mehr ein Grund die Gelegenheit zu nutzen, mich für Deine und die Arbeit der
vielen anderen verschreibenden Kollegen im Namen aller profitierenden Patienten zu
bedanken.

Wie Du sicher bemerkt hast, habe ich den Besuch von Suchtkongressen aus diesen
und anderen Gründen eingestellt und mich anderen Betätigungsfeldern zugewandt.
Email an Dich erfolgt demnächst.

Jetzt aber eine gute Nachricht: Deutschland ist dabei, seine mäßige Reputation in der
Suchtforschung engültig zu verlieren. In Österreich, in der Schweiz, Belgien und Frankreich
wird immer mehr Baclofen mit Erfolg verschrieben. Die neuesten Nachrichten kommen aus
Portugal, dort wird immer mehr behandelt und es wird positiv in der Presse berichtet.
In Brasilien ist Baclofen seit geraumer Zeit in aller Munde und aus Indien und China
kommen laufend neue Forschungsergebnisse. Vor nicht allzu langer Zeit kursierte der
Kalauer, „was kümmerts mich, wenn in China ein Sack Reis umfällt ...“ Jetzt kontern die
Chinesen mit, „was kümmerts mich, wenn in Deutschland ein Bierfass umfällt“.

Das ändert natürlich vorerst nichts an der aktuellen Situation in Deutschland.
Da aber Lundbeck langsam das Geld ausgeht, besteht berechtigte Hoffnung auf einen Sieg
der humanistisch-ethisch verpflichteten Suchtmedizin.

Besonders enttäuscht bin ich von Körkel. Wenigstens ist er noch rot geworden,
als Jivaro ihn ansprach: „Sie haben sich wohl jetzt auch von Lundbeck kaufen lassen“.
Schade, aber man muss auch seine Verdienste sehen und was er jahrelang
einstecken musste – Schmerzensgeld?

LG Federico

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Richard David Precht


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