Warum ich das nicht schon früher gefunden habe, weiß ich ehrlich gesagt nicht... :
Baclofen möglichst früh als Anti-Craving-Therapie bei Alkoholabusus einsetzen-Artikel leider nur nach Anmeldung lesbar-
Ute Eppinger et al. | 22. Oktober 2012
Medscape Deutschland/Psychiatrie
Auszug :
"Gorwood setzt Baclofen zur Anti-Craving-Therapie ein, es ist eigentlich ein älteres Medikament, das früher gegen Muskelschmerzen empfohlen wurde. „Die Nebenwirkungen sind Sedierung und Konzentrationsprobleme“, räumte Gorwood ein, allerdings zeigten klinische Erfahrungen, dass das Medikament sehr wirksam das impulsive Verlangen nach Alkohol unterdrücke. Er wertete den Ansatz als vielversprechend."
Prof. Gorwood hat dazu einen eigenen Artikel verfasst :
Neue Ansätze in der Therapie der Alkoholabhängigkeit
Professor Philip Gorwood, CMME, Paris Descartes University; Paris, FrancePublic release date: 15-Oct-2012
European College of Neuropsychopharmacology
Auch hieraus ein Auszug:
"Dieser neue Zugang basiert nicht nur auf der Entwicklung neuer medikamentöser Therapien, sondern auch auf der Entdeckung von Baclofen, eines ursprünglich gegen Muskelschmerz empfohlenen älteren Medikaments (Soyka & Rösner, 2010), das in hoher Dosierung eine beeindruckende Wirkung bei der Reduktion von Rückfällen bei schweren Alkoholikern zeigt (Addolorato et al., 2007). Diese positiven Ergebnisse konnten allerdings durch andere randomisierte kontrollierte Studien nicht bestätigt werden. Dennoch zeigen klinische Erfahrungen, wenn auch nicht in systematischer Weise, dass Baclofen überaus wirksam ist, und viele Ärzte setzen dieses Medikament in der Therapie alkoholabhängiger Patienten ein. Es gilt jedoch zu beachten, dass diese Therapie zwar im Hinblick auf Impulsivität und Craving sehr effektiv zu sein scheint, hinsichtlich Zwanghaftigkeit und Verhalten jedoch nur geringe Wirkung zeigt. Ein Monitoring des therapeutischen Nutzens ist daher erforderlich."
LG, Werner