Wissenschaftliche Ergebnisse und Studien
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Charité – das große Schweigen

Montag 16. Juli 2012, 16:04

Mit Baclofen gegen die Alkoholsucht?
Tipp: gibt man in Google den Titel+Heinz als Suchbegriff ein, findet man den kompletten Artikel als PDF zur Ansicht, den man bei Springer kaufen müsste.

immerhin gibt es einen positiven Artikel vom April 2010 in der Zeitschrift „Neurotransmitter“, ein Interview mit Prof. Heinz, das PDF ist anbei. In diesem Artikel erwähnt er eine interessante Studie von Ariwodala und Weiner: Ethanol potentiation of GABAergic synaptic transmission may be self-limiting: role of presynaptic GABA B receptors. Journal of Neuroscience 2004.
Tipp: oben rechts befindet sich ein Button mit der Aufschrift Final Version Free.

Die eigene Studie (Start: März 2011) sollte lt. clinicaltrials im August 2012 abgeschlossen sein. Nach unseren Informationen ist z. Zt. nicht einmal sicher ob die Ergebnisse veröffentlicht werden. Angesichts der ständig beklagten schlechten Studienlage ist das warten auf Godot einigermaßen unverständlich.

Möglich dass auch hier die Markteinführung von Selincro (vormals Nalmefene) eine gewisse Rolle spielen könnte. Vielleicht spielt die Flugbahn einer Münze dabei die entscheidende Rolle wie nachfolgender Artikel unterstellt.


Keine Erleichterung für Alkoholiker noch nach Lundbeck Phase-III-Ergebnisse
2012.06.03

Prag / Turku / Kopenhagen - das dänische Pharmaunternehmen H. Lundbeck A / S präsentierte gestern klinische Daten über ihr Potenzielles Blockbuster-Medikament Nalmefen anlässlich der European Congress of Psychiatry klinischen in Prag 2012. Während Lundbeck und seinen finnischen Partner Biotie Therapeutics Corp aus Turku eine beeindruckende 66% Reduktion auf den gesamten Alkoholkonsum unterstreichen, ist ein genauerer Blick auf die Placebo-Daten beunruhigend.

In drei Placebo-kontrollierten Phase-III-Studien wurde das Medikament mit dem Handelsnamen Selincro schweren Trinkern verabreicht, denen auch medizinische Beratung über ihre Trinkgewohnheiten gegeben gegeben wurde. Selincro zielt auf die Beseitigung des Vergnügens zu trinken. Nach sechs Monaten sanken die Zahlen von starken Alkoholkonsum Tagen (insgesamt Alkoholkonsum) in der ersten Studie von 19 auf 7 (84g bis 30g) in der Droge, und von 20 bis 10 (85g bis 43g) im Placebo-Bereich. Die Zahlen des zweiten Studie waren weniger überzeugend und - noch schlimmer - in der dritten Studie das Medikament wirkte kaum besser als Placebo. Dennoch Biotie-CEO Timo Veromaa denkt, dass "Selincro das Potenzial hat, die Art und Weise der Alkohol-Abhängigkeit von Patienten und Ärzten behandelt wird zu verwandeln."

Im Moment ist das wie eine in die Luft geworfene Münze, Kopf oder Zahl, bis die Überprüfung der europäischen Anmeldung beendet ist. Aber selbst wenn die Zulassung erteilt werden sollte, würde der Erfolg von Selincro bescheiden bleiben: Laut Analysten von Jefferies, könnte das Medikament bis zu $ ​​300 Millionen Euro Jahresumsatz in Europa ernten - nicht gerade eine Ernte von Blockbuster-Dimensionen.

Auch das Schielen auf den USA-Markt wird keineswegs zu Euphorie der Anleger führen, das zugelassene Fenster für das Medikament wäre nur für 5 Jahre offen. Daher werden alle Augen auf die Follow-up-Phase-III-Daten im Juni auf der Jahrestagung Research Society auf Alkoholismus Scientific Meeting in San Francisco gerichtet sein. In der Zwischenzeit dürfte die Flugbahn der Münze immer enger werden. aus Eurobiotech News


Bleibt zu hoffen, dass in diesem Fall die Münze auf die richtige Seite fällt. Schließlich gibt es ein eindeutig überlegenes Medikament, dessen Weiterverbreitung durch Lundbeck zumindest in der Vergangenheit massiv behindert wurde. Ich erinnere an die einjährige Blockadepolitik der französischen Agentur für Arzneimittelsicherheit (Afssaps) die erst aufgegeben wurde, als die „Conflicts of Interest“ ihrer führenden Köpfe, von Bernard Granger und anderen Ärzten aufgedeckt wurden.

LG Federico
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