Journal für Gastroenterologische und Hepatologische Erkrankungen 2013; 11 (1): 6-13
Alkoholabhängige: Erkennen und individuelles Behandeln nach der Typologie nach LeschLesch OM, Walter H
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Zusammenfassend ist in der Therapie festzuhalten, dass heute starre Angebote für "alle" Alkoholabhängigen abzulehnen sind [1–5].
Dies gilt besonders, wenn die Regeln einer Institution (ambulant oder stationär) wichtiger genommen werden als die Bedürfnisse der Alkoholabhängigen. Stationäre Angebote, die weit weg vom Wohnort und ohne ambulante Nachbetreuung angeboten werden, verbessern nur sehr selten den natürlichen Verlauf. Eine individuelle Entzugsbehandlung und eine ambulante, spezifische, pharmakologische und psychosoziale Therapie nach Untergruppen von Alkoholabhängigen (z. B. Typologie nach Lesch) über mindestens 15 Monate haben die besten Therapieerfolge. Rückfälle sind kein "Versagen" des Patienten, sondern der Mechanismus der Rückfälle sollte zu einer Modifikation der therapeutischen Strategien führen. Die Lebenserwartung von Alkoholabhängigen ist deutlich verkürzt und Spitalsaufenthalte sind häufig. Wirksame spezifische Therapien verbessern die Verläufe, sparen Kosten und mildern das Leid von Patienten und deren Familien.