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Baclofen in Tageszeitungen, Magazine, Rundfunk, Fernsehen, Onlinemedien
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Huffington Post 10/01/2014

Freitag 10. Januar 2014, 16:50

@All,

soeben ist dieser Artikel in der Huffington Post erschienen. nachfolgend ein Auszug:

Dr. Renaud de Beaurepaire: Finanzielle Interessen verhinderten die Verwendung von Baclofen.

Diese Geschichte könnte aus einem Roman des Bestseller-Autors Dan Brown (Illuminati, Sakrileg, Inferno) stammen. Schließlich kratzten Olivier Ameisen, Renaud de Beaurepaire und später viele andere Ärzte, ebenfalls an einem "Sakrileg". Wie bei Dan Brown geht es bei Baclofen um Macht, Eitelkeiten und Milliarden, die es zu verteidigen gilt. Korruption und Bestechungsaffären sind längst bittere Realität geworden - auch innerhalb des Gesundheitsbetriebs. Längst geht es nicht mehr um die besten Behandlungsmethoden, sondern um Maximierung von Profit. Das hysterische Festklammern an längst überholten, meist wirkungslosen Medikamenten gehört genauso dazu, wie das Beharren auf überkommenen Therapieformen. Schließlich ist ein Alkoholiker für einen Suchtmediziner - auch wenn das nicht nett klingen sollte - eine lebenslange Rente. Leider ist es keine Geschichte, auch kein Roman, es ist die real existierende Wirklichkeit. Der nachfolgende Text ist einer aktuellen Rede von Dr. Renaud de Beaurepaire entnommen.

Somit ist die ohrenbetäubende Stille - ein Oxymoron – wie Olivier Ameisen es in seinem Buch nannte, wieder ein bisschen leiser geworden. Sicher ist die HUFFINGTON POST nicht DIE ZEIT, DER SPIEGEL oder der STERN. Aber es ist derzeit das einzige öffentliche Medium, das von allen Menschen gelesen wird und nicht nur von einem erlauchten Forenpublikum.

Hier geht es zum Originalvideo in französischer Sprache. An dieser Stelle noch einmal, herzlichen Dank an ein Mitglied unseres Forums für die Übersetzung und natürlich @Monique vom französischen Ärzteforum für die schnelle Unterstützung. Last but not least gilt mein herzlicher Dank, Renaud de Beaurepaire für die schnelle Autorisierung.

LG Federico

Re: Huffington Post 10/01/2014

Montag 13. Januar 2014, 19:30

Einen bemerkenswerten Kommentar zur Veröffentlichung in der Huffpost möchte
ich dem Forum nicht vorenthalten. Er ist so geschrieben, dass ich fast
glaube, das kann nur, das muss ein engagierter Journalist geschrieben haben:


FB hat geschrieben:„Wandern Sie aus nach Frankreich!" lautet angesichts der Situation hierzulande also derzeit
ein guter, potentiell lebensrettender Rat für Alkoholkranke? Pharmakonzerne vertreten ihre
Interessen mit allen Mitteln, das ist hinlänglich bekannt, aber liest man von Dr. de Beaurepaires
Erfahrungen, auch denen mit Wissenschaftlern in verantwortlichen Positionen und Institutionen,
die Erkrankten helfen sollen und wider besseren Wissens ein Mittel über Jahre hinweg
totschweigen oder gar verteufeln, das gute Heilungschancen bietet, mag man es nicht glauben.

Wie hebelt man das aus? Was muss passieren, damit auch in Deutschland mehr Alkoholkranke
eine Chance auf Genesung erhalten? Öffentlichkeit! Je öfter möglichst viele Menschen in
Deutschland von diesem Medikament und den Behandlungserfolgen erfahren, desto größer
wird diese Chance.

Denn dieses Wissen macht Mut! Es macht dem Erkrankten Mut, seine Chance auf Heilung
vehement einzuklagen, dem einzelnen Arzt Mut (und Druck), Baclofen zu verschreiben,
es bestärkt den Freund, sich mit Rat und Tat einzubringen, den Suchttherapeut, umzudenken, ...
So werden diejenigen, die in Machtpositionen sitzen und denen ihre Besitzstände wichtiger
sind als Menschen ebenso wie die „ewig Gestrigen“, die von ihrer überholten Lehrmeinung
nicht abweichen wollen, „von unten" ausgehebelt. Und immer mehr Menschen werden ein suchtfreies,
selbstbestimmtes Leben führen können, statt mit dieser Krankheit weiterleben oder gar wegen
dieser sterben zu müssen!

Ich freue mich für alle Erkrankten, Betroffenen und in diesem Thema bisher schon
engagierten Menschen in Deutschland über diesen Artikel in einem deutschsprachigen
Medium. Weiter so! Mehr davon! In allen Medien!

Vielleicht ist auch nur der Wunsch der Vater des Gedankens, vielleicht ...
auf jeden Fall freue ich mich über die positive Ressonanz und hier geht's zum Original.

Re: Huffington Post 10/01/2014

Dienstag 14. Januar 2014, 20:11

... ein Journalist, der die deutsche Presse auffordert, sich endlich des Themas anzunehmen?
Na, dann seien wir mal gespannt, ob er seinem eigenen Aufruf nachkommt.

lg
Lisa

:- Wieso nur kommt mir dauernd der eine Musketier, wie hiess er noch gleich, in den Sinn? ;)

Re: Huffington Post 10/01/2014

Dienstag 14. Januar 2014, 20:22

Deutschsprachig meint ja nicht zwangsläufig = Deutsch.
Eigentlich sind, währen alle der Sprache Mächtigen aufgefordert,
sich zu äussern. Jeder so wie es ihm/ihr möglich ist.

Man darf da durchaus auch mal losbrüllen,
wenn einem danach ist. Ich würde es verstehen.

Re: Huffington Post 10/01/2014

Mittwoch 15. Januar 2014, 00:13

@ Lisa,

Ich bin etwas irritiert. Was hast Du zu bemängeln? Wir versuchen alle, dieses Thema nach vorne zu bringen. Da ist jeder Kommentar willkommen.

Ich persönlich versuche (außerhalb des Forums) Menschen zu bewegen einen Kommentar zu schreiben. Und - es funktioniert.

Liebe Grüße Volker

Re: Huffington Post 10/01/2014

Mittwoch 15. Januar 2014, 00:52

@Volker: Gar nichts habe ich zu bemängeln. Im Gegenteil, ich finde den Kommentar sehr gut.

... ein Journalist, der die deutsche Presse auffordert, sich endlich des Themas anzunehmen?


Mein Sarkasmus galt Federico's Mutmassen, es könnte ein Journalist dahinter stecken; das Zitat oben sollte ausdrücken, dass mir das doch sehr unwahrscheinlich vorkommt. Sorry, wenn das missverständlich war.

lg
Lisa

Re: Huffington Post 10/01/2014

Mittwoch 15. Januar 2014, 03:28

@Lisa,

stimmt schon, nur eine Vermutung – mehr nicht. 800 Leser in 4 Tagen ist
so schlecht nicht. Ein Nebeneffekt sind Mails mit aufmunterndem Inhalt – auch von Ärzten
aus unserem Forum, die sich bisher nicht zu erkennen gegeben haben.

Zeit etwas Öl ins Feuer zu gießen, oder ein Brikett nachzulegen. :D

Bernard Granger, Professor für Psychiatrie an der Université Descartes, Paris
hat eine bisher 5-teilige „Baclofen-Saga“ veröffentlicht.

Ein Mitglied unseres Forums hat bereits 3 Teile übersetzt, an Teil 4 wird noch gefeilt.
Die Qualität der Übersetzungen ist mit „perfekt“ nicht übertrieben, ob tatsächlich oder nur
angenommen, Journalisten darauf anspringen? Ganz ehrlich, es ist mir egal.

Schließlich schreibe ich, schreiben wir, nicht für Journalisten, sondern für Menschen
die ein Pfund Hoffnung gebrauchen können.
Als ich vor mehr als vier Jahren mit dem blog begonnen habe, sagte ich mir:
wenn es nur einem einzigen helfen kann, lohnt sich die Arbeit ...

No further word ...

LG Federico

Re: Huffington Post 10/01/2014

Mittwoch 15. Januar 2014, 11:02

Ein Nebeneffekt sind Mails mit aufmunterndem Inhalt – auch von Ärzten
aus unserem Forum, die sich bisher nicht zu erkennen gegeben haben.


... und sie bewegt sich doch!

:daumen: :daumen:
lg
lisa

Re: Huffington Post 10/01/2014

Freitag 17. Januar 2014, 06:08

Ein neuer Artikel wurde von mir in der Huffpost eingereicht. Die Baclofen-Saga von
Bernard Granger. Hier der Text:

Bernard Granger, Professor für Psychiatrie an der Université Descartes Paris, gibt Antworten auf diese Frage. Teil 1 der Baclofen-Saga

Als radikales Mittel gegen den Alkoholismus ist Baclofen eine grosse medizinische Entdeckung. Warum wird es nicht anerkannt?

Als Objekt einer wissenschaftlichen Kontroverse, wie oft bei grossen Entdeckungen in der Medizin, nimmt die Anwendung von Baclofen in hoher Dosierung mehr und mehr Platz in der Behandlung des Alkoholismus ein. Sehr zum Missfallen der offiziellen Suchtforschung, die in Dogmen und Interessenkonflikte verfangen ist und vor dem Hintergrund einer relativen, therapeutischen Ohnmacht.

Baclofen wurde ursprünglich - ohne Erfolg - als Antiepileptikum entwickelt und in den 70er Jahren als Mittel gegen Muskelspasmen vermarktet. Insbesondere bei Rückenmarksverletzungen und bei neurodegenerativen Krankheiten wie Multipler Sklerose und ALS. Es gilt somit als sicheres Medikament ohne beeinträchtigende Nebenwirkungen. Es wird bei neurologischen Indikationen nach wie vor weiträumig eingesetzt.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts zeigten mehrere erst offene, dann doppelblinde und Placebo kontrollierte Studien, die Wirksamkeit von Baclofen in der Alkoholentwöhnung und der Aufrechterhaltung der Abstinenz bei einer täglichen Dosis von 30mg. Die Studienautoren vermerkten, dass der überwältigende Drang nach Alkohol (Craving) durch Baclofen stark gedämpft wurde.

Alles verändert sich Ende 2005, als Olivier Ameisen, ein französischer Arzt und Kardiologe an einer renommierten New Yorker Universität, den Bericht eines Selbstversuchs publiziert. Er beschreibt darin seine durch Baclofen erreichte „Heilung" von Alkoholismus, allerdings mit hohen Dosierungen von bis zu 270mg pro Tag. Baclofen unterdrückte bei ihm das Craving und macht ihn Alkohol gegenüber gleichgültig.

2008 schildert sein aufsehenerregendes Buch „Le Dernier Verre" (Denoel) die Entwicklung bis hin zu dieser Entdeckung und macht sie einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Eine 2010 veröffentlichte, offene Studie von Prof. Olivier Ameisen und Dr. Renaud de Beaurepaire, bestätigt die aussergewöhnliche Wirkung von Baclofen, die Alkoholikern ermöglicht, mit dem Trinken aufzuhören. Die Studie umfasste 60 Patienten die mit 87% gute Resultate über drei Monate erreichten (Abstinenz oder moderaten Alkoholkonsum). Die Tagesdosierungen lagen zwischen 15 und 300mg, die durchschnittliche Dosis betrug 145mg. Eine Erfolgsquote, weit über den konventionellen Behandlungsmethoden. Weitere Studien sind vorgesehen und sollen durch die eindeutigste aller Verfahren, doppelblinde, placebokontrollierte Studien, die bemerkenswerte Wirksamkeit von Baclofen bestätigen.

Von zahlreichen verschreibenden Ärzten bestätigt, stösst diese Entdeckung auf viele Interessenkonflikte und wird einige Hindernisse überwinden müssen, bevor sie ihrem Wert entsprechend anerkannt wird. Sie verändert das Leben zahlreicher Alkoholkranker hin zum Guten, was offenbar weder den Behörden noch gewissen „Spezialisten" zu genügen scheint.



Nach dem Erfolg des de Beaurepaire-Beitrags (881 Views, 7 Kommentare)
werden die Redakteure aufmerksamer. Es wird geprüft ... und geprüft ... usw ... ~O) )

Mitteilung Huffpost: Er ist sehr werblich für ein Medikament. Ich muss morgen nochmal genauer drüberschauen, aber sicher ein Grenzfall. (Anmerkung Edit: morgen war gestern)

Meine Antwort: Diesen Einwand kennen wir. Die Aussage an sich stimmt. (Anmerkung Edit: morgen war gestern)

Er kann aber nicht darüber hinweg täuschen, dass dieses Medikament das bisher einzige Medikament ist, das massenhaft von Patienten an Patienten empfohlen wird. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass jemals Antabus, Acamprosat oder Naltrexon von irgendjemandem (Patienten) empfohlen wurde.

Sie vielleicht?

Antwort: bisher keine. (Anmerkung Edit: das war gestern)

Freischaltung des Artikels Fehlanzeige! Ich warte, hoffe ...

Re: Huffington Post 10/01/2014

Freitag 17. Januar 2014, 09:30

@federico:

Der Mann hat erst den ersten Artikel - da kann ich seinen Einwand verstehen. Liefere die nächsten im Entwurf nach!

lg
Lisa
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