Freitag 10. Januar 2014, 16:50
Montag 13. Januar 2014, 19:30
FB hat geschrieben:„Wandern Sie aus nach Frankreich!" lautet angesichts der Situation hierzulande also derzeit
ein guter, potentiell lebensrettender Rat für Alkoholkranke? Pharmakonzerne vertreten ihre
Interessen mit allen Mitteln, das ist hinlänglich bekannt, aber liest man von Dr. de Beaurepaires
Erfahrungen, auch denen mit Wissenschaftlern in verantwortlichen Positionen und Institutionen,
die Erkrankten helfen sollen und wider besseren Wissens ein Mittel über Jahre hinweg
totschweigen oder gar verteufeln, das gute Heilungschancen bietet, mag man es nicht glauben.
Wie hebelt man das aus? Was muss passieren, damit auch in Deutschland mehr Alkoholkranke
eine Chance auf Genesung erhalten? Öffentlichkeit! Je öfter möglichst viele Menschen in
Deutschland von diesem Medikament und den Behandlungserfolgen erfahren, desto größer
wird diese Chance.
Denn dieses Wissen macht Mut! Es macht dem Erkrankten Mut, seine Chance auf Heilung
vehement einzuklagen, dem einzelnen Arzt Mut (und Druck), Baclofen zu verschreiben,
es bestärkt den Freund, sich mit Rat und Tat einzubringen, den Suchttherapeut, umzudenken, ...
So werden diejenigen, die in Machtpositionen sitzen und denen ihre Besitzstände wichtiger
sind als Menschen ebenso wie die „ewig Gestrigen“, die von ihrer überholten Lehrmeinung
nicht abweichen wollen, „von unten" ausgehebelt. Und immer mehr Menschen werden ein suchtfreies,
selbstbestimmtes Leben führen können, statt mit dieser Krankheit weiterleben oder gar wegen
dieser sterben zu müssen!
Ich freue mich für alle Erkrankten, Betroffenen und in diesem Thema bisher schon
engagierten Menschen in Deutschland über diesen Artikel in einem deutschsprachigen
Medium. Weiter so! Mehr davon! In allen Medien!
Dienstag 14. Januar 2014, 20:11
Dienstag 14. Januar 2014, 20:22
Mittwoch 15. Januar 2014, 00:13
Mittwoch 15. Januar 2014, 00:52
... ein Journalist, der die deutsche Presse auffordert, sich endlich des Themas anzunehmen?
Mittwoch 15. Januar 2014, 03:28
Mittwoch 15. Januar 2014, 11:02
Ein Nebeneffekt sind Mails mit aufmunterndem Inhalt – auch von Ärzten
aus unserem Forum, die sich bisher nicht zu erkennen gegeben haben.
Freitag 17. Januar 2014, 06:08
Bernard Granger, Professor für Psychiatrie an der Université Descartes Paris, gibt Antworten auf diese Frage. Teil 1 der Baclofen-Saga
Als radikales Mittel gegen den Alkoholismus ist Baclofen eine grosse medizinische Entdeckung. Warum wird es nicht anerkannt?
Als Objekt einer wissenschaftlichen Kontroverse, wie oft bei grossen Entdeckungen in der Medizin, nimmt die Anwendung von Baclofen in hoher Dosierung mehr und mehr Platz in der Behandlung des Alkoholismus ein. Sehr zum Missfallen der offiziellen Suchtforschung, die in Dogmen und Interessenkonflikte verfangen ist und vor dem Hintergrund einer relativen, therapeutischen Ohnmacht.
Baclofen wurde ursprünglich - ohne Erfolg - als Antiepileptikum entwickelt und in den 70er Jahren als Mittel gegen Muskelspasmen vermarktet. Insbesondere bei Rückenmarksverletzungen und bei neurodegenerativen Krankheiten wie Multipler Sklerose und ALS. Es gilt somit als sicheres Medikament ohne beeinträchtigende Nebenwirkungen. Es wird bei neurologischen Indikationen nach wie vor weiträumig eingesetzt.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts zeigten mehrere erst offene, dann doppelblinde und Placebo kontrollierte Studien, die Wirksamkeit von Baclofen in der Alkoholentwöhnung und der Aufrechterhaltung der Abstinenz bei einer täglichen Dosis von 30mg. Die Studienautoren vermerkten, dass der überwältigende Drang nach Alkohol (Craving) durch Baclofen stark gedämpft wurde.
Alles verändert sich Ende 2005, als Olivier Ameisen, ein französischer Arzt und Kardiologe an einer renommierten New Yorker Universität, den Bericht eines Selbstversuchs publiziert. Er beschreibt darin seine durch Baclofen erreichte „Heilung" von Alkoholismus, allerdings mit hohen Dosierungen von bis zu 270mg pro Tag. Baclofen unterdrückte bei ihm das Craving und macht ihn Alkohol gegenüber gleichgültig.
2008 schildert sein aufsehenerregendes Buch „Le Dernier Verre" (Denoel) die Entwicklung bis hin zu dieser Entdeckung und macht sie einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Eine 2010 veröffentlichte, offene Studie von Prof. Olivier Ameisen und Dr. Renaud de Beaurepaire, bestätigt die aussergewöhnliche Wirkung von Baclofen, die Alkoholikern ermöglicht, mit dem Trinken aufzuhören. Die Studie umfasste 60 Patienten die mit 87% gute Resultate über drei Monate erreichten (Abstinenz oder moderaten Alkoholkonsum). Die Tagesdosierungen lagen zwischen 15 und 300mg, die durchschnittliche Dosis betrug 145mg. Eine Erfolgsquote, weit über den konventionellen Behandlungsmethoden. Weitere Studien sind vorgesehen und sollen durch die eindeutigste aller Verfahren, doppelblinde, placebokontrollierte Studien, die bemerkenswerte Wirksamkeit von Baclofen bestätigen.
Von zahlreichen verschreibenden Ärzten bestätigt, stösst diese Entdeckung auf viele Interessenkonflikte und wird einige Hindernisse überwinden müssen, bevor sie ihrem Wert entsprechend anerkannt wird. Sie verändert das Leben zahlreicher Alkoholkranker hin zum Guten, was offenbar weder den Behörden noch gewissen „Spezialisten" zu genügen scheint.
Freitag 17. Januar 2014, 09:30