Verkaufsstatistik Baclofen in Deutschland

Auf der Grundlage des Arzneimittelreports liegen nachfolgende Zahlen vor.



Ich konnte es kaum glauben, aber die Zahlen stimmen.

Die obere Reihe sind die Ergebnisse aus dem
Arzneimittel-Report 2010 (Zeitraum 2008 bis 2009) also vor Ameisen

Die blau unterlegte Reihe sind die Ergebnisse aus dem
Arzneimittel-Report 2013 (Zeitraum 2010 bis 2012)

Jetzt verstehe ich auch die allgemeine Stille in diesem unseren Lande.
Der Anstieg 2010 - 2012 spricht eine deutliche Sprache. Unklar ist noch in wie weit Generika
in diese Statistik einfließt, oder ob es nur Lioresal ist.
Wer sich hier durchlesen möchte, hier sind die Links: Report 2010 und Report 2013

LG Federico

@Federico

Danke für den Beitrag! Eindrückliche Zahlen...

Er erklärt auch, dass ich in den letzten 3 Jahren 2x mit Lieferschwierigkeiten von Lioresal konfrontiert wurde (dies in einer grösseren Stadt in der Schweiz) und deshalb stets darauf achte, einen grösseren Vorrat im Hause zu haben... Kann ich nur empfehlen.

LG
moonriver

@federico:

Die blau unterlegte Reihe sind die Ergebnisse aus dem
Arzneimittel-Report 2013 (Zeitraum 2010 bis 2012)

10-12: also insgesamt zwei Jahre?

lg
Lisa

@Lisa,

anscheinend, ich hoffe inständig auf einen akribischen Menschen, der sich da reinkniet.
Auch die Frage auf welcher Grundlage die Zahlen entstanden sind (Hersteller/Großhandel etc.)
wäre noch zu klären. In Frankreich wurden Generikahersteller nicht erfasst (Jean-Yves Nau).
Aber auch so ist ein deutlicher Umsatzsprung sichtbar.

LG Federico

Leider, lieber Frieder, dürfte die Ursache für den Zuwachs der Verordnungen die Fusion der GEK mit der Barmer am 1.1.2010 gewesen sein - die Kasse hätte sich das Regressvolumen von 1.75 Mio Euro wegen "off-label-Verordnung" nicht entgehen lassen.
Ansonsten hätten ja die Zahlen bedeutet, dass allein in der Barmer-GEK (8.7 Mio Versicherte) 6000 Personen mit 75mg Baclofen/Tag auf Kasse! zusätzlich versorgt wurden.
Der Report 2013 bezieht sich auf das Berichtsjahr 2011bis 2012, also 1 Jahr, interessant wäre der AMR 2012, der das erste Jahr nach der Kassenfusion erfasste.

LG

Praxx

@praxx,

2014 liegt ganz zufällig schon vor.
Arzneimittelreport 2014



Und auch 2012 ist verfügbar.
Arzneimittelreport 2012



LG Federico

Prima!
Ein Anstieg von 12% = 10.000 N3-Packungen in einem Jahr ist schon was, das ist der Jahresbedarf für ca. 750 Patienten mit 100mg pro Tag allein bei den 8.7 Mio Barmer-Versicherten - und das sind nur die Verordnungen "auf Kasse".
Hochgerechnet auf die 72 Mio GKV-Versicherten wären das mindestens 6.000 Patienten, die seit 2010 pro Jahr allein zulasten der GKV mit Baclofen versorgt wurden, sofern der Anstieg auf den "Ameisen-Effekt" zurückgeht und eine Dauerbehandlung durchgeführt wurde.
Es könnte doch tatsächlich möglich sein, dass in Deutschland mittlerweile ein vielfaches dieser Zahl an "Alkoholpatienten" klammheimlich mit Baclofen versorgt wurde... und wird!
Aber: Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen...

LG

Praxx

Aber: Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen...

Gelegentlich rutscht dann doch mal einem etwas heraus, wie neulich Dr. Behrend.
Wenn man aber dann einen Blick über die Grenzen wirft, merkt man wie uninteressiert das
Fachpublikum hierzulande ist. Andernorts bläst man zur Revolution – bei uns verharrt man
in der Stagnation. Gute Nacht Deutschland.

LG Federico