Baclofen in Tageszeitungen, Magazine, Rundfunk, Fernsehen, Onlinemedien
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Baclomania: The Cult Of A Cure For Alcoholism

Donnerstag 7. August 2014, 14:21

Hier ein weiterer „ausgewogener“ Artikel eines New Yorker Wissenschaftsjournalisten.
Dr. Benjamin Rolland of the Université Lille Nord in France darf sich z. B. so äußern:
„Sometimes he speaks like a physician and other times like a patient,“ says Rolland,
„We don’t know if he’s a lobbyist or a scientist.“

Frei übersetzt: „manchmal spricht er wie ein Arzt, manchmal wie ein Patient – und wir
wissen nicht, ist er Lobbyist oder Wissenschaftler.“ Gemeint ist damit Dr. Olivier Ameisen.
Der Autor hat gut recherchiert. Leider ist ihm entgangen, dass lange vor Erscheinungsdatum,
zwei Studien mit je 320 Probanden bekannt waren und Olivier Ameisen inzwischen längst
verstorben war. Dennoch insgesamt positiv, vor allem gegen Ende des Artikels.

Baclomania: The Cult Of A Cure For Alcoholism

Irritierend ist ein Kommentar, in dem der Verfasser den Tod seiner Frau auf Baclofen
zurückführt. Es stellte sich allerdings heraus, dass die Verstorbene Dialysepatientin war
und das Medikament natürlich nicht von Ärzten, sondern von irgendeinem Freund stammte.

Nicht zuletzt deshalb, bin ich schlecht auf die Weitergabe der spanischen VIP-Adresse zu sprechen.
In manchen anderen Foren (nicht unseren), wird leider immer noch die Mär vom rezeptfreien
Baclofen aus Spanien verbreitet, obwohl auf der Packung steht „con receta médica“.
Das heißt auf deutsch frei übersetzt: „Rezeptpflichtig“. Der Beipackzettel ist, da es ein Original-
Medikament von Lioresal ist, natürlich in Spanisch.

LG Federico

Re: Baclomania: The Cult Of A Cure For Alcoholism

Donnerstag 7. August 2014, 17:48

Fakt bleibt, dass es wichtig ist zu wissen wie Baclofen angewandt werden muss/soll; auch hier weist uns Frankreich mit den Schulungen für Ärzte den richtigen Weg.

Leider scheint das hier noch undenkbar; die Bereitschaft sich mit den Spezifika einer Baclofentherapie zu beschäftigen bleibt gering bzw. geht asymptotisch gegen 0.
Es gibt eben noch keine ausreichende Akzeptanz, eine Tatsache, mit der wir Tag für Tag konfrontiert werden; angesichts der Hoffnungslosigkeit der konservativen Therapien eigentlich unvorstellbar.

Die Therapie mit Baclofen muss allerdings genau so sorgfältig durchgeführt werden, wie die Einstellung eines Bluthochdrucks oder Diabetes. Kontraindikationen müssen eruiert werden, auf unerwünschte Wirkungen muss Mensch "gefasst" sein. Menschen mit einem obskuren, überteuerten Medikament aus dem Netz alleine lassen ist obsolet; bringt Baclofen in unverdienten Misskredit.

Es gibt nun mal keine Therapie, die für alle passt, auch nicht Baclofen. Das Gute: die Therapie mit Baclofen ist "eigentlich" leicht zu erlernen. Ich habe die Hoffnung, dass die KollegInnen, die den Erfolg einer gelungenen Baclofentherapie einmal erleben, motiviert werden können. Warum das hier, im Vergleich zu Frankreich so schwer ist, bleibt mir ein Rätsel.

LG jivaro

Re: Baclomania: The Cult Of A Cure For Alcoholism

Donnerstag 7. August 2014, 19:11

@Jivaro,

unser nächstes Thema. Du weißt, es gibt schon ÄrztInnen die sich in Frankreich Hilfe und
Informationen beschaffen. Wir sprachen darüber. Dringend notwendig wäre eine Basisanlaufstelle.
Z.B. über die neu geschaffene Dachinfo-Website die auch speziell Ärzte ansprechen soll.
Es sind, wie wir allmählich wissen, mehr als wir dachten. Es wird schon werden.

Wenn es mehr als fünf sind, ist es ein guter Anfang. Wir sollten mehr daraus machen! ;)
Artikel in der Huffpost ist auf dem Weg.

LG Federico

Re: Baclomania: The Cult Of A Cure For Alcoholism

Freitag 8. August 2014, 00:05

Gab es eigentlich irgendwelche Reaktionen auf den Stern-Artikel von letzter Woche? Hab das Heft heute nicht bekommen, keine Ahnung ob mein Leserbrief drin ist...
LG
Praxx

Re: Baclomania: The Cult Of A Cure For Alcoholism

Freitag 8. August 2014, 00:36

@praxx,

Der Stern hat lediglich 2 Leserbriefe abgedruckt.
Von Katrin Richter, Berlin und Walter Schröer, Münster.
So wird Desinteresse am Thema demonstriert.

LG Federico
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