Langsam aber stetig wird die Presse auf Baclofen aufmerksam. Es ist allerdings schwierig, wenn man die jeweiligen Redakteure oder Journalisten nicht kennt. Ich habe immer noch Sylvie's Interview mit RTL im Hinterkopf. Sie wurde zum Thema Baclofen befragt, der gesendete Beitrag präsentierte sie dann als Patientin, die Nalmefen nimmt.
Es wäre auch schön, wenn die unsägliche Wunderpille aus der Berichterstattung verschwinden würde. Schließlich hat Olivier Ameisen schon 2009 auf die Frage von Günther Jauch, ob denn Baclofen die Wunderpille gegen Alkohol wäre, geantwortet: „Wunderpille ist ein Wort, das ich manchmal höre, aber Penicillin ist überhaupt keine Wunderpille – aber es wirkt. Und so ist auch Baclofen.“
Zuvor hat Andreas Heinz die Frage so beantwortet: „Ich glaube man muss mit Wunderpillen sehr vorsichtig sein, es ist möglicherweise ein Medikament das wirksam ist und das heißt, es wird einem Teil der Patienten helfen können.“
Seitdem sind mehr als 5 Jahre vergangen. Die „Wunderpille“ die nie eine war, hat sich in den Köpfen mancher Journalisten als „Running Gag“ festgebissen. Es wäre also höchste Zeit, Journalisten darauf hinzuweisen, dass die signifikant gute Wirkung eines gegen Placebo getesteten Medikaments, ein Nachweis für Evidenz, jedoch keiner für ein Wunder sein kann.
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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