Baclofen Forum vs Alkoholismus

Eine recht gut gemachte Sendung über die unterschätzte Droge Alkohol.
In 45 Minuten versuchten die Macher über Alkohol, seine Wirkung und die
keineswegs harmlosen Nachwirkungen aufzuklären.

Film in der Mediathek ansehen 44:30 min

Sehenswert ist die Einführung in das Programm Kontrolliertes Trinken, kT allemal.
Marianne Mortler, Drogenbeauftragte der Bundesregierung erklärt ihre Marionetten-
Funktion und Johannes Lindenmeyer träumt von Überwachung (Prävention) jedes
Patienten durch den Hausarzt. Anschließend beeindruckende Bilder aus der Abteilung
Abschreckung, ein Patient mit Leberzirrhose berichtet, andere UAW von Alkohol
werden anhand von Ultraschallbildern angesprochen, besonders das Herz ist betroffen
aber nicht nur. Anschließend werden die Mythen die sich um Alkohol ranken entzaubert,
lustig präsentiert, aber überflüssig. Die verbleibenden 6 Minuten von insgesamt 45 sind
Baclofen gewidmet. Positiv fällt auf, Selincro wird mit keinem Wort erwähnt. Und das ist
auch gut so.

LG Federico
PS Den Beitrag könnt ihr auch mit leicht verändertem Text
im neu gestalteten Baclofen-Blog nachlesen.

Lieber Frieder,

und sie bewegt sich DOCH!

Ich freue mich einfach! Unser Wunsch, dass Baclofen etwas mehr "Öffentlichkeit" erfährt scheint nun wahr zu werden. Vorsichtig, nicht zu plakativ, leise und doch nachhaltig - wie Deine Telefonleitung wohl auch zeigt.

Ein Bericht nur über Baclofen wäre zum jetzigen Zeitpunkt vielleicht noch etwas verfrüht, ich hoffe aber dass der Stein spätestens nach Veröffentlichung von Philippe Jaury ins Rollen kommt. Ich frage mich nur wer dann kompetent behandelt! Ambulante Alkoholententgiftung wird nach wie vor nicht von der Kasse bezahlt, die Therapie mit Baclofen erfordert Zeit und Geduld...von Patient und Behandler.

Anyway: das beste was wir JETZT tun können ist freuen!
Und immer wieder Danke an U.Werner und A.Wittich ohne die dieser Vorstoss nie so rasch möglich gewesen wäre.

Lieben Gruss

jivaro

Auch da hat sich etwas verändert wie man hier lesen kann. Die Information ist nicht neu,
Frau Dr. Botschev teilte es mir bereits 2012 mit. Da ich München und Dachau nicht als
besonders fortschrittlich sehe, könnte ich mir vorstellen, dass es auch in anderen Städten
möglich sein sollte.

Wo es wirklich hakt ist der Knowhow-Transfer kompetenter Ärzte an interessierte,
behandlungswillige Mediziner. Wenn der Stein erst im Rollen ist, ist es zu spät. Dann
passiert genau das, vor dem wir uns in der Vergangenheit schon öfter gruseln mussten
und wovon wir leider immer wieder hören.

Nur – wie fangen wir das an?

LG Federico

Hallo Federico,

die KPB ist eine sogenannte "psychiatrische Institutsambulanz", deren Leistungen auf einer anderen Grundlage abgerechnet werden als zB die gleiche Behandlung beim suchtmedizinisch versierten Hausarzt. In Saarlouis gibt es einen Vertrag zur integrierten Versorgung, in dem auch die Leistungen der beteiligten Haus- und Fachärzte gesondert bezahlt werden.

Ich kann auch "ambulante Entgiftung", müsste die aber aus meinem jämmerlichen "Regelleistungsvolumen" erbringen (11 €/Pat/Monat), der Standard-Flatrate der Kassen für ambulante Medizin.

Als Selbstzahlerleistung müsste ich ca 500 € für 1 Woche verlangen, was die Nachfrage einschränkt.

Die Krankenkassen haben kein Interesse daran, ambulante Entgiftungen zu fördern - das begrenzte Angebot von stationären Entgiftungsplätzen hilft nämlich sparen. Wenn in einer Stadt mit 220.000 Einwohnern grade mal 8 (!) Entgiftungspätze zur Verfügung stehen, ist das natürlich billiger als eine vielfach stärker nachgefragte ambulante Detox.

LG

Praxx