Montag 9. September 2013, 10:07
Federico meint dazu und hat geschrieben:Die FAZ schreibt: "Dieser Report geht die erwerbstätigen Menschen, Personalverantwortliche, aber auch Entscheidungsträger der Politik an". Es geht vor allem die Betroffenen an, wie ich meine. Interessant ist, „dass die Betroffenen (im speziellen Fall sind die Ärzte gemeint edit), neben einer Suchterkrankung oft zusätzlich noch unter einem Burn-out, einer Angststörung oder einer Depression leiden.“ Und: „Zum Beispiel trinken nicht wenige der abhängigen Ärzte, um Ängste zu unterdrücken oder um ein zunehmendes Gefühl von Traurigkeit, Leere oder Erschöpfung zu dämpfen. Insofern ist die Frage nach der Haupterkrankung häufig nicht leicht zu beantworten.“
Nach meiner bescheidenen Meinung unterscheiden sich damit betroffene Ärzte nicht wesentlich von gewöhnlichen Abhängigen. Mit den Globalisierungsbestrebungen der Wirtschaft ist die Belastung für alle Erwerbstätigen deutlich gestiegen, das belegen ansteigende Zahlen rund um die Diagnose Burn-out. Dass Angststörungen und Depressionen die häufigsten Haupterkrankungen sind, wissen wir auch seit langem.
Einen signifikanten Unterschied sehe ich in der Behandlung erkrankter Ärzte im Unterschied zur Standardtherapie. „Durch spezielle Behandlungskonzepte inklusive Nachsorge werden Abstinenzraten von ca. 70 Prozent Ein-Jahres-Abstinenz in Bezug auf Alkohol erreicht“. Diese Zahl stammt überwiegend aus den Aufzeichnungen der Oberbergkliniken, die im Zeitraum von 20 Jahren 5.000 Ärzte behandelt haben. Ich habe keine Veranlassung diese Zahl anzuzweifeln, frage mich aber wieso trotz des Konvoluts von 5.000 Patienten keine Abstinenzrate >Ein-Jahres-Abstinenz verfügbar ist.
Dessen ungeachtet bringt mich die Veröffentlichung wieder einmal mehr zum Thema „Therapieforschung“ und wer sie aus ethischer Verantwortung finanzieren muss. Es wäre m.E. die dringlichste Aufgabe der Staatengemeinschaft, neue Forschungsansätze mit Milliardenbeträgen auszustatten. Die Hauptschwierigkeit bei solchen Ausschreibungen dürfte in der strengen Abgrenzung zu den gierigen Fingern der üblichen Verdächtigen liegen, sollte aber lösbar sein. Angesichts eines geschätzten volkswirtschaftlichen Schadens von geschätzten 40 Milliarden Euro jährlich alleine in Deutschland, hielte ich einen Aufwand von 10 Milliarden für durchaus gerechtfertigt.
Montag 9. September 2013, 23:16
Dienstag 10. September 2013, 00:21
Dienstag 10. September 2013, 09:32
Dienstag 10. September 2013, 12:36
bennter2 hat geschrieben:Ein wirklich weiter Weg von der Trinkerheilanstalt bis zu der umfassenden neurobiologischen/psychotherapeutischen Betreuung der suchtkranken Menschen.
Mittwoch 11. September 2013, 13:58
Mittwoch 11. September 2013, 15:43
Mittwoch 11. September 2013, 16:06
Jivaro hat geschrieben:Meiner Meinung nach ist der ganze Betrieb in teils menschenverachtender Weise profitorientiert. Die Spesenbewilligung für Angestellte "im oberen Sektor" ist einfach nur beeindruckend. Die Ergebniszahlen für die Therapie stimmen leider nicht!