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Baclofen und Drogen-, Medikamenten-, Alkoholscreenings

Dienstag 1. März 2011, 14:04

So, bin neu hier (siehe Neuvorstellungen). Und, wen wundert’s, ich habe natürlich auch Fragen.

Nach Führerscheinverlust werde ich zur MPU müssen. Um das vorzubereiten, braucht man nach einer Langzeittherapie wg. Alkoholismus i.d.R. einen einjährigen Abstinenznachweis. Regelmässige Leberwerte (GammaGT & Co.) reichen da nicht mehr. Heutzutage machen die EtG- (Ethylglucuronid) Screenings mittels Entnahme von Urin- oder Haarproben.

Ich muss und will jetzt also trocken bleiben, das liegt auf der Hand. Natürlich nicht nur wegen des Führerschein. Mein Ansatz ist, es nach Langzeittherapie mit jetziger ambulanter Nachbetreuung und Besuch einer (übrigens überaus tollen) SHG zu schaffen. Nur, im Moment traue ich mir selbst noch nicht so ganz. Wer genaueres wissen will, schaue in meine Vorstellung. Daher möchte ich, bevor ich wieder anfänge zu trinken, die „Notbremse“ ziehen und es mit Baclofen versuchen. Nur, wenn’s wirklich nicht anders geht. Ich möchte allerdings auch nicht ein verkrampfter Trockener werden. Sinngemäß aus Ameisen zitiert: „Du machst das gut!“ - „Aber ich fühl mich schlecht dabei!“

Die eigentliche Frage ist also, wie die Einnahme von Baclofen sich auf typische Blutwerte sowie die Werte, die aus den NTG-Screenings gewonnen werden, auswirkt? Ich weiss, dass sie bei solchen Screenings standardmässig auch andere Verdächtige abklappern (Benzos, THC, Koks, Heroin …) oder es zumindest können. Andersherum gefragt: Können sie mich der Einahme von Baclofen überführen?

Vielleicht hat da einer Kenntnisse oder Erfahrungen. Wäre toll!

Gruß
cheers!

Re: Baclofen und Drogen-, Medikamenten-, Alkoholscreenings

Dienstag 1. März 2011, 18:44

@cheers,

da es sich bei Baclofen nicht um eine Droge im Sinne des BTM handelt, kann auch bei einem Drogenscreening nichts gefunden werden.

Wird bei einer beliebigen chemischen Analyse ein bestimmter Stoff vermutet, kann er auch bestimmt und nachgewiesen werden. Zur Sicherheit kannst Du vor dem MPU-Termin Baclofen ausschleichen. 1 Woche Baclofenfrei sollte ausreichend sicher sein.

LG Federico

Re: Baclofen und Drogen-, Medikamenten-, Alkoholscreenings

Mittwoch 2. März 2011, 09:38

Hallo Federico,

danke für Deine Antwort. Leider ist's etwas komplizierter. Bei der Haaranalyse gibst Du für einen einjährigen Abstinenznachweis viermal im Jahr eine Probe ab. Mit anderen Worten, sie können ca. 3 Monate zurückschauen, was Du Dir so reingezogen hast. Die können sogar sagen, was Du bspw. wann getrunken hast und in welcher Reihenfolge. Es ist also tatsächlich die Frage, ob sie gezielt nach gewissen anderen Substanzen gucken oder in die Tiefe gehen, wenn irgendwo ein auffälliger Peak ist.

Ich glaube allerdings weniger, dass soviel Aufwand betrieben wird, da solche Analysen recht teuer sind.

Das grundsätzliche Problem ist: Angenommen ein MPU-Psychologe weiss von der Einnahme von Baclofen oder sonstwas, schickt er Dich wahrscheinlich mit dem Tiefdaumen wieder raus. Die hängen nämlich auch alle in der klassischen Lehre.

Mal sehen, wie ich das angehe. Vielleicht stoßen noch ein paar Experten auf den Thread hier.

Gruß
cheers!

Re: Baclofen und Drogen-, Medikamenten-, Alkoholscreenings

Mittwoch 2. März 2011, 10:25

@cheers,

das hoffe ich, das Thema ist, bleibt spannend.

LG Federico

Re: Baclofen und Drogen-, Medikamenten-, Alkoholscreenings

Mittwoch 2. März 2011, 11:53

http://docs.google.com/viewer?a=v&q=cac ... 9M7u_Axo5A

1) Die Konzentrationen in der Cerebrospinalflüssigkeit (CSF) lagen nach p.o.-Gabe von 4×25 mg Baclofen im
steady-state unter der Nachweisgrenze der analytischen Methode [Ochs und Reimann, 1995], ebenso konnten
nur geringe CSF-Konzentrationen nach (toxischen) i.v.-Gaben bei Tierxperimentellen Studien nachgewiesen
werden [Deguchi et al., 1995].

Re: Baclofen und Drogen-, Medikamenten-, Alkoholscreenings

Mittwoch 2. März 2011, 12:04

Bei allen analytischen Reihenuntersuchungen mit HPLC, GC usw. werden die gemessenen Signaturen (Peak, Peakposition, Signaturverlauf) mit Signatur- Bibliotheken verglichen. Nur was Du an vermuteten Substanzen angibst kommt in den Vergleich. Baclofen und mögliche Abbauprodukte gehören sicher nicht dazu.
Es sei denn, Du erzählst es bei der MPU. Dann bist Du eh durchgefallen, auch ohne Analyse.
LG invorio

Re: Baclofen und Drogen-, Medikamenten-, Alkoholscreenings

Mittwoch 2. März 2011, 12:51

Danke an alle, kann wahrscheinlich eher beruhigt sein.

@invirio

Danke auch an Dich, ich zitier mich mal selber:

Das grundsätzliche Problem ist: Angenommen ein MPU-Psychologe weiss von der Einnahme von Baclofen oder sonstwas, schickt er Dich wahrscheinlich mit dem Tiefdaumen wieder raus. Die hängen nämlich auch alle in der klassischen Lehre.


Gruß
cheers!

Re: Baclofen und Drogen-, Medikamenten-, Alkoholscreenings

Mittwoch 2. März 2011, 13:13

Das Problem betrifft mich auch. Urinscreening zwecks MPU. Die sind sehr teuer und ich glaube 5 – 6 mal im Jahr. Das Problem ist das sie in unregelmäßigen abständen stattfinden. Ein Anruf und ich müsste innerhalb von 48 Stunden dort sein.
Im Krankenhaus wurde bei mir Benzodiazepin gefunden. Von Baclofen sollte es nicht kommen, das hatte ich davor abgesetzt.
Ich bin da auch ratlos.

Re: Baclofen und Drogen-, Medikamenten-, Alkoholscreenings

Mittwoch 2. März 2011, 13:47

@danielausle

Deswegen mache ich auch das mit den Haaren. Da sind die Termine fix und nur viermal im Jahr. Von den Kosten unter'm Strich nimmt es sich ggüb. Urin - glaube ich - nicht viel.

Mit den unangemeldeten Urinproben komme ich auch nicht klar. Kann ich mit meiner Arbeit und wg. meiner derzeitigen Immobilität kaum darstellen.

Gruß
cheers!

Re: Baclofen und Drogen-, Medikamenten-, Alkoholscreenings

Mittwoch 2. März 2011, 23:12

In der Beziehung hast du recht. Nur habe ich keine Haare lol.
Aber ok, es geht ja um die Sache nach was die schauen.
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