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Erfahrung: Lioresal (Re)Import

Dienstag 10. Juli 2012, 23:16

Hallo,

ich bin bekennender "Schisser" und stehe der PharmaIndustrie als solcher sowieso mehr als mistrauisch gegenüber. Und so mancher Bericht in der Presse/Medien bestärkt mich auch darin.
Meine Erhaltungsdosis Lioresal beträgt 125 - 150mg/d. Das geht ganz schön ins Geld, so man vorher keinerlei Kosten hatte. Und im Mom. sieht es bei mir finanziell nicht gut aus.
Als ich mir mein erstes Rezept "erschlichen" habe, hat mir die Arzthelferin ein rezept für Lioresal Eurimpharm ausgestellt. Da es mein erstes Rezept war und ich Eurimpharm nicht kannte, habe ich das moniert und mir wurde ein neues Rezept ohne firmennamen ausgestellt (wg. Allergien gegen diverse inhaltsstoffe kann ich ausschliesslich das Original von Novartis nehmen).
In der Apotheke habe ich das Original von Novartis verlangt. 100 Stk für 45,16€.
Als beim nächsten erschlichenen Rezept (2x Lioresal 25mg N3) das Geld sehr knapp war, hab ich im Inet nachgeforscht - was ist ein (Re)Import.
Ich habe eben nochmal nach einem Link geforscht (ich hab einen neuen Rechner, meine lesezeichen vom alten Rechner sind leider futsch) - auf die Schnelle aber nicht die richtigen gefunden.
Um es mal zusammenzufassen: (Re)Import über eine deutsche Apotheke heisst, dass das gewünschte Medikament von der Originalfirma ist (hier: Novartis), was Novartis für ein anderes EU-Land produziert und vor Ort wesentlich günstiger verkauft. es gibt Firmen, die (wie Eurimpharm) dieses für das Ausland etikettierte Medikament von Novartis kauft, umetikettiert, mit einem deutschsprachigem Beipackzettel versieht und an deutsche Apotheken verkauft. Diese firmen garantieren (unterstützt durch chem. Analysen), dass es sich um das Original handelt.
So ganz hab ich dem ja doch nicht getraut. Also habe ich mir die einzelnen Firmen angeschaut. Und nichts negatives gefunden. Ich habe sehr intensiv gesucht.
eine der Firmen - docpharm - hat ihren Sitz in erreichbarer Nähe. Mit dem Hintergedanken, wenn die mir "Müll" verkaufen, dann fahre ich da persönlich vorbei und haue ihnen das Docpharm-lioresal persönlich um die Ohren... Also hab ich in der Apotheke Lioresal von docpharm bestellt: 100stk 25mg für 35,14€
Ich staunte nicht schlecht, ich bekam: 2 der mir so bekannten hellblau-weissen Schachteln lioresal von Novartis aus Spanien - die originalen Verpackungen... mit einer Banderole drum. Lioresal 25 mg Baclofeno, die Anzahl vor comprimidos 25mg überklebt, auf der Seite ein Aufkleber 50 tabletten, auf der rückseite ein Aufkleber mit allg. Infos. In die 30er Schachtel wurden 50 Tabletten gequetscht plus einem deutschen beipackzettel.
Dann hab ich getestet. Inzwischen hab ich über 70 Tabletten davon geschluckt. Es ist tatsächlich das Original (war zwar zu erwarten, aber mein Misstrauen war halt stärker).
Fazit: uneingeschränkt empfehlenswert.
Die nächsten 100Stk hole ich morgen ab :)

Re: Erfahrung: Lioresal (Re)Import

Mittwoch 11. Juli 2012, 00:09

@Mausi,

was es nicht alles gibt. Danke für den Hinweis auf Reimporte.

LG Federico

Re: Erfahrung: Lioresal (Re)Import

Donnerstag 9. August 2012, 22:16

Das gibt es bei allen möglichen Medis auf die noch Patentschutz besteht, nichts neues/ungewöhnliches. Es wird bei solchen Produkten immer versucht ein Reimport zu besorgen...

Re: Erfahrung: Lioresal (Re)Import

Dienstag 14. August 2012, 11:36

Ich habe heute meine neue Packung Lioresal 25mg, 100 Stück von der Apotheke erhalten. Selbstverständlich auf Rezept, habe nicht schlecht gestaunt als ich die blaue Schachtel sah (bisher war sie gelb).

Hersteller: Novartis, Barcelona (Spanien). Die Blister haben einen Aufdruck „Baclofeno“ und einen zusätzlichen Aufkleber der auf die Haltbarkeit siehe „Caducidad“ hinweist. Jetzt wundert mich auch die Preissenkung von 45,– auf 38,28 € nicht mehr. Verantwortlich für Umverpackung, Vertrieb und Einfuhr ist eine Beragena Arzneimittel GmbH mit Sitz in Baden-Baden.

Jetzt esse ich also Original „Analusische“ Baclofeno allerdings aus Katalanien und für einen deutlich günstigeren Preis. Meine Apotheke liefert übrigens kostenlos nach Hause. Langsam bekomme ich eine Vorstellung davon, wie hoch die Gewinnmargen bei pharmazeutischen Produkten sein müssen ...

LG Federico
PS die UAW „Mundtrockenheit“ ist nach wie vor verschwunden.

Re: Erfahrung: Lioresal (Re)Import

Montag 20. August 2012, 12:38

Hallo,

ich komme gerade aus dem Urlaub zurück und war auch einige Tage in Barcelona. Dort habe ich mal getestet wie ich an Lioresal komme. Ich hab es in einigen Apotheken ausprobiert. Fast alle haben Lioresal vorrätig und verkaufen 30 Stck/ 25mg zu 4,90 €. Auch eine Bestellung von 10 Packungen wäre kein Problem gewesen. Ich habe echt gestaunt. Spanische Sonne und Lebenseinstellung und Lioresal an jeder Straßenecke ohne Probleme und irgendwelche Fragen war für mich eine schöne Erfahrung.

Ich nehme jetzt seit insges. fast 6 Monaten Baclofen, beginnend mit dem "Königsweg", und davon seit ca. 4 Monaten 75 mg/Tag (3 x 25mg, morgens/mittags/abends) und es geht mir gut dabei. Ich hatte in der ganzen Zeit einen Vorfall mit einer Flasche Wein und habe manchmal in Gesellschaft ein Glas Wein oder Sekt getrunken.

Für mich ist das Buch von Oliver Ameisen und dieses Forum hier (ich habe noch nicht viel geschrieben lese aber fast jeden Beitrag) ein echter Gewinn. Vielen Dank an die lieben Menschen die mir/uns dies ermöglichen!!!

Gruß, Martin

Re: Erfahrung: Lioresal (Re)Import

Montag 20. August 2012, 13:14

Vielen Dank Martin für diesen Beitrag. Kurz nachgerechnet bekommst Du vor Ort für 16,30 Euro 100 Stck. Beim Analusischen Drogendealer musst du für die selbe Menge zur Zeit 80,50 Euro inkl. Versand anlegen. Das ist kurz überschlagen der fünffache Preis.

Für 80,50 bekommst Du bei vielen Ärzten eine bevorzugte Privatbehandlung inkl. Labor und Rezeptgebühr. Beispiel aus dem Forum von praxx: Baclofen auf Privatrezept, Beratung/Verordnung/Labor nach GOÄ (ca 20€/Mo). Zuzügl. ca. 25 Euro für Baclofen bist Du dann bei knapp der Hälfte des Analusienpreises, allerdings auf der sicheren Seite.

Deinen guten Erfolg nach 6 Monaten verdankst Du ausser O. Ameisen und dem Forum sicher auch Deinem Arzt, den Du in PESA gefunden hast.

LG Federico

Re: Erfahrung: Lioresal (Re)Import

Montag 20. August 2012, 14:49

federico,

ja, den Arzt habe ich über PESA und mit deiner Hilfe gefunden.

Ich bin mir gar nicht sicher ob ich hier schreiben kann, welcher Arzt mir geholfen hat. Ich tue es einfach mal, denn ich habe mit praxx eine sehr gute Unterstützung gefunden. Für mich war es auch wichtig, nicht einfach mit Baclofen anzufangen, sondern tatsächlich eine ärztliche Unterstützung zu haben.

Die entstehenden Kosten (150 km zum Arzt, Untersuchung, Labor, Rezept, Baclofen…) sind nicht so hoch und relativieren sich sowieso sehr schnell. Die Rechnung was Alkohol, in welcher Form auch immer, kostet und was ein für mich sehr lohnender Weg mit Baclofen kostet will ich gar nicht aufmachen. Es ist hier im Forum schon oft gerechnet worden. Es lohnt sich immer! Einfach, zweifach, dreifach… x-fach. Und Lebensqualität kann man auch nicht in Geld umrechnen.

Für mich war die Erfahrung, Lioresal/Baclofen in Barcelona wirklich an jeder Ecke ganz legal und unproblematisch kaufen zu können einfach toll und auch irgendwie beruhigend.

Gruß, Martin
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