Dienstag 18. Mai 2010, 11:59
Mittwoch 19. Mai 2010, 08:12
Sonntag 10. April 2011, 09:07
Dienstag 8. Dezember 2015, 22:35
Nordlicht hat geschrieben:Das ist einer der - für mich - interessantesten Beiträge in diesem Forum. Vielen Dank.
Evtl. erklärt sich daraus, warum ich instinktiv nach nur einigen Tagen erahnt habe, dass ich eine höhere Dosis des Medikaments benötige.
In schlechten Zeiten setzte ich alles daran, diese wieder zu ändern, die Dinge zurecht zu biegen und kein Alkohol zu trinken.
Der Craving kommt dann mit einer unglaublichen Kraft, wenn es gut läuft, wenn ich gerade was geschafft habe, wenn ich das Tief des letzten Entzugs überstanden habe. Geht einher mit einer gewissen Art von Größenwahn, dem Wunsch die Gute Zeit noch ein bisschen besser zu machen, dem beständigen Irrglauben, dass ich es schaffe nur heute zu trinken. Aus dem "nur heute" werden dann aber seit Ewigkeiten grundsätzlich zwischen 4 und 9 Tagen. In diesen Tagen erlebe ich Gefühle wie ich sie sonst nur im Anriss kenne. Jubel, Leidenschaft, Begeisterung, Melancholie, (schöne) Traurigkeit, herzhafte Wut und noch einige mehr.
Ein anderer Saufgrund ist langeweile. Ein weiter ist "Leidenschaft".
Ich habe es durchschaut und kann mich dennoch nicht dagegen wehren. Zumal dieser Wunsch zu trinken, solange ich denken kann, immer mit etwas anderem, das auch Suchtcharakter hat, einherkommt.
Dein Beitrag gibt mir die Chance Fehler zu vermeiden und mich vorschnell zu sicher zu fühlen. Jetzt überlege ich allerdings wieder mal, wie ich meinen Craving, wenn er mit "Größenwahn" und "Leidenschaft" einher kommt, bremsen kann.
Aber erstmal gebe ich Baclofen, wahrscheinlich auch in höherer Dosierung, eine Chance.
Ausserdem habe ich noch bisher noch nicht in einer solchen Deutlichkeit die Hintergründe hinter diesen Sauftypen vermittelt bekommen.
Das war neu für! Ich habe gerade was gelernt. Dafür nochmal: Vielen Dank!!
Lieben Gruß,
Nordlicht
Mittwoch 9. Dezember 2015, 00:34