Montag 31. Mai 2010, 16:53
Hallo zusammen
War heute bei meinem Hauarzt und habe ihm meine Erkenntnisse zu meinem Alkoholproblem, dem Besuch beim Neurologen und mein Wissen über BAC etc. erzählt und erklärt.
Generell ist er für das "Experiment" BAC bereit, er meint aber es könne nur das Ziel sein, danach trocken zu werden und bleiben. Damit könnte ich leben. Aber, eine dauerhafte BAC-Therapie findet er im Grundsatz falsch. Eine Bac-Therapie bis das Suchtgedächnis "gelöscht" wurde, scheint ihm der richtige Ansatz. Tja, ich selber habe mal 6 Jahre gekokst. Es ist wahr, dass mein Suchtgedächnis dafür zwar nicht gelöscht wurde, aber ich trotzdem in keiner Situation mehr rückfällgi werde. Nun stellt sich natürlich bei mir schon auch die Frage, warum kann man das so schwer mit Alk erreichen? Ich hätte ja nix dagegen, dass BAC nur temporär zu nehmen, aber wie ich hier lese und auch sonstwo lese, ist das craving nach Absetzen des BAC's schnell wieder da, oder? Hat jemand eine Langzeiterfahrung (z.Bsp. Absetzen des BAC's nach 6 Monaten / 1 Jahr) und will hier erklären, wie und ob das craving zurückkahm?
Aktuell habe ich also noch kein Baclofen leider. Hatte mich so gefreut, ab dieser Woche anfangen zu können...
Montag 31. Mai 2010, 17:54
Ohne wissenschaftlichen Beleg, nur gestützt auf viele Jahre suchtmedizinischer Erfahrung, würde ich eine BAC-Therapie auf 6-12 Monate anlegen und danach die Wochendosis alle 2 Wochen um eine Tagesdosis vermindern.
Eine begleitende Betreuung (Psychotherapie, Suchtberatung, SHG) wäre dabei sicher hilfreich.
Addolorato hat nach 3-monatiger Therapie mit BAC erneutes Craving beschrieben und dann BAC erfolgreich wieder angesetzt.
Es kann durchaus möglich sein, dass im Einzelfall eine BAC-Therapie über mehrere Jahre oder sogar lifetime fortgesetzt werden muss, wie das bei hochtoleranten Individuen aus der Opiatsubstitution bekannt ist.
Die Erhaltungsdosen sind dann jedoch meist minimal.
LG
Praxx
Mittwoch 20. April 2011, 13:09
Hallo Praxx,
vielen Dank für Deine generell sehr interessanten Beiträge. Es tut diesem Forum sehr gut, dass einige echte Profis mit dabei sind.
Kurze Frage: Kannst Du einen Tipp geben, bei welcher Mindest-Erhaltungsdosis man bei starkem Craving noch von dem Effekt der "Notfallpille" profitieren kann? Gibt es dazu schon Erfahrungen? Oder ist das unrealistisch?
Ganz konkret: Wäre man z.B. auf 12,5 mg täglich (vielleicht in zwei Gaben), könnte man dann bei einmaligen 25 mg bei einem "Craving-Anfall" damit rechnen, dass dieser aufgefangen werden würde.
LG
warzo
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