Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: Neu hier - Fragen zu Baclofen
BeitragVerfasst: Donnerstag 18. Juli 2013, 19:56 
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Gründer †
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
Hallo Moonriver,

für diese sehr zeitnahe Antwort danke ich, danken Dir, alle die schon anfingen zu zweifeln. Hast Du irgendeinen Anhaltspunkt seit wann der Beipackzettel in dieser Form State of the Art ist? Explizit die 5mg als einschleichende Dosis auf einem Beipackzettel ist mir vollkommen neu.

LG Federico

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Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Neu hier - Fragen zu Baclofen
BeitragVerfasst: Donnerstag 18. Juli 2013, 20:18 
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
@Federico

Ich habe soeben meine Lioresal-Schachtel zur Hand genommen und finde auf dem Beipackzettel die folgenden Infos:

"Diese Packungsbeilage wurde im Juli 2011 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft"
Ein weiterer Code ist: 30120 ST 11 A/B-CH

Soweit ich mich zu erinnern vermag, steht diese Info so seit 2011 (mein Lioresal-Startjahr) unverändert geschrieben.

Hier der Weg zum (wie ich verglichen habe) momentanen Originaltext der Packungsbeilage zu Lioresal-Tabletten:

http://www.swissmedicinfo.ch/ -> hier dann unter Suchargument Lioresal eingeben.

LG moonriver

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 Betreff des Beitrags: Re: Neu hier - Fragen zu Baclofen
BeitragVerfasst: Donnerstag 18. Juli 2013, 20:23 
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Registriert: Sonntag 11. November 2012, 16:08
Beiträge: 19
Danke Euch für Eure Antworte und Euren Beistand!

Und liebe jivaro, es hilft mir so sehr, deinen ärztlich kompetenten Rat zu bekommen!

Hmm, die Möglichkeit, dass man mir mittels der zu hohen Eingangsdosis die Therapie mit Baclofen verleiden möchte, ist natürlich nicht schön :-?

Ich habe mal geschaut, im Beipackzettel meiner Baclofen (von Dura) steht, dass "für dein Einnahmebeginn Tabletten mit niedrigerer Dosierung (10 mg) erhältlich sind."

Vielleicht werde ich das der Ärztin morgen als Argument nennen - ich nehme ja derzeit 10 mg täglich, nur eben auf 2 Einnahmezeitpunkte verteilt...

Noch eine Frage an Dich, @jivaro (und ich hoffe, dass ich Dir mit meiner Wechselwirkungs-Phobie nicht auf die Nerven falle):

Mir stehen gerade die "besonderen Tage" bevor - darf ich bei Bedarf Buscopan Plus nehmen oder "beisst" sich das mit Baclofen?
(mache ich nur im Notfall, das letzte Mal, dass die Regelschmerzen so stark waren, dass ich eine nehmen musste, ist Monate her)

Heute Nachmittag hatte ich ein kleines depressives Tief, das aber nach ca. 1 Stunde wieder vorbei war. Ich war danach wieder schön lange spazieren, habe ein Eis gegessen und bin ein bisschen durch die Geschäfte gebummelt. Fühlte mich recht ruhig und ausgeglichen :)

Vor ca. 30 Minuten habe ich dann die nächsten 5mg eingenommen.

Gerade setzt so langsam wohl die Wirkung ein. Hab mir ein alkoholfreies Bier aufgemacht und momentan zwar kleine Gedanken an, aber kein Bedürfnis nach Alkohol :) hoffe, das bleibt so.

Man kann sagen, ich fühle mich momentan gut!

Liebe Grüße
Emilia


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 Betreff des Beitrags: Re: Neu hier - Fragen zu Baclofen
BeitragVerfasst: Freitag 19. Juli 2013, 00:38 
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08
Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Buscopan plus bei Bed. ist völlig ok! (auch mit Baclofen Melatonin und B6).
Ganz sicher!

Was ich Dir im Umgang mit Deiner Ärztin empfehlen soll, ist mir nicht ganz klar. Ich denke schon, dass sie Baclofen irgendwie gut findet..sonst hätte sie die Studien nicht erwähnt. Das finde ich schon mal klasse.
Selbst in den "Beginner-Studien" aus Italien (Addolorato et al. ab 2000, Pat. mit Leberzirrhose) liegen zB die Höchstdosen bei 30mg am Tag. Auch bei Ameisen kommt die Zahl 25mg als Starter nicht vor!

Wenn Du die Bac-Quelle brauchst, ist es schwierig. Vielleicht kannst Du, wie bereits mehrfach empfohlen die "halbe " Wahrheit sagen: Du hast aus Angst weniger genommen und schon ziemlich starke Wirkungen verspürt.

Bist Du mutig:
Version Beipackzettel (moonriver).

Oder: Du kannst sagen, dass das Forum sich an die Vorgaben der französischen Ärzte hält, die den Leitfaden herausgebracht haben, der Dosierungsvorschlag wurde auch am 3. Juni nochmals in dieser Form in Paris von Dr. Pascal Gache bestätigt (der ist in Genf tätig), auch Prof. Jaury, der die aktuelle Multizenterstudie in Frankreich betreut sagt das so. Mehr Ärzte bitte nicht erwähnen, das wirkt dann noch mehr besserwisserisch.

Oder: Das Forum wird auch ärztlich begleitet; da gibt es life-Erfahrung mit mindestens 300 Patienten (Praxx, irving, jivaro und Prof. Haasen/Hamburg). Druck den Leitfaden aus (sag die Übersetzung stammt aus dem Forum, ist sprachlich nicht ganz ok, aber inhaltlich korrekt) und einige Studien von Werner, einen Addolorato, den Beaurepaire, den Rigal-Artikel.

Bei grosser Verzweiflung: ALLES, aber rechne dann damit, dass Du möglicherweise "rausfliegst", obwohl Du alles richtig gemacht hast. Oder Deine Ärztin merkt: Du willst was und kennst Dich aus und vielleicht liest sie hier mal mit.

Ich wünsche Dir für den morgigen Tag viel Kraft und eine weise Entscheidung.

LG jivaro

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 Betreff des Beitrags: Re: Neu hier - Fragen zu Baclofen
BeitragVerfasst: Freitag 19. Juli 2013, 07:53 
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Beiträge: 8253
Wohnort: München
jivaro hat geschrieben:
Vielleicht kannst Du, wie bereits mehrfach empfohlen die "halbe " Wahrheit sagen: Du hast aus Angst weniger genommen und schon ziemlich starke Wirkungen verspürt.

@Jivaro,

das verstehe ich jetzt nicht. So wie ich es @Emilias Berichten entnehme, entspricht diese Aussage doch der Wahrheit und zwar der „Ganzen“. Ein tragfähiges Vertrauensverhältnis lässt sich m. E. nur schwer auf Halbwahrheiten aufbauen.

LG Federico

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 Betreff des Beitrags: Re: Neu hier - Fragen zu Baclofen
BeitragVerfasst: Freitag 19. Juli 2013, 14:25 
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Beiträge: 19
Hallo zusammen,

vielen Dank für die erneute Beruhigung und die Vorschläge zum Umgang mit der Ärztin!

Ich habe eben mit ihr telefoniert, und es ist erheblich besser gelaufen als erwartet :-bd

Sie sagte, sie habe sich nochmal schlau gemacht und berichtete von einer "einschlägigen" Studie, in der von Eingangsdosen von 3mal 10 mg täglich die Rede sei. Diese Studie will sie mir auch noch per Email schicken.
Zusätzlich erzählte sie vom Münchner Suchtkongress, auf dem ihr Kollege (mit dem ich auch das Erstgespräch hatte) kürzlich gewesen sei. Dort seien eben die 25 mg täglich empfohlen worden.

Ich habe ihr dann wahrheitsgemäß erzählt, dass ich aus Angst seit Mittwoch erstmal 2mal täglich 5 mg nehme und dabei schon deutlich positive Wirkung verspüre.

Sie war wirklich sehr freundlich und sagte, das sei ja super, dann läge es ihr fern, mir da deutlich höhere Dosen zu empfehlen :)
Ich solle halt schauen, wie ich klarkomme, und dann langsam aufdosieren. So, dass ich mich wohlfühle.

Und wenn ich ein neues Rezept brauche, könne sie mir das auch schicken, weil ich ja etwas von der Praxis entfernt wohne :D

Also hab ich mich vielleicht unnötig verrückt gemacht.... so ist das wohl, wenn man unter Nervosität und Ängsten leidet....

Bin sehr froh! :YMAPPLAUSE:

Gestern abend habe ich meine 5 mg Baclofen genommen, mir was leckeres zum Abendessen gemacht und dann bei 1 1/2 Flaschen alkoholfreiem Bier einen schönen, ruhigen, zufriedenen Abend mit meinem Kaninchen auf der Terrasse verbracht :)
Und letzte Nacht habe ich unglaublich gut geschlafen, mit nur leichten, aber positiven Träumen :)

Heute geht es mir nicht ganz so toll, fühle mich wacklig und nervös, was aber sicher daran liegt, dass ich heute morgen meine Tage bekommen habe.
Jeden Monat die gleiche Plage :(
Hoffe, diese Nervosität erschwert es mir heute Abend nicht, die Finger vom Alkohol zu lassen.....

Liebe Grüße
Emilia


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 Betreff des Beitrags: Re: Neu hier - Fragen zu Baclofen
BeitragVerfasst: Freitag 19. Juli 2013, 16:02 
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Registriert: Freitag 25. Februar 2011, 18:59
Beiträge: 55
Liebe Emilia,

das klingt doch alles super. Die Ärztin hat verständnisvoll und souverän reagiert. Du wirst es auch heute Abend schaffen. Vielleicht, wenn du magst, heute Abend als Alternative einen alkoholfreien Sekt, auf keinen Fall vorher „normalen“ trinken. Sonst schmeckt er wie „eingeschlafene Füße“.

Weiterhin alle Gute!

LG
ina


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 Betreff des Beitrags: Re: Neu hier - Fragen zu Baclofen
BeitragVerfasst: Freitag 19. Juli 2013, 18:48 
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08
Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Liebe Emilia,

FEIN!

Grosser Erfolg für Dich! Hab Mut....
In München gab es eigentlich nur den Vortrag von Dr. Müller, Charitè. Der war öde...nur alte Studien und das Vertrösten auf frühestens nächstes Jahr. Immerhin die Botschaft, dass Bac nun doch wohl in der Suchtambulanz verschrieben wird. In meinem Mini-Vortrag habe ich das Dosierungsschema aus dem Leitfaden angegeben, ebenso diesmal auf dem Poster in München. Druck Deiner Ärztin doch fürs nächste Treffen den Leitfaden aus.

LG und die besten Wünsche für ein wunder-volles WE
jivaro

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 Betreff des Beitrags: Re: Neu hier - Fragen zu Baclofen
BeitragVerfasst: Samstag 20. Juli 2013, 12:45 
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Registriert: Sonntag 11. November 2012, 16:08
Beiträge: 19
@jivaro: ja, sie sagte etwas von der Charité. Danke für deine aufbauenden Worte!

@ina: auch dir danke für die lieben Worte und den Tipp! Alkoholfreien Sekt habe ich noch nie getrunken, werde ich mal versuchen.

Gestern abend fiel es mir schon erheblich schwerer, den Gedanken an Alkohol zu verdrängen. Nachdem ich dann gegen 20:00 Uhr meine zweiten 5 mg Baclofen genommen hatte, ging es erheblich besser.
Bin dann mit 2 1/2 Flaschen alkoholfreiem Bier gut durch den Abend gekommen und kann jetzt sagen:

3 Tage ohne Alkohol! :yahoo: Das letzte Mal, als ich das geschafft habe, war 2009!!

Bin sehr stolz auf mich!

Sind jetzt, nach mehr als 82 Stunden, noch schlimme Entzugserscheinungen wie Krampfanfall oder Delir zu erwarten?

Glückliche Grüße
Emilia


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 Betreff des Beitrags: Re: Neu hier - Fragen zu Baclofen
BeitragVerfasst: Samstag 20. Juli 2013, 23:59 
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Beiträge: 485
Wohnort: Oberhausen
Hallo Emilia,
was nach 72 Stunden an Entzugserscheinungen nicht eingetreten ist, kommt auch nicht mehr. Wenn du noch Symptome hast (Schwitzen, Unruhe, Herzjagen, Angst, Kopfschmerzen), lassen die in den nächsten Tagen nach. Zudem wirkt Baclofen gegen die Entzugssymptome so gut wie Diazepam (zumindest in einer Dosis von 3x10mg)

LG

Praxx


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