Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Trinker- Typen
BeitragVerfasst: Dienstag 18. Mai 2010, 11:59 
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Registriert: Donnerstag 1. April 2010, 16:20
Beiträge: 143
als ich mich gerade durch bac und alkohol im internet googelte, erschienen mehrere artikel über "glückstrinker" und " stresstrinker" ( sehr grob unterschieden!).

es wurde gesagt, dass bac hauptsächlich bei den angst-und stresstrinkern sehr wirkungsvoll sein kann.
ich bin kein arzt. gaba-B wurde genannt..?????


wenn das so sein sollte, was wirkt dann für die "glückstrinker"?

das ist ernst gemeint als frage, da ja anscheinend verschiedenste rezeptoren - je nach trinkertypus- verstärkt ansprechen.

danke
isbeau


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mittwoch 19. Mai 2010, 08:12 
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Registriert: Donnerstag 1. April 2010, 16:20
Beiträge: 143
@ willo tse

vielen dank, das war aufschlußreich !

schade, dass trappersack nicht mehr schreibt.

lg
isbeau


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 Betreff des Beitrags: Re: Trinker- Typen
BeitragVerfasst: Sonntag 10. April 2011, 09:07 
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Registriert: Mittwoch 6. April 2011, 23:04
Beiträge: 236
Das ist einer der - für mich - interessantesten Beiträge in diesem Forum. Vielen Dank.

Evtl. erklärt sich daraus, warum ich instinktiv nach nur einigen Tagen erahnt habe, dass ich eine höhere Dosis des Medikaments benötige.

In schlechten Zeiten setzte ich alles daran, diese wieder zu ändern, die Dinge zurecht zu biegen und kein Alkohol zu trinken.

Der Craving kommt dann mit einer unglaublichen Kraft, wenn es gut läuft, wenn ich gerade was geschafft habe, wenn ich das Tief des letzten Entzugs überstanden habe. Geht einher mit einer gewissen Art von Größenwahn, dem Wunsch die Gute Zeit noch ein bisschen besser zu machen, dem beständigen Irrglauben, dass ich es schaffe nur heute zu trinken. Aus dem "nur heute" werden dann aber seit Ewigkeiten grundsätzlich zwischen 4 und 9 Tagen. In diesen Tagen erlebe ich Gefühle wie ich sie sonst nur im Anriss kenne. Jubel, Leidenschaft, Begeisterung, Melancholie, (schöne) Traurigkeit, herzhafte Wut und noch einige mehr.

Ein anderer Saufgrund ist langeweile. Ein weiter ist "Leidenschaft".

Ich habe es durchschaut und kann mich dennoch nicht dagegen wehren. Zumal dieser Wunsch zu trinken, solange ich denken kann, immer mit etwas anderem, das auch Suchtcharakter hat, einherkommt.

Dein Beitrag gibt mir die Chance Fehler zu vermeiden und mich vorschnell zu sicher zu fühlen. Jetzt überlege ich allerdings wieder mal, wie ich meinen Craving, wenn er mit "Größenwahn" und "Leidenschaft" einher kommt, bremsen kann.

Aber erstmal gebe ich Baclofen, wahrscheinlich auch in höherer Dosierung, eine Chance.

Ausserdem habe ich noch bisher noch nicht in einer solchen Deutlichkeit die Hintergründe hinter diesen Sauftypen vermittelt bekommen.

Das war neu für! Ich habe gerade was gelernt. Dafür nochmal: Vielen Dank!!

Lieben Gruß,
Nordlicht

_________________
Was ist eigentlich alt? Was ist jung? Jung, wo die Zukunft vorwaltet. Alt, wo die Vergangenheit die Übermacht hat. (Novalis , dt. Dichter)


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 Betreff des Beitrags: Re: Trinker- Typen
BeitragVerfasst: Dienstag 8. Dezember 2015, 22:35 
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Registriert: Montag 7. Dezember 2015, 21:42
Beiträge: 15
Wohnort: Düsseldorf
Nordlicht hat geschrieben:
Das ist einer der - für mich - interessantesten Beiträge in diesem Forum. Vielen Dank.

Evtl. erklärt sich daraus, warum ich instinktiv nach nur einigen Tagen erahnt habe, dass ich eine höhere Dosis des Medikaments benötige.

In schlechten Zeiten setzte ich alles daran, diese wieder zu ändern, die Dinge zurecht zu biegen und kein Alkohol zu trinken.

Der Craving kommt dann mit einer unglaublichen Kraft, wenn es gut läuft, wenn ich gerade was geschafft habe, wenn ich das Tief des letzten Entzugs überstanden habe. Geht einher mit einer gewissen Art von Größenwahn, dem Wunsch die Gute Zeit noch ein bisschen besser zu machen, dem beständigen Irrglauben, dass ich es schaffe nur heute zu trinken. Aus dem "nur heute" werden dann aber seit Ewigkeiten grundsätzlich zwischen 4 und 9 Tagen. In diesen Tagen erlebe ich Gefühle wie ich sie sonst nur im Anriss kenne. Jubel, Leidenschaft, Begeisterung, Melancholie, (schöne) Traurigkeit, herzhafte Wut und noch einige mehr.

Ein anderer Saufgrund ist langeweile. Ein weiter ist "Leidenschaft".

Ich habe es durchschaut und kann mich dennoch nicht dagegen wehren. Zumal dieser Wunsch zu trinken, solange ich denken kann, immer mit etwas anderem, das auch Suchtcharakter hat, einherkommt.

Dein Beitrag gibt mir die Chance Fehler zu vermeiden und mich vorschnell zu sicher zu fühlen. Jetzt überlege ich allerdings wieder mal, wie ich meinen Craving, wenn er mit "Größenwahn" und "Leidenschaft" einher kommt, bremsen kann.

Aber erstmal gebe ich Baclofen, wahrscheinlich auch in höherer Dosierung, eine Chance.

Ausserdem habe ich noch bisher noch nicht in einer solchen Deutlichkeit die Hintergründe hinter diesen Sauftypen vermittelt bekommen.

Das war neu für! Ich habe gerade was gelernt. Dafür nochmal: Vielen Dank!!

Lieben Gruß,
Nordlicht


Was für ein tolles Forum hier! Da liest man sich durch Kilometer von Alkohol-(Fach-)Literatur, recherchiert Alkohol-Schicksalsberichte etc. und findet sich bzw. seinen Trinker-Typ nirgendwo so ganz wieder. Bei Ameisen nicht, bei Borowiak nicht, bei Schreiber nicht etc.; und auch bei Jellinek nicht (am ehesten wohl Gamma-Typ). Und dann stößt man hier auf diesen Beitrag von Nordlicht, der 1:1 auf mich passt:

Schöne Gefühle durch Alkohol verstärken, einen guten Tag noch schöner machen, eine Melancholie bewusst beflügeln, gute Musik noch besser genießen können, eine gelegentliche Zigarette noch schmackhafter machen undundund... Ich trinke relativ gesehen am wenigsten, wenn der Tag schlecht gelaufen ist oder ich aus sonstigen Gründen schlecht drauf bin. Und je erfolgreicher ein Tag verlaufen ist oder ich sonst positiv gestimmt oder emotional aufgewühlt bin, desto gewaltiger kommt plötzlich der Craving und desto größer ist die Gefahr des totalen Absturzes. Und unabhängig davon trinke ich auch manchmal schlicht aus Langeweile...

Speziell gegen dieses Trinkverhalten suche ich seit langem eine Strategie. Nur finde ich hier den Bezug nicht. Von welchem Artikel oder (gelöschtem?) Beitrag (willo tse?) ist hier die Rede?

LG Josef


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 Betreff des Beitrags: Re: Trinker- Typen
BeitragVerfasst: Mittwoch 9. Dezember 2015, 00:34 
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
Lieber Josef,

es gibt eine Unmenge von neueren Trinktypen-Beschreibungen bzw. Einteilungen.
Ich befürchte, die derzeit anerkanntesten wie z.B. die von Otto Lesch werden der
Wirklichkeit auch nicht gerecht. Das Problem ist die Beobachtung von Individuen, die
aufgrund statistischer Vorgaben zu „Fällen“ geschrumpft werden. Bei Jellinek waren es
noch drei Schubladen, bei Lesch sind es immerhin schon fünf.

Bedenkt man den zeitlichen Abstand von Jellinek zu Lesch, muss man sich fragen,
ob wirklich dringende Notwendigkeit besteht, Menschen in Schubladen zu pressen
in die Individuen partout nicht passen wollen.

LG Federico

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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