Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Dosierung und Atemdepression
BeitragVerfasst: Donnerstag 29. September 2016, 15:18 
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Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 14:56
Beiträge: 3
hallo :-h

ich bin Mandy 34 , und seit 3 Jahren Spiegeltrinkerin.

Mir fiel Ameisens Buch in die Hände und es war mein letzter Anker!
Habe nun im Sommer auch einen Arzt gefunden , der mir das Baclofen verschrieb, aber ich glaube mit Dosierung kennt er sich nicht gut aus!

So schlich ich langsam ein und war bis vor 2 Wochen auf 30 mg (3 mal 10 mg).

Alles ok, fragte ihn dann , ob ich steigern darf , weil ich es gut vertrug - er meinte JA.....

bin dann jetzt seit einer Woche täglich auf
15 -10- 15 mg täglich - insgesamt also 40 mg (getrunken hab ich nun 9 Wochen nix)

AAAAAber...seit einer Woche , wenn ich mich zum schlafen leg, bekomm ich keine Luft und hab Enge im Brustkorb - kann davon nicht mehr einschlafen! :Mad:

Hab ich zu hoch dosiert , was meint ihr? :Mad:

Lg, Mandy


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 Betreff des Beitrags: Re: Dosierung und Atemdepression
BeitragVerfasst: Donnerstag 29. September 2016, 15:45 
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Registriert: Montag 22. März 2010, 14:32
Beiträge: 485
Wohnort: Oberhausen
Hallo Mandy,
mit "Atemdepression" hat das nichts zu tun, was du da spürst.
Eine Störung des Atemzentrums führt dazu, dass du zu wenig atmest, ohne etwas davon zu merken!
Eine Atemdepression führt dazu, dass du ohne Atemnotgefühl ersticken kannst. Atemnot/Engegefühl in der Brust werden recht oft im Zusammenhang mit der Einnahme von Baclofen beschrieben, obwohl sie in der Fachinformation nicht aufgeführt sind.
Du bist noch lange nicht im Hochdosisbereich, kannst diese Symptome also getrost ignorieren.
In den meisten Fällen liegt das wohl an einer besorgten Erwartung einer Atemdepression, ohne zu wissen, was das Wort bedeutet.
Bisher wurde "Atemdepression" unter Baclofen vor allem bei technischem Versagen von Pumpensystemen beobachtet, die den Wirkstoff direkt ins Nervenwasser (Liquor cerebrospinalis) befördern.
Du kannst in aller Ruhe weiter deine Dosis nach Plan steigern.

LG

Praxx


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 Betreff des Beitrags: Re: Dosierung und Atemdepression
BeitragVerfasst: Donnerstag 29. September 2016, 15:55 
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Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 14:56
Beiträge: 3
Vielen lieben Dank für diese schnelle Antwort!

Kann tatsächlich sein , dass ich den Beipackzettel zu oft gelesen habe :))

Wie hoch könnte ich denn noch gehen nun?

Bin 160 cm klein und habe 52 kg!
Hat doch auch mit Gewicht zu tun , oder?

Viele Grüße, Mandy


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 Betreff des Beitrags: Re: Dosierung und Atemdepression
BeitragVerfasst: Donnerstag 29. September 2016, 20:05 
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Registriert: Montag 22. März 2010, 14:32
Beiträge: 485
Wohnort: Oberhausen
Nö Mandy - nicht mit Gewicht, sondern mit Wirkung...

Gewicht spielt eine Rolle bei der Maximaldosis - du solltest höchstens 4mg pro Kilo Körpergewicht einnehmen - das wären bei dir 200mg pro Tag.
Bis zu dieser Grenze kannst du langsam (+10mg/Tag alle 5 Tage) steigern. Und zwar so lange, bis du entweder die erwünschte Wirkung erreicht hast oder unerwünschte Wirkungen eine weitere Steigerung nicht mehr erlauben.
Ob die erwünschte Wirkung (Verschwinden von Craving/Indifferenz gegenüber Alkohol) bei 75, 100 oder 150mg pro Tag eintritt, ist von Mensch zu Mensch verschieden, das wird "individuell titriert"

Du hast das Buch noch nicht gelesen! Olivier Ameisen: Das Ende meiner Sucht - unbedingt nachholen!

LG

Praxx


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 Betreff des Beitrags: Re: Dosierung und Atemdepression
BeitragVerfasst: Donnerstag 29. September 2016, 21:33 
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Registriert: Donnerstag 29. September 2016, 14:56
Beiträge: 3
Ja muss das Nachholen. .Danke.

Die letzte Frage vorerst:

Was geschieht,wenn ich trotz Baclofen doch mal Alkohol trinke?

Es steht "die Auswirkungen sind unabsehbare " -das macht mir Angst.
Kann ich dann sterben?


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 Betreff des Beitrags: Re: Dosierung und Atemdepression
BeitragVerfasst: Donnerstag 29. September 2016, 23:53 
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Registriert: Donnerstag 3. Dezember 2009, 13:49
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Mandy34 hat geschrieben:
Was geschieht,wenn ich trotz Baclofen doch mal Alkohol trinke? ...
Kann ich dann sterben?
Definitiv nicht. Sonst wäre das Forum bzw. ein Großteil dessen Mitglieder schon längst ausgestorben. Eine Flasche Rotwein kann die Wirkung von Baclofen zwar neutralisieren, am nächsten Tag kann man mit der BAC-Einnahme weiter machen als ob nichts gewesen wäre. Generell sollte man keine Medikamente mit Alkohol kombinieren.
Beipackzettel werden m.E. überbewertet (obwohl es Ausnahmen gibt).

_________________
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 Betreff des Beitrags: Re: Dosierung und Atemdepression
BeitragVerfasst: Freitag 30. September 2016, 03:34 
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08
Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Liebe Mandy,

das Gefühl der Atemnot ist sehr schlimm! Ich empfehle Dir einen Dosisstop oder Reduktion um je 5mg abends bis dieses Gefühl verschwunden ist.
Auch wenn Du keine "zentrale Atemdepression" befürchten musst.
Schreib uns wie es Dir geht. Manchmal ist es notwendig noch langsamer als im Plan vorzugehen. GGG!

Das Problem mit der Maximaldosierung wurde gerade auch in Paris von den Experten diskutiert. Die Dosis ist individuell. Die Daten aus dem Tiermodell sind nicht exakt übertragbar. Bis dahin hast Du ja noch jede Menge Zeit. Weiterhin viel Erfolg!

Lieben Gruß
jivaro

_________________
"In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst."
Marcus Aurelius


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 Betreff des Beitrags: Re: Dosierung und Atemdepression
BeitragVerfasst: Freitag 30. September 2016, 07:58 
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Moderator
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Hallo Mandy

Herzlich Willkommen im Forum.

Die Worte von jivaro kann ich nur unterstützen. In meiner Anfangsphase vor 5 Jahren machte ich ähnliche Erfahrungen und musste Bac aufgrund der NW (Brustdruck, bleierne Müdigkeit, Schnappen nach Luft beim Einschlafen) in einem zweiten, aber moderaterem Anlauf kennenlernen.
Das Medikament soll nicht zu einer Quälerei oder in einen Kampf ausarten! Richte Dich nach den NW und dosiere danach. Sonst stellen sich kontrapunktiver Frust oder Angst ein...
Jeder Organismus reagiert individuell auf Bac.
Meine Grenze hatte ich seinerzeit ausgelotet. Bei 120mg/d war aufgrund der NW definitiv das Ende der Fahnenstange erreicht und die Vernunft angesprochen.

Seit langer Zeit fahre ich nun auf einer Dosis von 50-62.5mg/d ohne NW.

Viel Erfolg und LG
moonriver

_________________
„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Dosierung und Atemdepression
BeitragVerfasst: Mittwoch 7. Dezember 2016, 17:15 
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Registriert: Mittwoch 11. November 2015, 20:32
Beiträge: 149
moonriver hat geschrieben:
Die Worte von jivaro kann ich nur unterstützen. In meiner Anfangsphase vor 5 Jahren machte ich ähnliche Erfahrungen und musste Bac aufgrund der NW (Brustdruck, bleierne Müdigkeit, Schnappen nach Luft beim Einschlafen) in einem zweiten, aber moderaterem Anlauf kennenlernen.
Das Medikament soll nicht zu einer Quälerei oder in einen Kampf ausarten! Richte Dich nach den NW und dosiere danach. Sonst stellen sich kontrapunktiver Frust oder Angst ein...
Jeder Organismus reagiert individuell auf Bac.
Meine Grenze hatte ich seinerzeit ausgelotet. Bei 120mg/d war aufgrund der NW definitiv das Ende der Fahnenstange erreicht und die Vernunft angesprochen.

Seit langer Zeit fahre ich nun auf einer Dosis von 50-62.5mg/d ohne NW.

moonriver

Beim Rumstöbern im Forum bin ich auf diesen interessanten Beitrag von Moonriver gestossen und möchte ihn nochmal hervorheben .
Besonders das Dosieren nach NW und den 2.Anlauf finde ich sehr interessant .
Es geht halt auch viel um die "innere"Einstellung /bzw das die Brechstangen-Methode nicht immer die beste Wahl ist.
Danke :daumen:


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