Baclofen Forum vs Alkoholismus

Hallo zusammen.
Ich hab versprochen das ich über meine Erfahrungen mit Baclofen berichte sobald ich wieder Internet habe. Nun ist es soweit.

Seit Februar 2014 nehme ich Baclofen.
Ich weiß noch genau wie verzweifelt und hoffnungslos ich anfang Februar noch war. Ich hatte mich aufgegeben. Der Alkohol hatte den Kampf gewonnen. Ich konnte nicht mehr.
Nach über 20 Entgiftungen und 3 Langzeit Therapien war mir klar das ich mich eines Tages mal zu Tode Saufen werde. Alles nur eine Frage der Zeit.
Dann hab ich zum Erstenmal von Baclofen gehört. Ich beschloss es auszuprobieren. Ich hatte ja eh nichts mehr zu verlieren und wenn es mit der Unterstützung von Bac. auch nicht klappt das ich Abstinent werde kann ich ja immernoch weiter Alkohol konsumieren.

Ich hab mich hier im Forum umfassend Informiert.
Mit riesiger Angst kein Baclofen verschrieben zu bekommen saß ich im Wartezimmer der Vertretung meines Hausarztes. Nach unkoplizierten 5 Minuten verließ ich die Praxis mit Rezept. Ich war erleichtert und glücklich wie ein kleines Kind am Weihnachten.

Kurze Zeit nach den ersten 5 mg Baclofen spührte ich schon etwas. Ich war begeistert. Langsam steigerte ich nach und nach meine Baclofen Dosis. Entgegen meiner bisherigen Lebensweise ganz Diszipliniert und streng nach Empfehlung des Forums.

Ich fühlte mich endlich frei. Dieses ewige anstrengende, Verlangen nach Alkohol war weg. Ja ich konnte es nicht glauben.
Es ist eine riesige mich erdrückende Last von mir runter gebröckellt.
Sogar meine Ängste und Depressionen waren jetzt leichter auszuhalten.

Nun fing ich nach und nach endlich an zu leben. Und ich kann behaupten ich bin Abstinent und sogar zufrieden Abstinent. Und nicht eine Stunden und Tage zählende quälende Abstinenz.
Nach 20 Jahren im Alkohol und Drogenrausch musste ich mich erstmal neu kennenlernen. Herausfinden wer ich bin.
Und das was ich fühlte gefiel mir. Ich gefiel mir zum erstenmal in meinem Leben.

Es gab auch wie im Leben nunmal so üblich Tiefschläge hier und da. Aber es hat sich was geändert und zwar die Art und Weise wie ich mit diesen Tiefschlägen umgehe.

Nun kam es bei mir zu einem Rückfall. Ich trank 3 Bier. Es blieb bei den 3 Bier. Auch hier eine Veränderung zum Positiven.

Zwischenzeitlich habe ich,warum auch immer, mit Baclofen und Cannabis und mit Baclofen und Amphetaminen einen Versuch gestartet. Zum Cannabis kann ich sagen das es nicht mehr so wirkt wie gewohnt. Baclofen scheint mir hier die Wirkung erheblich abzuschwächen. Und Spass hat es auch nicht mehr gemacht.
Zum Aufputschmittel kann ich sagen das es auch irgendwie eigenartig in Kombination mit Baclofen wirkte ähnlich dem Effekt wie bei Canabis.
Also hat Baclofen zumindest bei mir auch den Effekt das ich kein Verlangen mehr hab Drogen zu mir zu nehmen.
Abschließend kann ich sagen das Baclofen am besten am effektivsten Arbeitet wenn ich es alleine ohne Beikonsum nehme.
Ich danke dem Forum für die Unterstützung.

Ich lebe endlich ein glückliches und zufriedenes Leben. Hab endlich einen Job gefunden den ich liebe und Arbeite jetzt in der Altenpflege.

Ich hoffe ich hab nichts wichtiges vergessen. Bei Fragen schreibt mich einfach an.

mit freundlichen grüßen
ein dankbarer Sven

;-)

Hallo Sven,

das liest sich verdammt gut, verhalte Dich ganz ruhig und
lass' die Dämonen weiter schlafen ...

LG Federico

Hallo Sven

Danke für Deinen eindrücklichen Bericht! Er lässt wieder mal erahnen, was für ein Potential in Bac steckt bei richtiger Anwendung und der nötigen Geduld. Dass es nebst Alkohol auch andere Stoffe "uninteressant" macht lässt aufhorchen... (selber kenne ich nur den Effekt bei Alkohol). Der Wunschtraum eines Therapeuten, diese Worte vom Patienten zu hören! Herzliche Gratulation zu dieser Wandlung in Deinem Leben! Ich weiss, dass es nebst Bac auch einiges an Eigenarbeit dazu braucht.

Der Schlaf der Dämonen wird immer tiefer.

Sei gut zu Dir...
LG
moonriver

Hallo Sven,

auch von mir ..

Gehe weiter Deinen Weg. Es lohnt sich.

Liebe Grüße Volker

Lieber Sven,

ich erinnere mich noch gut an "Deinen Anfang"! Es ist ganz wunderbar die Entwicklung zu sehen, insbesondere auch bei Deiner bekannten "Grundstörung".
An Eines erinnere ich mich noch gut: Du hast Baclofen eine echte Chance gegeben. Du warst fest entschlossen Dich Deinem Problem zu stellen und etwas zu ändern. Gut gemacht!!! Ich freue mich riesig, und ich weiss noch jemanden....dem das sicher ganz ähnlich geht (der nick beginnt mit E!).

Alles, alles Gute
weiterhin viel Kraft und Geduld
herzlichst
jivaro

Lieber Sven

Welche Freude, dein Bericht!

Auch für mich war ausschlaggebend, dass zuerst diese nie für möglich gehaltene Freiheit erlebbar wurde. Ohne übertreiben zu wollen: Sie stellte mein Selbstverständnis vom Kopf auf die Füsse. Ich fühle wie eine, die nicht trinken muss, handle wie eine, die nicht trinken muss. So erleichternd ist das also, wenn einen das nicht mehr beherrscht.

Wie sehr diese Freiheit die Arbeit an der persönlichen Entwicklung erleichtern, ja ermöglichen kann, lesen wir bei dir nach. Du hast aus dieser Chance das Beste für dich herausgearbeitet und das ist vermutlich noch nicht mal das Ende der Fahnenstange.

Herzliche Gratulation, Daumendrück und weiterhin alles Gute für dich!

lg
Lisa

Ich will ja nicht so klingen als würde ich Werbung machen wollen. Das liegt mir fern.. Ich kann nur von meinen eigenen Erfahrungen berichten.. Die leute denen ich berichtet habe von Baclofen haben mich ausgelacht und sich dann lachend Alkohol besorgt.. Ich lache dann immer am lautesten und zuletzt...

Werbung ist immer gut ... !

noch viel besser, wenn sie dein Ego erreicht !
Du hast jetzt einen Job in der Altenpflege und bist ausgeglichen und zufrieden !
Ausgeglichenheit + Job + damit insgesamte Zufriedenheit = ...so ein Rundum - Paket wünscht sich manch einer ...

Pflege Deine erreichte Situation und gehe gut mit Dir um !!!

... und wie war das noch : wer zuletzt lacht, - lacht am besten...
( obwohl Mitleid manchmal eher angebracht wäre ...)

lieben Gruß, Ralf.

Hi

zum Thema wer zu letzt Lacht
Neulich war ich Einkaufen.
Das übliche Bild. An allen Ecken Fanatiker..
Ich den Schalk im Nacken.
Hin zu einem von den Zeugen Jehovas.
Und hab freundlich gefragt.
"Wissen Sie woran die Zeugen Jehovas glauben?"
"Ich weis es Junger Man und Sie" er schaut mich abfällig an.
Als wäre ich ein Sünder und hätte die heilige Mutter persönlich geschändet.
Ich wie aus der Pistole geschossen " Die Zeugen Jehovas glauben daran das Ihnen jemand die Tür aufmacht.!!"

Ich hab richtig lauthals Gelacht und bin gegangen.
Nicht falsch verstehen.
Von mir aus kann jeder an das Glauben was Er oder Sie möchte..
Aber diese Pseudo-Kreuzritter von den Zeugen Jehovas mag ich nicht.
Als ich früher bei meiner Mutter im Eigenheim gelebt habe kamen die andauernd vorbei und wollten uns bekehren.
Jetzt Wohne ich in einer sozialschwachen Gegend wie man so schön sagt, aber hier habe ich einen von denen noch NIE rumlaufen gesehen.
Das gibt mir zu Denken.

Mfg
euer
Sven

mal wieder ein Lebenszeichen von mir.

Hi wie geht´s euch denn so??
Mir momentan nicht gut.
Aber das ändert sich auch wieder mal demnächst.!!
hoffe ich. glaub ich. muss ja weiter gehen..