Montag 13. Juni 2011, 17:17
Tag 130:Pfingstmontag, 13.06.11
Bacdosis und NW:
Ich bin unverändert bei 4 x 12,5 mg/Tag plus (ganz selten) 12,5 mg Notfallration, erste Einnahme gegen Vormittag, gegen Abend dann häufiger, Nebenwirkungen wie häufigeres Müssen müssen(Was für ein Werbespruch: In den ICE der DB steht er gut sichtbar direkt am Ausgang eines WC)und trockene Haut haben sich normalisiert bzw. sind verschwunden. Einzig meine Morgenlatte ist so gut wie verschwunden, aber das war sie auch schon zu nassen Zeiten ;-)
Auch jetzt keine absolute Abstinenz, ein paar Vorfälle die nicht toxisch wirken, dafür immer größere Gelassenheit gegenüber Alk
Entwicklung:
Erstens kommt es anders als man denkt und manchmal vllt sogar besser.
Nachdem mein Streben und Wirken in letzter Zeit vor allem darauf zielte, einen guten Job an Land zu ziehen und darüber hinaus bzw. darauf aufbauend eine Basis zur persönlichen Stabilisierung und Entwicklung zu erarbeiten, darf ich nun einen schnelleren Erfolg melden, als zuletzt angekündigt.
Nachdem der Zauderer, bei dem ich nach zähem Ringen zum 01.07.anfangen sollte, schon im Vorfeld gezaudert hatte, bin ich nat. anderweitig aktiv geworden und hatte ein Bewerbungsgespräch auf einen Job in der dt. Großindustrie. Entgegen allen Erwartungen und Erfahrungen konnten die sich binnen eines Monats für mich entscheiden. Andere Optionen die zwischendurch aufpoppten sind ebenso schnell verschwunden.
Kurz: Morgen ist mein erster Tag im neuen Job, bei dem ich alle meine erlernten Fähigkeiten einsetzen soll und erstmals in meinem Leben auch studiumsgerecht bezahlt werde.
Den bereits gestellten Lottogewinner Antrag für Juni konnte ich rechtzeitig bevor die Mühlen losgehen und die Komplettdurchleuchtung startet, zurückziehen.
Fragt mich jetzt nicht wie ich den alten Arbeitsvertrag losgeworden bin. Das bleibt mein Geheimnis;-)
Und last but not least: Mit meinem Rohlofftraumrad habe ich gestern eine erste ausgedehnte Tour gemacht, bei der mir heute noch der Arsch weh tut. Aber geil!
Jetzt gilt es die Probezeit zu überstehen und in brenzligen Situationen dazu zu lernen, anstatt zur Flasche zu greifen. Es wird also in der nächsten Zeit ein anderer Wind wehen. Drückt mir die Daumen. Ich drück sie jedem einzelnen von euch!!
@willo: dein Eintrag von heute morgen 13 Jun 2011 5:08 freut mich ganz besonders
Übrigens gilt das Pfingstfest ja auch als der Ursprung der Verbreitung des christl. Glaubens. Ab diesem Tag wurde die frohe Botschaft in mehreren Sprachen „verteilt“.
(Apg 2,1-4 EU):
„Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.“
Soll wohl heißen:
„Als der Pfingsttag gekommen war, geschah ein Brausen vom Himmel und sie wurden von dem heiligen Geist erfüllt“
Nach meinem Anfangsthread: Teil 1 der Expedition: Der Weg zum Basislager
heißt dieser Thread ab jetzt auch deswegen:
Teil 2 der Expedition: Das Basislager befestigen
Euer dankbarer tenzing mit etwas Muffensausen vor morgen.
(Ü:Muffensausen=etwas Schiss haben=Respekt vor dem Neuen haben)
Montag 13. Juni 2011, 19:01
@tenzing,
Willkommen im Basislager! Gut, der Komfort lässt sich noch verbessern aber das wird noch
LG Federico
Montag 18. Juli 2011, 22:14
Teil 2 der Expedition: Unnötige Heringe entfernen
Am Tag 153 wollte ich schreiben: Heute war ein Supertag!
Erstes fettes Lob vom neuen Chef bekommen, bei gleichzeitiger Ermahnung ich soll etwas ruhiger werden. Was mir sehr schwer fällt in diesem Beamtenähnlich strukturierten Laden ;-)Ich werd ja bezahlt fürs Machen und nicht fürs Jammern.
Freundin angezählt! (D.h. ich habe eine Forderung gestellt) Es liegt der Verdacht nahe, dass Sie an „Borderline“ leidet und ich also Hauptbetroffener bin. Ihr das zu sagen, wäre aber ungefähr so, wie mir zu sagen, ich sei Alkoholiker. Das darf sich nur jemand trauen der mir wirklich nahe steht und dem ich vertraue. Ergo wird sich’s jetzt weisen, ob wir uns nahe stehen und vertrauen.
Heute an Tag 164 schreibe ich:
Der Laden in dem ich arbeite ist purer Politbetrieb. Es geht nicht um Projekte, die man stemmen soll, sondern um die Frage wie man die tausend sichtbaren Fettnäpfchen(Befindlichkeiten, Machtverhältnisse, who is who und who is nothing) und die anderen Millionen unsichtbaren umschifft. Kein Wunder also, dass sich Projekte um Jahre verzögern. Also wuppen werde ich da nix. Jetzt ist die Frage ob ich mich damit anfreunden kann.
Das Schmerzensgeld trägt viel dazu bei.
Dafür befestige ich einen anderen Hering. Bzw. ziehe ihn mit mühevoller Selbstqual aus dem Fundament. Die Freundin! Bzw. die Hoffnung, dass das was wir hatten ansatzweise eine gedeihliche Beziehung hätte werden können. Das hat mich jetzt ein paar Vorfälle an den Wochenenden gekostet.
Das mit dem Borderline war klar, ist in erster Linie für mich eine Krücke gewesen, um sich dem endgültigen Abschied zu nähern. „Ergo wird sich’s jetzt weisen, ob wir uns nahe stehen und vertrauen.“ Nicht nur das war nicht im Mindesten der Fall.
Vielmehr fällt jetzt der Groschen, das ich fast 4 Jahre nur ein Gspusi war, wie es hier so schön heißt. Für die Nordlichter:
http://de.wikipedia.org/wiki/GspusiEs gibt ja den Spruch:
Von einem toten Pferd sollte man absteigen.
Doch wir mir scheint, gilt auch:
Kein Pferd kann so tot sein, dass man es nicht noch reiten könnte.
Ich hab also nur die Pferde gewechselt.
LG,tenzing
Dienstag 19. Juli 2011, 01:35
Hi, Tenzing
Hängst wohl gerade unter einem Überhang. Das mit den Heringen würde ich mir noch mal gut überlegen. Bekommt dann was von Freiklettern. Aber möglicher Weise sagt dir deine Intuition genau das Richtige.
Grüzli
Rolidor
Dienstag 19. Juli 2011, 11:06
@Tenzing,
die emotionale Seite scheint Dir wirkliche Probleme zu bereiten. Wie fühlt sich das an, wenn Du an Zurückweisung denkst? Da wären wir dann wieder beim Intralog. Wenn Du dann noch das tote Pferd in der Vorschau betrachtest, wirst Du erkennen dass man tote Pferde nicht reiten kann.
LG Federico
Dienstag 19. Juli 2011, 19:06
Danke für eure Anmerkungen.
Aber ich hab mich auch ungenau ausgedrückt. Ich hab ja nirgends geschrieben, dass ich es war der diesmal Schluß gemacht hat.
Mit dem Hering ziehen, habe ich das von mir herbeigeführte Ende der Beziehung gemeint. Und der Hering war ziemlich fest gerostet, musste aber raus weil er dem Ausbau des Basislagers behindert hat.
Das Borderlinesyndrom von Ihr war in erster Linie für mich eine verstandesmäßige Annäherung zum Schlußmachen (Krücke zur Begründung).
Nun erkenne ich gefühlsmäßig (intralog oder was) dass ich jahrelang ein super totes Pferd geritten bin und frage mich: Wieso hast du das nicht früher erkannt? (Die Hoffnung stirbt zuletzt?, Alkoholnebel und toxische Scham =>Froh überhaupt jemanden zu haben? IASS?)
Dafür reite ich jetzt auf Arbeit ein stark lahmendes Pferd. Aber es wird beatmet durch Money, money, money. Mal schaun ob ich hier rechtzeitig bemerke, wann es stirbt.
Deswegen vllt etwas überspitzt: Pferde gewechselt.
Soweit also alles gut.
LG, Tenzing
Samstag 13. August 2011, 10:48
hallo tenzing !!!
hört sich doch alles gut an bei Dir !
Es freut mich wirklich für Dich !
Der von Dir geprägte Begriff - BASISLAGER - begleitet mich stets...
Ich hab es für mich immer so empfunden : Nach einer stationären Entgiftung nach Hause zu kommen und ganz neu anzufangen ... -Start - . will ich da immer wieder hin ??? ..........
oder das Basislager festigen...
( im Juli war es schon ganz schön brenzlig bei mir ... )
Ich reite auch grad das money,money,-Pferd ...
- seit 01.Aug. neuen Job , und die ersten zwei wochen gut rumbekommen ...
- Tagesstruktur - - bin 12 Std. unterwegs ;
- Vorstellungstermin ( hatte mehrere in letzter Zeit ) , -auch gut hinbekommen ; - und das beschnuppern mit den Kollegen und Vorgesetzten fluppt auch ...
bin zufrieden ...- vielleicht auch Glück,-das die Zu- und Umstände stimmig sind ..
ich hab mehrmals am Tag die Auseinandersetzung, -oder vielmehr das Glücksgefühl - wie gut ich Situationen ohne Alkohol meistere und so auch mein Basislager festige !!!
ich werd später mal in dem Thread - Forum als Basisarbeit ? - ausführlicher schreiben .
- so, dann lass uns mal weiterreiten ...
lieben Gruß , Ralf.
Donnerstag 15. September 2011, 21:44
Teil 2 der Expedition: Das Basislager befestigen
Stand, Tag 218:
Nun hab ich schon länger nichts mehr gepostet. Das hat mehrere Gründe.
Naturgemäß hat mich mein neuer Job gut in Beschlag genommen. Es ist ein etwas anderes, für mich fast schon zu langsam qualvolles arbeiten als ich gewohnt bin. Wie ich mitbekommen habe lebt man hier von Wochenende zu Wochenende.
Zum anderen bin ich tatsächlich von 05:30 bis meistens 19:00 Uhr abends nur wegen Job unterwegs.
Die paar schönen Tage abends und am Wochenende habe ich denn auch mit meinem nunmehr abbezahlten Rohloffrad genossen.
Ich beobachte wie das neue langsame und lange arbeiten mich dank bac nicht zum Glas greifen lässt. Auch bin ich in Verhandlungs- oder Besprechungsrunden viel gelassener und fühle mich im Gegensatz zu früher fast nie persönlich angegriffen. Also ein Superfortschritt. Und unter der Woche habe ich keine Mühe das Glas stehen zu lassen. Resultat: Besserer Schlaf, fitter im Tag.
Trotz oder wegen Sommer spürte ich aber eine insgesamte Lustlosigkeit am Leben. Ich funktioniere eben.
Mittlerweile kommt noch dazu, dass der letzte kontinuierliche „soziale“ Kontakt, der zur Freundin, weg ist.
An den letzten Wochenenden hatte ich dann auch mal meine 5 Biere. Nichts desto trotz weiß ich, dass ich da durch muss und auch kann. Es kommen sicher bessere Zeiten. Ob Abstinenz mein Ziel ist, kann ich noch nicht sagen. Ich weiß nur, dass mir grad die Qualität des alkoholfreien Schlafes sehr wichtig geworden ist. Und ich den Geruch von Bier immer weniger anziehend finde.
Ich habe immer mal wieder mitgelesen hier. Sehe aber, dass ich mich jetzt auch um andere Dinge kümmern will und muss.
Seit 2 Wochen schaffe ich es abends noch joggen zu gehen. Und da mir morgens immer noch die Mola fehlt, was ich dem Bac zuschreibe, bin ich runter auf 3 mal 25 mg/bac/d. Fühlt sich für mich etwas besser an.
Leider machen die aktuellen Diskussionen unter den admins hier im Forum auch keine Freude mehr.
@invorio: ich hoffe meine Geschichte ist nicht zu banal für dich, aber du kannst ja drüber weg lesen.
Sehr traurig aber verständlich, lieber willo, finde ich deinen sukzessiven Abschied hier.
Und zusammen mit federicos aufmunternden Antworten und Tipps mit eurem Einfühlungsvermögen und geschliffener Rhetorik, habt ihr wesentlich dazu beigetragen, dass ich jetzt einen Job hab, von dem ich meine Schulden abzahlen kann und tapfer gegen die Altersarmut kämpfen kann.
Den Rest muss man selber in Angriff nehmen. Da das aber nicht in erster Linie Bac Themen sind, werde ich hier etwas kürzer treten. Denn Bac funktioniert ja!
Euch sei Dank und bis bald. Den admins wünsche ich ein gutes Händchen. Es wäre schade, wenn eure Streitigkeiten die Integrität dieses Forums zunichte machen.
Bis bald und wieder fetter Dank an das Forum im allgeinen, tenzing
Freitag 16. September 2011, 12:14
@all nomolas,
es ist möglicherweise banal und ähem, beliebig. Vielleicht aber doch ein Hinweis, das Traumgeschehen wird von Baclofen, wie vielfach berichtet wurde massiv beeinflusst. Wie genau und warum, Antwort gab es bisher noch keine, nichtmal eine unbefriedigende:
Die Ursache dieser speziellen Erektion liegt nicht in sexueller Erregung, sondern in der REM-Phase (Traumphase) des Schlafes. Während der REM-Phasen beschleunigt sich der Puls und die Atmung und der Schläfer durchlebt intensive Träume. Außer bei Albträumen kommt es in diesen Phasen auch häufig zur Erektion. Diese Erektionen sind unabhängig davon, ob der Trauminhalt sexuell ist oder nicht.
Alle Männer, auch solche, die nicht zu einer sexuellen Erektion fähig sind, können im Schlaf normale Erektionen erfahren, selbst Säuglinge oder Greise. Ein gesunder Mann kann in der Nacht zwischen einer und fünf Erektionen haben, und jede davon kann zwischen 15 Minuten und 40 Minuten oder länger andauern. Die Morgenerektion ist lediglich die letzte Schlaferektion der Nacht. Die Häufigkeit und Dauer der REM-Phasen nehmen bis in die Morgenstunden zu und die Tiefschlafphasen werden kürzer. Aus diesem Grund ist beim Aufwachen oder Gewecktwerden am Morgen die Wahrscheinlichkeit für eine Erektion höher als beim Aufwachen mitten in der Nacht.
Eine völlige Abwesenheit von Schlaferektionen kann ein Indiz für eine erektile Dysfunktion sein. Umgekehrt schließen morgendliche (und nächtliche) Erektionen eine körperliche Ursache für viele Formen einer erektilen Dysfunktion aus und weisen auf eine psychogene Ursache hin.
Die Abwesenheit von morgendlichen Erektionen hingegen erlaubt noch keine Rückschlüsse auf die Erektionsfähigkeit, da manche Menschen zwar nächtliche Schlaferektionen haben, aber keine Erektionen beim morgendlichen Erwachen. Aus diesem Grund werden in Zweifelsfällen phallographische Untersuchungen in Schlaflabors durchgeführt, bei denen etwaige Schlaferektionen aufgezeichnet werden.
LG Federico
PS In besonders stressbedingten Phasen muss ich von jeher auf die MoLa verzichten. Das halte ich aber schon wegen der verarbeitenden Träumerei für ganz normal.
Freitag 16. September 2011, 16:04
@warzo
Ich kann Dich beruhigen, sie kommt wieder,
Danke dir für diese Aussage. Ich habe auch noch Hoffnung. Ehrlich gesagt war ich gestern abend auch überhaupt nicht gut drauf, da mein Chef mich einer leichten Gehrinwäsche unterzogen hatte.
@federico:
ich hoffe und denke das ist zur Zeit "psychogen" bedingt. Vor einer "phallographischen" Untersuchung scheue ich mich ein wenig.
Nein, im ernst, ich habe beobachtet, das nach Genuss von abends maximal 3 Bier, i.d.R morgens die besagte Erektion stattfindet.
Drüber ist auch wieder essig. Und nicht nur damit.
Besten Dank wieder mal für die Hilfestellung. Ich verabschiede mich jetzt ins WE.
LG, euer tenzing
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