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Glücklich über Baclofen

Donnerstag 25. Februar 2010, 10:53

Hallo, :smt006
Habe mir von meinem Arzt Baclofen 10mg verschreiben lassen.
Da ich viel gelesen hatte, dass es auch bei Alkohlsucht helfen soll. :smt017
Ich habe über Tags nie Alkohol getrunken, doch Abends gerne Wein, und das zuviel. 1L war ganz norma. Und das schon über etliche Jahre. :smt013
Nun nahm ich am Freitag vergangener Woche abends die 1. Tablette ein.
Ich spürte nach kurzer Zeit schon, dass ich eigentlich gar kein Verlangen nach Wein hatte. (mir kam das komisch vor) :smt015
Ich holte mir eine Flasche trotzdem und trank sie auch, wobei ich sagen muss, dass ich keinerlei Genuss dabei hatte. Ich wollte es nur wissen. :smt019
Und das war meine letzte Flasche und mein letzter Alkohl.
Leute, ihr glaubt nicht wie glücklich ich darüber bin. Ich fühle mich sehr wohl.
Und Schmerzen, die ich jahrelang am ganzen Körper habe, sind auch weg.
Ich wachte so manche Nacht deswegen auf und hatte seit Jahren keinen guten Schlaf mehr. Ich schlafe wie ein Murmeltier seit 8 Tagen. :smt026
Diese Erfahrung musste ich euch mitteilen, da ich sehr hoffe, anderen Leidensgenossen helfen zu können. :smt041

Re: Glücklich über Baclofen

Donnerstag 25. Februar 2010, 12:26

Hallo Ruth,

herzlich willkommen! Schön, daß Du zu unserem Forum gefunden hast und uns teilnehmen lässt an Deiner Freude.
Das mit dem "Schlafen wie ein Murmeltier" kann ich auch bestätigen.
Sag, hast Du Lust noch etwas zu schreiben über Deine weitere Dosierung?
Nimmst Du weiter 10 mg und unterdrückst mit dieser geringen Dosis erfolgreich das Craving? Auch interssiert mich, welche Art von Schmerzen Du mit Baclofen erfolgreich bekämpfst.

LG
Obelix

Donnerstag 25. Februar 2010, 13:58

Ich hatte genau das gleiche Problem. Ich trank noch bis vor Kurzem nur Abends. Immer erst ab 20 Uhr, nach der Arbeit, wenn ich mit mir alleine beschäftigt war. Das habe ich auch über Jahre gemacht. Hatte auch nie ein Problem damit, dass wenn ich bei meinen Eltern für Wochen zu Besuch war oder für ein Wochenende auf einem Seminar, mit dem Trinken aufzuhören. Ich musste mir eingestehen, dass ich mich, auch wenn ich vorher nichts trank, mich schon in der früh auf den abendlichen Exzess, mal bewusst, mal unterbewusst, gefreut habe. Die Gründe darin sehe ich in irrationale Ängste, die ich den ganzen Tag mit mir rumschleppte bis ich dann Abends vermeintlich die Welt pausieren konnte. Das ging dann bei mir soweit, dass ich meine Exzesse vor meinem Mitbewohner und meiner Umwelt verheimlichen musste. Dies führte in einer Teufelsspirale aus immer mehr sinkendem Selbstwert und dadurch immer mehr depressive Verstimmungen. Was ich damit sagen will, ist dass das Alkoholproblem nicht erst Abends anfängt, sondern schon den ganzen Tag einem begleitet.

Freitag 26. Februar 2010, 09:50

Guten Morgen Anke und alle Leidensgenossen :smt024

Irgenwie ticken wir beide gleich. Tut gut zu wissen, dass man nicht alleine so ist. :smt026
Ich habe meine schwerbehinderte Mutter, ihr fehlten die Beine) fast 8 Jahre gepflegt. Sie verstarb letztes Jahr im April. Sie fehlt mir unendlich.
Das nur nebenbei.
Die Pflege war schwer, obwohl ich es nie so empfand. Doch ich ging wohl sehr oft über meine Grenzen. :smt032
Durch das schwere Anheben, habe ich mir irgendwann eine Rückenverletzung zu gezogen. Es begann eine erfolglose Odysee zu Ärzten. Ich suchte alles im Intenet durch,bei Schmerzen, die in den ganzen Körper ausstrahlten. Vor allem die Beinmuskulatur. :smt102
So kam ich zu Beclofen. Und ich lass auch über das Alkohlproblem, dass damit bekämpft werden könnte. Juhu, ich wusste, das wars. :smt038
( Wie ich zu Baclofen kam, erzähle ich ein anderes mal) :smt020
Die Vorstellung, am Tage Alkohol zu trinken, unvorstellbar? Wie lange noch? :smt017
Auch ich freute mich auf Abends, wenn ich meinen Wein aufmachen konnte.Ich trank das 1. Glas gleich im Stehen, oder von der Flasche weg.
Hm, das Gefühl war gut. Das 2. gleich hinterher. :smt020
Aber ich hab nie soviel getrunken, dass ich keine Kontrolle über mich hatte. ( Glaubte ich zumindest) Ich habe auch oft das letzte Glas stehen gelassen. ( und am nächsten Tag mit verkocht..... hi hi, dann hatte ich es doch wieder. :smt007
Gruß Ruth

Gruß Ruth

Freitag 26. Februar 2010, 10:51

Hallo Ruth,

endlich mal jemand der die „Smilies“ so richtig nutzt. Ist das eine neue Nebenwirkung: extreme Smilie Nutzing? :smt006

LG Federico

Freitag 26. Februar 2010, 12:19

oh Entschuldigung

Sind es wirklich zu "Viele? :smt021

Werde es ändern.

Danke
Ruth

Freitag 26. Februar 2010, 12:28

aber Ruth, so war das nicht gemeint, es ist okay so ...

LG Federico

Es ist vollbracht

Sonntag 23. Mai 2010, 00:11

Endlich hab ich es geschafft ein Rezept Baclofen zu bekommen. Ich war zuerst bei meiner Ärztin in der Psych. Klinik, die wollte es mir nicht verschreiben. Dann habe ich versucht bei drei Internisten einen Termin zu bekommen, zwecklos so auf die Schnelle. Danach bin ich zu meinem Hausarzt und lies ihn über die Artzhelferin fragen, ob er Bac. verschreibt. Er fragte nicht lange nach und gab mir ein Rezept. Sicher weiß er gar nicht für was ich es benutzen möchte, da ich öfter mal über Muskelverspannungen bei ihm geklagt habe. So bin ich nun doch ganz einfach zu einer Packung 10mg Baclofen gekommen.
Gestern habe ich noch etwas getrunken und heute mit Bac. begonnen. Ich habe vorher keine drei Tage mehr geschaft trocken zu bleiben, es war in letzter Zeit so schlimm, wie noch nie.
Ich habe heute 30mg in drei Rationen geschluckt und bin heute auch trocken, weil ich so viel Hoffnung auf das Medikament habe. Mir geht es sehr gut damit, ich habe keine Nebenwirkungen. Ich bin sehr sehr gespannt, wie es weitergeht. Ich war heute sogar auf einer Geburtstagsfeier und habe NEIN zu Alkohol gesagt und trotzdem war es schön.
Ab Dienstag werde ich meine Ration auf 40mg täglich erhöhen. Morgens und Mittags je 1o und Abend 20 weil ich immer so ab 16.00 Uhr überlege, ob ich mir Alkohol kaufe oder nicht.
Es ist wirklich sehr spannend und es gäbe nichts schöneres für mich, als keine Lust mehr auf Alkohol zu haben und mein Eßproblem, das zwar lange nicht mehr so schlimm ist wie früher, aber eben auch noch latent existiert, noch mehr in Griff zu bekommen.

Ich wünsche euch allen eine schöne Nacht mit schönen Träumen,

Irmi


:smt039

Sonntag 23. Mai 2010, 11:57

@irmi-lena,

freut mich dass es so gut geklappt hat mit dem Hausarzt. Bitte nicht im gleichen Tempo weitermachen, langsam hochdosieren. Es ist besser verträglich und die Forum-Erfahrungen sind in der Dosierungsfrage eindeutig.

LG Federico

Sonntag 23. Mai 2010, 16:11

Danke für Hinweis federico, habs mir tatsächlich nicht nochmal durchgelesen und war der Meinung man fängt mit dreimal 10 an. Na ja vielleicht ist es dann sinnvoll 6 Tage lang auf diesem Level zu bleiben oder meinst du, ich soll heute, 2. Tag etwas weniger nehmen???

Übrigens merke ich, Bac und viel Sonne tut nicht so gut.

lg.Gr. Irmi :smt013
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