Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: also
BeitragVerfasst: Samstag 2. Juni 2012, 10:31 
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08
Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Liebe Betty,

wir versuchen händeringend die Ärzte zu motivieren, die Therapie mit Baclofen wenigstens kritisch zu würdigen. Die "Ärzte" sind überwiegend sehr konservativ, das ist eigentlich auch gut so, nicht jeder neue Modetrend wäre für den Patienten vorteilhaft.

Man kann damit rechnen, das es ca. 10 Jahre dauert, bis das Medikament oder ein neues Therapieprinzip offiziell anerkannt wird; die Entwicklung in Frankreich scheint den Prozess etwas zu beschleunigen. Dort gibt es aber auch wesentlich mehr Ärzte, die sich aktiv für die Verschreibung aussprechen. Die Bereitschaft hier ist noch zögerlich, auch weil eine effektive Anleitung fehlt.

"Wir" werden in den nächsten 2 Monaten auch Gelegenheit haben, ganz offiziell unser Anliegen auf verschiedenen Kongressen vorzustellen, diesmal nicht nur als "Poster".
Für mich gehört so etwas Wichtiges, wie die Baclofentherapie schon in die ärztliche Praxis, nur der Arzt muss auch erst lernen, damit umzugehen. Die Frankreich-Broschüre ist unendlich hilfreich.

Wichtig ist mir auch, dass unerwünschte Wirkungen erwähnt werden dürfen! Ich nehme den Patienten ernst, er darf und soll mir ruhig erzählen, was ihn "umtreibt", vieles hat dann nichts mit Bac zu tun und ich kann jemanden beruhigen, oder achtsam die Therapie verändern, mit dem Patienten zusammen. So sollte es gehen.
Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass Verwirrtheitszustände "paranoide Ideen", gel. sogar Suizidgedanken offen ausgesprochen werden müssen! Auch sensible Themen, die der Patient sich oft nicht traut anzugeben, müssen wir "beleuchten", auch Inkontinenz, Orgasmusstörungen oder Libidoveränderungen. Der Patient ist dann nicht "unzureichend" motiviert, sondern hat ein Problem!

Immer eingedenk der Tatsache, dass dem armen Baclofen nicht die komplette Lebensveränderung allein anvertraut werden kann, der Patient benötigt immer auch das "gesprochene" oder hier geschriebene Wort; und Pille gegen Pulle läuft eben nicht.

In diesen Sinne (gilt immer zuerst dem. der es schreibt!) allen viel Geduld im Umgang mit sich und untereinander!
LG jivaro

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"In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst."
Marcus Aurelius


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 Betreff des Beitrags: Re: also
BeitragVerfasst: Samstag 2. Juni 2012, 12:05 
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
@Betty,

ich hoffe dieser Abschnitt eines Artikel aus dem Ärzteblatt vom 16.2.2010 beantwortet die erste Frage.
Zitat:
In Europa werden demnach jährlich 10,5 Milliarden Euro mit gefälschten Medikamenten umgesetzt. In Deutschland wurden laut der Studie schätzungsweise 2,7 Milliarden Euro im Jahr für illegale Nachahmerprodukte ausgegeben. Die mit 3,6 Milliarden Euro höchste Summe investierten demnach die Italiener. Auf den Plätzen drei und vier folgten die Verbraucher in Spanien und Frankreich, die 1,5 beziehungsweise 1,2 Milliarden Euro für gefälschte Medikamente bezahlten.


Das Problem einen Arzt zu finden der Mit Baclofen behandelt ist m.E. nicht so groß. Aus vielen Postings geht hervor wie erstaunt die Menschen sind, wenn der Hausarzt den Rezeptblock ohne viele Worte zückt. Das Problem scheint nach wie vor die Angst vor dem Geständnis zu sein: „Herr Doktor ich habe ein Alkoholproblem, können Sie mir helfen?“. Auch das geht aus vielen Postings hervor.

In Frankreich gab es von Anfang mehr Ärzte die sich zusammengeschlossen haben und die Patienten mit Baclofen behandelten. Aus diesem Erfahrungspool von mehr als 1500 dokumentierten Fallbeschreibungen ergibt sich die große Zahl von Nebenwirkungen.

Ganz klar also, keine Kopfsache sondern die unterschiedliche Herangehensweise an das Problem ist einfach anders. Frankreich geht andere Wege von Anfang an. Man sieht es am besten wenn man die von mir angebotenen Videos anschaut, Patienten egal welcher Stellung haben keine Scheu vor der Öffentlichkeit. Sie sagen vor laufender Kamera wie ihnen Baclofen ein neues Leben ermöglicht hat. In diesem Sinne hoffe ich das Missverständnis aufgeklärt zu haben.

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: hallo Betty
BeitragVerfasst: Samstag 2. Juni 2012, 19:44 
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Registriert: Freitag 17. Februar 2012, 14:15
Beiträge: 209
Hallo Betty,

wir in Deutscheland haben ein Riesenproblem.

Zitat:
Das klingt so, als ob die 'Alkis' in Deutschland nicht zum Arzt wollen.
Aber das Problem ist doch, einen Arzt zu finden, der Baclofen positiv gegenübersteht, und mit dem man offen kommunizieren kann.


In unserem schönen Land wird zwar die Alkoholkrankheit als solche "anerkannt", der Betroffene aber ins Abseits geschoben.
Hinterhof-AA-Meetings oder abgesonderte Besserungshospize sollen reichen, obwohl die Rückfallquote über 80% beträgt.
Charakterschwach ist noch sehr harmlos ausgedrückt. Oder der geilste Spruch für Süchtige: Man muss nur wollen! (Sag dass mal einem Diabetiker!)
Zudem wird eine Heilung nur dann angestrebt, wenn sie monetäre Vorteile bietet (z.B. Pharmaindustrie).
Und ein budgetierter Arzt wird sich hüten, Bac auf Kassenrezept zu verschreiben.... oder sogar offen darüber zu kommunizieren, da er sonst gehörige Abstriche befürchten müsste, wenn ihm die Praxis mit Alkis eingerannt würde... (Igittigittigit.... jetzt kommen auch dieee noch....)

Ich bekomme zum Glück meine Kassenrezepte, weiß aber auch, dass mein Shrink eine echte Ausnahme ist!.

Zugegeben, sowohl ich als Bipolarer, als auch mein Shrink als (noch) nicht nähererfahrener Arzt, sammeln sicher noch Basisdaten im speziellem Umgang mit Bac meiner Grunderkrankung und anderer Medikation.
Aber, wissenschaftliches Basiswissen aus der Pharmazie (mein Shrink ist hier ein sehr belesen/erfahrener Arzt) fließt auch hier ein.
Dies geht aber nur, wenn wir offen miteinander reden und unsere Erfahrungen vorbehaltlos austauschen.
Meine letzte Krankheitsepisode war sicher Bacinduziert. Aber wir (mein Shrink und ich) haben nicht in Panik das Experiment abgebrochen, sondern das Setting auf mich speziell adaptiert.
Ob es so bereits ausreichend und gewinnbringend sein wird, kann nur der weitere Verlauf zeigen. Aber es besteht Hoffnung, dass aus meinem Experiment Erkenntnisse für andere BiPol-Baclofenis einfließen.

Aber, wenn ich mir Bac aus einer "Internetapotheke" besorgen muss/will, kann ich auch gleich zum Hauptbahnhof gehen und meinen Stammdealer fragen, ob er mir nicht auch gestrecktes Bac in Alutütchen besorgen kann.
Dies Zeugs könnte ich mir dann, je nach Gusto, in die Nase ziehen, oder mit Spucke und Zitronensaft auf einem Löffel aufkochen, um es in die Vene zu ballern.
Oder ich sauf einfach weiter meinen Billigfusel vom Discounter....

Ich hoffe ich konnte mich verständlich ausdrücken. :-?

LG
Lamo

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Carum est quod rarum est et veri amici rari sunt.


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