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Familyman
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Samstag 21. März 2015, 00:31 |
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Moderator |
Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56 Beiträge: 1154
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Hallo Lisa,
Du hast das großartig gemacht. Reflektiert, analysiert, und die richtigen Konsequenzen gezogen. Alkohol hat keine Macht mehr über Dich, und Du allein entscheidest, ob bzw. dass das so bleibt. Dein Mann ist sicherlich eine große Stütze dabei.
Bleib in dieser guten Spur, liebe Lisa!
Herzlich - Dieter
_________________ Du brauchst keine Angst zu haben.
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Frodo01
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Samstag 21. März 2015, 11:59 |
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Registriert: Freitag 30. Juli 2010, 13:11 Beiträge: 381 Wohnort: Moers
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Liebe Lisa,
ich habe dir ja von meinen Trauerfällen erzählt. Ich hatte anfangs immer einen unverhofften Aktionismus (wahrscheinlich Adrenalin) und fiel dann einige Wochen später in ein tiefes Loch. Ich denke, das ist normal und man (frau) muss das annehmen. Du hast toll reagiert und mit der Zeit wirst Du feststellen, dass die klaren Bilder immer mehr verblassen und das Positive in den Vordergrund tritt.
Ich wünsche Dir das..
Liebe Grüße Volker
_________________ „Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.“ George Bernard Shaw
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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Samstag 21. März 2015, 13:18 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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Liebe Lisa
Danke für Deinen eindrücklichen Bericht! Er macht Mut, nicht nur neuen Forummitgliedern, nein auch den "Alteingesessenen"...
Vor 2 Jahren verstarb meine Mutter und als alleiniger Sohn hatte ich auch Einiges zu stemmen. Bac hat mir dabei eine unschätzbare Hilfe geleistet.
Alles Gute und liebe Grüsse moonriver
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Samstag 21. März 2015, 16:16 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Liebe Lisa, ich frage mich die ganze Zeit, wie hättest Du es ohne Baclofen bewältigt LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Samstag 21. März 2015, 21:50 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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Liebste Lisa,
völlig normal Deine Reaktion! Nachdem Du diese "Herausforderungen" so wunderbar gemeistert hast, hat Dich ganz schlicht die "Entlastungsreaktion" eingeholt. Wie sagt Federico immer: Danke fürs Teilen!
Alles Liebe jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
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lisa64
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Sonntag 22. März 2015, 15:39 |
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31 Beiträge: 854 Wohnort: Schweiz
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Zitat: Dein Mann ist sicherlich eine große Stütze dabei. Er ist Teil der Lösung geworden, Dieter. Ich erwähne ihn hin und wieder, wenn mir auffällt, wie umfassend der Turn-around ist, den er selbst gemacht hat. Es ist nicht zu unterschätzen, wie wichtig das war und bleibt. Allerdings hatte er zu Beginn schwer daran zu beissen, wie sich meine Auffassung von Sucht mit der Wirkung von Baclofen beharrlich von der bisher implizit gemeinsamen entfernte. Er war kritisch gegenüber all dem Wissen, das im Forum zu holen war, misstrauisch und sah einen eh' labilen Status Quo bedroht; das kann nicht gutgehen, es widerspricht dem Allgemeinwissen und dem gesunden Menschenverstand. Beängstigend war jedoch vielmehr gewesen, wie sehr wir uns gegenseitig verstrickt hatten in gegenseitiger Kontrolle und davon individuell unsere freie Wahl beschneiden liessen. Wir mussten beide tüchtig ausmisten und rausschmeissen: Lösungsversuche, die selbst zum Problem geworden waren, nicht mehr mitmachen. Den ganz ursprünglichen Auslöser fand ich übrigens noch vor meiner Forenzeit in diesem Artikel, den ich deswegen mein Leben lang hoch halten werde: und penetrant immer wieder bringe : Wie chronifiziere ich Suchtkranke am besten?Zitat: Die Fähigkeit zur Abstinenz können Alkoholiker nur beweisen, indem sie nicht trinken, die Fähigkeit zur Selbstkontrolle, wenn sie wie andere Menschen das Trinken „kontrollieren“ können. Versuchen sie jedoch abstinent zu leben, zeigen sie damit, dass sie keine Selbstkontrolle haben. Versuchen sie durch mäßiges Trinken Selbstkontrolle auszuüben, zeigen sie ihre Unfähigkeit zur Abstinenz. Ganz gleich, wie sie sich verhalten, sie bleiben per Definition immer krank. Damals zuckte er die Schultern: so what - betrifft uns das? Und wie! Ich rechne es meinem Mann hoch an, dass er sich einliess auf eine andere Sichtweise, die dieses Krankheitskonzept kritisch auf Nutzen und Schaden hinterfragt. lg Lisa
_________________ Der Andersdenkende ist kein Idiot, er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert. Paul Watzlawick
Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird. Heinz von Foerster
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Sonntag 22. März 2015, 16:27 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Hallo Lisa. Vielen Dank für diesen Artikel. Michael Klein hat geschrieben: Auch im Bereich des Alkoholismus sind vielfach ambivalente Strukturen zu erkennen. Als Beispiel mag die jahrelange zermürbende Diskussion um das sogenannte "Kontrollierte Trinken" dienen. Auf der einen Seite dient das rigide abstinenzorientierte Behandlungsmodell dem unsicheren innerlich rückfallängstlichen Alkoholiker als Anker und Halt (klare Grenze) in der ihm anfangs als kaum bewältigbar erscheinenden Anforderung eines umfassenden Selbstmanagements.
Andererseits ist die Verletzung der Abstinenz, wie sie den meisten Abhängigen regelhaft passiert (fast passieren muß), der Anlaß, sie dann fortgesetzt und intensiver zu verletzen - ein Phänomen, das unter dem Begriff des Abstinenz - Verletzungseffekts (AVE) durch die kognitiv - verhaltenstherapeutische Rückfallforschung bekannt wurde (vgl. KÖRKEL & LAUER 1988). Es gäbe so viel, seit so langer Zeit zu lesen ... Quelle: Netzwerk SuchtLG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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lisa64
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Sonntag 22. März 2015, 17:21 |
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31 Beiträge: 854 Wohnort: Schweiz
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Zitat: ich frage mich die ganze Zeit, wie hättest Du es ohne Baclofen bewältigt  Das lässt sich nicht beantworten, lieber Federico, weil niemand weiss, wo ich heute ohne Baclofen stände. Nicht das Molekül an sich allein macht ja den einen, ganzen Unterschied. Es kann gar nicht isoliert von den Prozessen beurteilt werden, die rund um es ins Rollen gebracht wurden. Da war so viel Blockade drin zuvor! Wer Baclofen für ein Placebo hält oder für eine Krücke, der mag argumentieren, das wäre auch ohne gegangen, ich hätte nur endlich "meine Arbeit getan".  aber ja... Macht irgendwie wenig Sinn, in die Richtung zu denken: zu spekulativ. Was man hingegen festhalten kann, sind deutliche Unterschiede zu den Erwartungen meiner Umwelt: Niemand hätte erwartet, dass ich an der Abdankung nicht wie ein Schlosshund heulte und dass der grosse Zusammenbruch ausbleiben würde, sondern dass der Grundtenor der Feier zu Lächeln führte und zu Freude über das, was das Leben uns schenkt. Ich würde sagen, Baclofen ermöglichte, nicht in die Untiefen von unsäglichem Leiden an mir selbst abzutauchen, sondern genau hier fest in der Gegenwart verankert zu bleiben, ohne kräftezehrende Dramatik. An den beiden Wein-Nachmittage verwischte sich hingegen die Grenze zwischen Trauer und Sentimentalität. Danke für das alte neue Lesefutter! Dann widmen wir uns mal dem Herrn Klein... lg Lisa
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lisa64
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Donnerstag 7. Mai 2015, 12:33 |
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31 Beiträge: 854 Wohnort: Schweiz
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 alle! Ich bin über beide Ohren eingedeckt mit Arbeit und komme öfters mal einfach nicht vom Fleck vor lauter Zuviel. Könnte man mich bitte zweiteilen oder klonen? Ein Leben und die 24 Stunden des Tages reichen nicht, finde ich. Das trägt dazu bei, dass ich mich im Forum eher rar mache. Ohne Vorsatz oder anderen Anlass, als dass die Prioritäten sich woanders befinden. Doch es geht mir gut, wollte ich sagen. Ich segle weiterhin - seit über 9 Monaten - unter der Flagge Moderater Konsum. Keinerlei Anzeichen von Rauschwunsch, Verlust von Selbstkontrolle oder heimlichem Konsum. Normalisierung allenthalben. Ich merke zunehmend, wie heikel es für mich wird, davon im Forum zu berichten, wo Leute gerade in grösster Not aufschlagen und die Wegmarken der Abstinenz zu finden hoffen. Auch das trägt zur Zurückhaltung bei. Ich will nicht zur Advokatin von moderatem Konsum werden. Ich praktiziere ihn erfolgreich und ohne Kontrolle ausüben zu müssen, aber ich weiss auch um die Jahre, die dem vorausgingen und um die erfolglosen Versuche. Und um die Berechtigung, die Abstinenz in der Entwicklung hat - wenn auch niemals als aufgezwungenes Ziel oder Patendlösung. (Pat-END-Lösung  ist ein Begriff von Watzlawick aus dem Büchlein "Vom Schlechten des Guten"; zu empfehlen.) Was mit Baclofen an Ent-wicklung aufgedröselt werden kann, ist sehr abhängig von der individuellen Phase, in welcher sich jemand befindet und von der Person und ihren Bedürfnissen. Ich finde Bildung und Aufklärung über alle bisherigen Grenzen der Information hinaus extrem wichtig - so funktioniere ich; so gelingt mir der Ausstieg nicht nur aus der Abhängigkeit und dem Trinken, sondern auch der Ausbruch aus den Gefängnissen der typisch-Alki-Zuschreibungen. Es war im Grunde der wichtigste Schritt von allen - und gleichzeitig jener, der mir nie angeboten wurde. Ausser hier...  Zusammen mit einem Mittel, das den Körper soweit ins Lot bringt, dass das Denken frei wird. lg Lisa
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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Donnerstag 7. Mai 2015, 22:40 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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Hallo Lisa lisa64 hat geschrieben: Ich bin über beide Ohren eingedeckt mit Arbeit Schade, ich dachte beim erste Lesen, Du seist über beide Ohren verliebt... Nun, Spass beiseite. Ich verspüre beim Lesen Deines Berichtes zusammenfassend einfach Folgendes: Dir scheint die Quadratur des Kreises gelungen zu sein...! Neues Leben, neues Glück. Geniesse es und lass Dich nicht aus der Spur bringen. Mit dem Titel Deines Threads hast Du ja bereits die Zukunft erahnt... LG (usem Bärnbiet  , e chli Gheimsprach mues scho si...) moonriver
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