Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Sarahs Diary
BeitragVerfasst: Mittwoch 22. Dezember 2010, 17:10 
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Registriert: Samstag 18. Dezember 2010, 14:13
Beiträge: 11
Bevor es morgen mit Baclofen losgeht, möchte ich kurz meinen Status quo festhalten, dann lassen sich Veränderungen evtl. besser ausmachen/nachvollziehen ...

Aktuelle Medikation:
150 mg Seroquel prolong
900 mg Quilonum retard
Auf beide Medikamente bin ich gut eingestellt --> keine unerwünschten Nebenwirkungen

Alkohol:
Ich trinke bereits seit 15 Monaten nicht mehr, erlebe die Abstinenz aber als enormen Verzicht und kämpfe immer wieder mit heftigem Craving. Regelmäßige SHG-Besuche und eine ambulante Gruppentherapie ändern nichts daran, dass ich nach eigener, ehrlicher Einschätzung haarscharf davor stehe, wieder zur Flasche zu greifen ...

Andere problematische Verhaltensweisen:
Seitdem ich nicht mehr trinke, achte ich extrem auf mein Gewicht. Phasenweise zähle ich jede einzelne Kalorie, die ich den Tag über zu mir nehme und bin permanent am Planen und Rechnen, was ich wann, warum und in welcher Menge gegessen habe/essen kann. Während solcher Phasen rückt der Alkohol etwas in den Hintergrund. Sobald ich mich aber am Riemen reiße und mich zwinge, mich einigermaßen "normal" zu ernähren, boxt er sich mit Schmackes wieder in mein Bewusstsein ...
Mein Kaufverhalten ist ebenfalls aus dem Lot geraten, ich kaufe mehr Klamotten und Schmuck als ich brauche und mir leisten kann, weil ich ich dann kurzfristig besser fühle ...

Erwartungen an den Selbstversuch mit Baclofen:
versuche ich soweit es geht klein zu halten, um einer riesen Enttäuschung vorzubeugen ...
Dennoch hoffe ich natürlich insgeheim, dass es funktioniert.
Dass ich die für mich richtige Dosis finde.
Dass das Craving in Intensität und Häufigkeit abnimmt, vielleicht sogar ganz aufhört.
Dass es evtl. positive Nebeneffekte auf mein Ess- und Kaufverhalten gibt.
Dass sich die Depression, die ständig hinter meinem Rücken lauert, etwas weiter zurückzieht.
Dass ich das Leben ein bisschen mehr genießen kann. Unbeschwerter sein kann ...

Angst habe ich keine. Wirklich was zu verlieren auch nicht. Obwohl ich kein Optimist bin, ist morgen vielleicht ja der erste Tag vom Rest meines Lebens ;-)


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BeitragVerfasst: Freitag 24. Dezember 2010, 17:40 
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Beiträge: 8253
Wohnort: München
Hi Sarah,

dann nehme ich das mal zum Anlass und wünsche Dir „Fröhliche Weihnachten“ und dass alle Deine Wünsche in Erfüllung gehen mögen.

LG Federico


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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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BeitragVerfasst: Freitag 24. Dezember 2010, 23:27 
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Registriert: Samstag 21. August 2010, 18:27
Beiträge: 107
genial ! federico, noch besser kann ein lied über craving gar nicht gesungen werden :smt005

sarah ... es kann dir gelingen, ich hab dieses heiligabend zum 1. male craving frei verbracht und kann es kaum glauben ...

mit lieben weihnachtsgrüßen von

manuela

:smt114


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BeitragVerfasst: Montag 27. Dezember 2010, 15:00 
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Beiträge: 11
Danke, Federico. Ganz bezaubernd, diese Version! :smt023
Auch Dir danke, Manuela. Ich hoffe, es ist die Feiertage über so geblieben, ohne Craving ...

Ja, bei mir ging's am 23.12. los mit 5-5-5.
Könnt' jetzt nicht behaupten, dass ich groß was spüre, oder mich irgendwie anders fühle als vorher ... Ich bin evtl. ein wenig müder und schlapper als sonst, was allerdings auch gut an der Feiertagsvöllerei liegen könnte ...
Psychisch ging/geht es mir erstaunlich gut. Selbst als mir nach dem Essen am Heilig Abend von einer Person, die es eigentlich besser wissen sollte, ein "Verdauungs-Ramazotti" angeboten wurde, hat mich das nicht runtergezogen. Hab' innerlich kurz die Augen verdreht, aber das war's dann auch ...

Seit gestern dosiere ich 5-10-10 und morgen will ich dann auf 10-10-10 hoch.
Mir geht's also soweit sehr gut, ich fühle mich wohl und bin für meine Verhältnisse ziemlich gelassen.


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BeitragVerfasst: Montag 27. Dezember 2010, 19:16 
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Beiträge: 8253
Wohnort: München
@Sarah,

die jetzt schon erspürte Gelassenheit kann ein erstes Ergebnis sein. Unter diesen Startbedingungen wundert mich das nicht sehr. Vielleicht solltest Du etwas gebremster weitermachen oder verspürst Du Craving?

LG Federico

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BeitragVerfasst: Mittwoch 29. Dezember 2010, 00:05 
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Beiträge: 11
Federico,
"etwas gebremster weitermachen"?
Hast Du Bedenken wegen meines Tempos?

Ich dachte eigentlich, dass ich es recht ruhig angehe (richte mich so ziemlich nach dem Beipackzettel) ...
Mit 25mg fühle ich weiterhin wohl, die Gier ist nicht mehr ganz so extrem, allerdings denke ich noch recht häufig ans Trinken/übers Trinken nach, ich kann (noch) nicht behaupten, dass mich das Thema Alk kalt lässt ...
Morgen erhöhe ich auf 30mg, dann will ich erst mal ein paar Tage abwarten und schauen, ob sich was tut ...

Schönen Abend noch und viele Grüße
Sarah


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BeitragVerfasst: Mittwoch 29. Dezember 2010, 01:50 
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Beiträge: 8253
Wohnort: München
Aber nein Sarah,

Du wirst selbst am besten wissen, wie Du dosierst. Anders als wir alle, gehst Du das Projekt mit 15 sauberen Monaten Vorsprung an. Ein Vorteil der nicht zu unterschätzen ist.

LG Federico

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BeitragVerfasst: Samstag 1. Januar 2011, 17:03 
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Beiträge: 11
Seit gestern dosiere ich 40mg/Tag und fühle mich nach wie vor gut.
Ich schlafe wie ein Stein (mit teils extrem schrägen Träumen) und habe so das Gefühl, dass das auch an der Kombination Bac und Seroquel am Abend liegt und Bac die sedierende Wirkung vom Sero intensiviert ...
Jedenfalls bin ich abends teilweise so müde und "verballert", dass noch nicht mal mehr ein paar Seiten Lektüre drin sind.

Ich meine auch, dass ich viel gelassener bin als sonst, nicht mehr so schnell ausflippe wg. Kleinigkeiten oder wenn was nicht so läuft wie geplant ...
Diese friedliche Stimmung ist sehr angenehm, allerdings hat es in Bezug auf Alk bei mir noch immer nicht klick gemacht.
Seit einigen Wochen denke ich immer wieder übers kontrollierte Trinken nach, versuche mir einzureden, dass es klappen könnte und lese darüber, was ich finden kann. Daran konnte auch Bac bislang (fast) nichts ändern.
Wobei ich das Gefühl habe, dass diese Sehnsucht seit Bac weniger dringlich ist. Ich muss da nichts übers Knie brechen, hab jetzt so lange nicht getrunken, da kommt's auf ein paar Wochen/Monate auch nicht mehr an ...
Und vielleicht erledigt Bac in der Zwischenzeit den Rest ...

Hoffe, Ihr habt den Jahreswechsel gut überstanden und wünsche noch ein frohes Neues!


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 Betreff des Beitrags: Re: Sarahs Diary
BeitragVerfasst: Samstag 29. Januar 2011, 11:27 
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Beiträge: 11
Nach 5 Wochen Bac ein kleiner Zwischenstand:

Ich habe langsam aufdosiert und bin jetzt bei 60 mg (10-20-20-10). Seit ca. 2 Wochen ist mir Alkohol völlig wurscht.
Seither habe ich einen Brunch, der schon mit einem Sektempfang begann und dann mit munterem Bier- und Weintrinken weiterging und eine Einladung zum Abendessen in größerem Rahmen, wo ich als Einzige keinen Alkohol trank, ohne Probleme "überstanden".
Vor 2 Monaten undenkbar!
Auch ein kleiner Unfall (versehentlich das falsche Glas erwischt) hat mich nicht aus der Bahn geworfen.
Ich hab mich etwas über die Gedankenlosigkeit des Glasbesitzers geärgert, ansonsten hat dieser eine Schluck keine schlafenden Hunde geweckt. Es hat nicht geschmeckt und mir war nicht annähernd nach mehr. Vor Bac hätte ich vielleicht gedacht, scheiß drauf, jetzt ist es eh egal ...

In meinem letzten Post schrieb ich noch von meinem Wunsch, kontrolliert trinken zu können. Ich hatte meinen Freund auch schon ein wenig darauf vorbereitet, dass ich evtl. bald einen Versuch in diese Richtung unternehmen würde.
Jetzt denke ich ab und an schon daran, wie es wohl wäre ... Ob es funktionieren könnte ...
Allerdings verspüre ich bei diesen Gedanken kein Verlangen, keine Sehnsucht. Es ist eher Neugier. Und das Bedürfnis, sie zu befriedigen, ist im Moment nicht sehr groß.

Wo vor ein paar Wochen die Vorstellung, auf Dauer ohne Alk leben zu müssen, ganz grausam war, vergesse ich jetzt manchmal, dass ich alkoholkrank bin. Wo sich mir sonst das Thema Alkohol immer und überall aufgedrängt hat (auch in Werbung, Filmen, Büchern), nehme ich es jetzt höchstens am Rande und ohne großes Interesse wahr.
Sicher bin ich jetzt kein neuer Mensch. Die Sorgen, Probleme und Ängste, die mich begleiten, sind durch Bac nicht einfach so verpufft. Aber der Umgang damit ist viel leichter und konstruktiver, wenn einen kein Craving zusätzlich runterzieht.

Eine Frage noch wegen der Dosierung:
Ich habe ja stetig aufdosiert und möchte jetzt ungern an der Dosierung was verändern, wo es grade so gut läuft.
Aber ich lese immer von der Schwellen- und Erhaltungsdosis. Demnach müsste ich jetzt etwas runterdosieren? So ganz begreife ich den Sinn dahinter allerdings nicht ...
Was habt Ihr denn für Erfahrungen gemacht?

Viele Grüße
Sarah


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 Betreff des Beitrags: Re: Sarahs Diary
BeitragVerfasst: Samstag 29. Januar 2011, 11:58 
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Registriert: Sonntag 24. Januar 2010, 13:44
Beiträge: 351
Hallo Sarah,

herzlichen Glückwunsch erstmal! Ein schönes Gefühl, nicht?
Deine Dosierung liest sich gut für mich. Auch die Aufteilung auf mehrere Einzeldosen macht Sinn. Was nun Deine Frage angeht möchte ich sie Dir gerne so beantworten:
Eine Erhaltungsdosis ist die Menge die Du finden musst, welche Dich im Regelfall deutlich vor craving schützt aber noch keine zu großen Nebenwirkungen mit sich zieht.
Wenn also Bac bei 60mg die für Dich wichtige Wirkung zeigt und Du noch keine unvertretbaren Wirkungen wie z.B. starke Müdigkeit, zu schwacher Blutdruck hast, scheinst Du Deine Erhaltungsdosis gefunden zu haben.
Eine Bedarfsmedikation, falls es mal eng wird aus irgendeinem Grund solltest Du immer dabei haben.
Weiter viel Erfolg!

LG
Obelix


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