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Re: Eifelgeist Mein Weg aus der Sucht

Sonntag 11. Dezember 2016, 23:58

Hallo,
ich möchte mich mit teilen.

War heute mit Söhnen und deren Freundinnen und meinem belgischen Motorradfreund und Frau in Belgien auf einem Weihnachtsmarkt.
Habe einen Glühwein getrunken, kein Craving, danach lecker Kuchen gegessen.
Es spielten gute französisch sprachige Gruppen, da kommt Urlaubs feeling auf.
Der Tag fühlte sich sehr gut an.

Leider kommt abends immer noch die Angst vor der Nacht.
Obwohl ich gut schlafe.
Es ist eine Hürde, die ich noch nicht ohne Bier schaffe.
Gewohnheit?
Liebe Grüße und Danke fürs Lesen.
Udo

Re: Eifelgeist Mein Weg aus der Sucht

Montag 12. Dezember 2016, 01:17

Lieber Eifelgeist
Eifelgeist hat geschrieben:Es ist eine Hürde, die ich noch nicht ohne Bier schaffe.
Gewohnheit?
Es ist ein langjähriges Ritual... versuche es unter diesem Aspekt zu beobachten und anzugehen. Es braucht Zeit.
Sind es Träume, welche Dich in der Nacht besuchen und vor denen Du Angst hast?
Gib der Angst ein Gesicht, damit Du mit ihr kommunizieren kannst. Vielleicht ändert sich dadurch Deine Einstellung ihr gegenüber.

LG
moonriver

Re: Eifelgeist Mein Weg aus der Sucht

Montag 12. Dezember 2016, 01:55

Ich bin im Schlaf wehrlos, kann nicht agieren.
Habe meinen Vater getötet und verborgen. Ich dachte oft, das ist
Realität.
Das habe ich verarbeitet.
Die Angst vor sowas ist geblieben.
Mir fällt sovieles ein.
Aber nun bin ich erwachsen, so lange schon....
Liebe Grüße, Udo

Re: Eifelgeist Mein Weg aus der Sucht

Montag 12. Dezember 2016, 19:25

Hallo,
das mit der Gelassenheit geht im Moment nicht. Zuviele Sachen brechen hervor.
Da muss ich wohl durch.
Liebe Grüße, Udo

Re: Eifelgeist Mein Weg aus der Sucht

Montag 12. Dezember 2016, 22:06

Der Tag fühlte sich sehr gut an.

Lieber Udo, denke immer daran: auch das ist möglich!
Hast Du eine Möglichkeit zur begleitenden PT?

GLG jivaro

Re: Eifelgeist Mein Weg aus der Sucht

Montag 12. Dezember 2016, 22:32

Liebe Jivaro,
ich hatte mal vor langer Zeit eine Therapie, aus eigener Tasche, gemacht. Das hat alles nur viel schlimmer gemacht. Zum Abschluß meinte meine Psyschaterin, ich kämpfte wie ein Tiger.
Eigentlich habe ich alles verarbeitet, lebe schon in der Gegenwart, möchte meine Restjahre glücklicher ohne Trinkzwang und deren Begleiterscheinungen verbringen.
Jetzt, wo ich mich nicht mehr wegdämpfe, fällt mir vieles ein.
Ich habs hier rausgelassen.
Mir fehlt der entscheidende Kick....
darum habe ich Baclofen gewählt, ich will es mechanisch von außen machen, nicht von innen.
Das kommt ja von selbst, wie man liest.
Ich muß selbst auch mehr von außen machen, meine Lethargie überwinden.
Selbstwertgefühl aufbauen, was machen, mich selbst bestätigen....

Liebe Grüße, Udo

Re: Eifelgeist Mein Weg aus der Sucht

Dienstag 13. Dezember 2016, 09:47

Mir fehlt der entscheidende Kick....

Also: mechanisch läuft hier nix! Der Trinkzwang reduziert sich, das beschreibst Du selbst.

Es braucht aber mehr, irgendwie schon von "innen". Gönnst Du Dir den Erfolg? Baclofen löst nicht die Probleme im real-life. Du bekommst aber das Rüstzeug um diese Dinge nüchtern, Stück für Stück anzugehen.
So ganz alleine Selbstwert aufbauen klappt irgendwie nicht, zu schwammig.
Ich dachte nur, es könnte gut sein jemanden an der Seite zu haben, der hilft konkrete Ziele zu entwickeln, "Sinn" zu finden, Frieden mit der Vergangenheit zu machen.

Und wenn es hilfreich ist hier weiter zu schreiben.

GLG jivaro

Re: Eifelgeist Mein Weg aus der Sucht

Dienstag 13. Dezember 2016, 17:40

Liebe Jivaro,
ich begreife, was du meinst.
Es wäre hilfreich, eine/n Arzt/Ärztin zu haben, dem ich klipp und klar sagen kann, was ich fühle und will.
Als Kassenpatient hat man Wartezeiten von 6 Monaten und weiß nicht, ob man sich versteht.
Der Arzt, der mir hier vorgeschlagen wurde, passt nicht zu meiner Offenheit.
Ich sollte erstmal Baclofen oder dieses Forum nicht erwähnen, vielleicht mal das Buch von Olivier Ameisen beiläufig ansprechen.
Das kann ich nicht, ich kann mich nicht so verbiegen, ich bin nur krank und brauche Hilfe.
Aber wenn ich verschweige, lüge ich auch, das macht mich unglaubwürdig.
Und das ist keine Vertrauensbasis.

Liebe Grüße, Udo

Re: Eifelgeist Mein Weg aus der Sucht

Dienstag 13. Dezember 2016, 19:20

Lieber Udo,

ein Vertrauensverhältnis braucht doch Zeit zum Wachsen! Du könntest dem Medizinmann/frau eine Chance geben. Um Ärzte nicht gleich zu "verprellen" ist es oft gut nicht direkt mit der Tür ins Haus zu fallen. In Deinem Fall könntest Du aber zB. erzählen, dass Du nach Lektüre des Ameisenbuchs Dir Baclofen besorgt hast, Du positive Erfahrung gemacht hast und nun aber ärztliche Begleitung suchst.
wenn ich verschweige, lüge ich auch, das macht mich unglaubwürdig.

Finde ich so nicht! Genug gesagt -Spielraum für Entwicklung geschaffen- für beide Seiten.
Nur: ausreichend Zeit hat fast niemand in einer Praxis, die voll mit Erkältungs-und anderen Patienten sitzt. Und das mit den Gefühlen ist schwierig - Du hast doch noch uns...

LG jivaro

Re: Eifelgeist Mein Weg aus der Sucht

Dienstag 13. Dezember 2016, 19:39

Ja, jivaro,
du hast es genau auf den Punkt gebracht, was ich meine.
Niemand hat die Zeit, schon gar nicht für Gefühle, wenn das Wartezimmer voll ist.
Mir geht es ja nicht um Beschaffung von Baclofen.
Ich kann nicht in 5 Minuten runterbeten, wie weit ich bin und wie es mir geht damit.
Es ist so, wie du treffend beschreibst,
<Ich habe ja noch euch, das Forum>!

Hier schreibe ich mein Tagebuch und hier finde ich Resonanz.
Eines Tages werde ich das Buch mit Erfolg zuschlagen und meine Erfahrungen anderen hier weitergeben.
Liebe Grüße, Udo,
der ein bißchen Juli, bine und Kunor vermisst.....
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