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Re: Hallo, meine ersten Gehversuche mit Baclofen

Samstag 14. April 2012, 17:35

Ja der gute alte Krückenvergleich aus den AA-Anfängen. Man ging davon aus, dass Alkoholiker lernen müssten alles auszuhalten ohne irgendeine Hilfe ausser den Meetings.

Diese Ansicht teilen heute nur noch wenige Hardliner. Schmerztabletten, Psychopharmaka, Psychotherapie wird mittlerweile toleriert. Trotzdem sitzt dieser Krückennagel immer noch tief.

Aber Baclofen ist keine Krücke, es ist vielmehr ein Medikament um erstmals am normalen Leben barrierefrei teilnehmen zu können. Die einzige Limitierung ist das Vorurteil der Unheilbarkeit unserer Krankheit in den Köpfen der ewig Gestrigen.

Wie schrieb Albert Einstein so treffend: es ist leichter ein Atom zu zertrümmern als ein Vorurteil.

LG Federico

Re: Hallo, meine ersten Gehversuche mit Baclofen

Freitag 25. Mai 2012, 13:38

Hallo miss fit, meine Signatur lautet: "Es ist doch nur eine Krücke." "Ja", sagte der Einbeinige und bedankte sich. Für mich bedeutet dies: Es ist doch schieeet egal, was es ist, was Andere denken, Recht hat das, was hilft. Und auch wenn ICH denke, es ist eine Krücke, ist auch das egal, ich kann die Krücke doch akzeptieren, wenn ich nur ein Bein habe. Laufen kann ich sonst nicht mehr, außer ich bekomme eine Prothese, und die bleibt es dann ebenfalls zu akzeptieren. jivaro bringt das Beispiel mit dem Diabetiker, ist meiner Meinung nach das Gleiche. Als Alkoholiker hilft mir Baclofen und das akzeptiere ich nicht nur, sondern bin sehr dankbar dafür, weil ich damit nicht nur wieder vernünftig gehen kann, sondern gerade wieder lerne zu laufen, zu springen hochzuhüpfen, runterzuspringen, zu tanzen, ich kann wieder zehenwackeln und vielleicht lerne ich irgendwann noch mal mit meinem fehlenden Bein (Fuß) zu malen, so wie armlose Menschen. Ok jetzt wird´s spinnig, wollte aber übertreiben, um dir dies zu verdeutlichen. Ganz viel Glück für dich und uns alle.
Liebe Grüße ..... amplicity

Re: Hallo, meine ersten Gehversuche mit Baclofen

Samstag 26. Mai 2012, 01:32

Liebe Amplicity,
jede Menge Kraft: Tanzen ist unglaublich gesund! Bin sehr auf Dein erstes Bild gespannt und total neugierig darauf.....das mit dem Fuss..

herzlichst
jivaro

Ps. @all
Ich gebe aber auch zu bedenken: wenn jeder Diabetiker, der sich eine Kohlenhydrtatorgie gibt, kein Insulin mehr bekäme...

Gerade in der Suchtarbeit ist die Geduld unglaublich wichtig...Resilienztraining und Copingstrategien sind auch für den Therapeuten erforderlich. Für mich feststehende Tatsache: ohne hinreichende Motivation des Patienten geht nun mal gar nichts...."Zwangsbeglückung" gelingt weder mit Insulin, noch mit Bac!
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