Baclofen Forum vs Alkoholismus

....weitere Therapiemaßnahme heute: Herzhaft Gelacht!

LG Nordlicht

@Nordlicht,

Lachen als Therapie ist unbestritten eine der besten Maßnahmen.
Da wir grade Deinen Faden missbrauchen, noch so'ne Therapiemaßnahme:

Am 17. März zeigt RTL "Das Jenke-Experiment: Drogen". Um sich ein eigenes Bild von der Marihuana-Wirkung zu machen, unterzieht sich der RTL-Reporter Jenke von Wilmsdorff einem Selbstversuch: Für fünf Tage zieht er in einen Coffee-Shop im niederländischen Harlem.

Bin mal gespannt, ob diesmal jemand gegen dieses bildungsferne Format protestiert.
Ich erinnere mich noch gut (schenkelklopfend) an das „Jenke-Experiment: Alkohol“

LG Federico

Aus einer Pressemitteilung von heute: Donnerstag, 13. März, 11.00 Uhr (Preview), 12.00 Uhr: Podiumsdiskussion Wo: RTL-Hauptstadtstudio, Schiffbauerdamm 22, 10117 Berlin Teilnehmer: Hans-Christian Ströbele (Die Grünen), Stephan Mayer (innenpolitischer Sprecher CDU/CSU Bundestagsfraktion), Dr. Edelhard Thoms, (Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Uni Leipzig), Andreas Müller (Jugendrichter), Jenke von Wilmsdorff. Moderation: Ilka Eßmüller

Im Anschluss steht Jenke von Wilmsdorff für Interviews und Fotos zur Verfügung.
Wir bitten um umgehende Anmeldung.

@Federico: Ich befürchte, ich werde mich dem Grauen auch diesmal nicht entziehen können...ich bin schwach, ich weiß....

Tag 26 Dosis: 6,25 - 6,25 -12,5 - 12,5 - im Abstand von 4 Stunden - Gesamt: 37,5mg

Überwiegende Stimmung: Erhöhte Grundruhe, recht ausgeglichen, motiviert, recht zufrieden

Craving: 0
Konsum: 0

Weitere Therapiemaßnahmen heute:

-Teilnahme am Forum (Lesen, Austausch, Tagebuch)
-Progressive Muskelentspannung
-Stretching
-Ausdauersport, leicht
-Lesen (themenbezogen o. motivierend)
- Das Leben und das Schreiben, Stephen King
- - Absurditäten in der Suchtforschung, Artikel - PDF-Online
-Herzhaft gelacht
-Tagebuch privat

"Notfallkoffer":
längerdauernde Progressive Muskelentspannung
Extraportion Baclofen (ab heute immer dabei!)

Gedankensplitter, Erinnerungen, Fundstücke zum Thema:

Unbestreitbares Highlight jeder Therapie: Das gemeinsame Lachen über ähnliche Erlebnisse und Empfindungen an Supermarktkassen, Tankstellen, Imbissen und nicht zu vergessen: Die Pizzadienste...(meist nur Wein oder Bier - halt wenn man gar nicht mehr raus kann...leider meist nur bis 23.00)..war ich nicht der einzige, der auf diese pfiffige Idee kam...

@Nordlicht

Ich bewundere Deine Disziplin und Kontinuität! Das Entscheidende auf diesem Weg ist nicht die Geschwindigkeit, sondern die Konstanz des Kurses, das Ziel auf dieses die Kompassnadel hinweist (wenn es auch der Weg selber ist). Bei Abweichungen hat man unter Baclofen auch die nötige Zeit, eine Kurskorrektur vorzunehmen... es schärft die Weitsicht.
Eine Frage: Schreibst Du es wie "früher" von Hand...? Meine eigene gute Erfahrung mit Handschrift mag in der heutigen Zeit etwas "gewöhnungsbedürftig" erscheinen, aber es ist und bleibt nun mal was anderes als die Eingabe über eine Tastatur...

Weiterhin alles Gute!
LG
moonriver

vielen Dank, moonriver, aber es gibt wirklich keinen Grund mich für meine Diziplin zu bewundern, das ist hier was anderes....ich halte mich auch nicht für sonderlich diszipliniert.

Das Tagebuch schreibe ich tatsächlich per Hand, weil es tatsächlich etwas anderes ist. Mitunter ist es der schwierigste Teil meines Programms und ich bin da auch noch nicht wieder so richtig drinnen, fällt noch schwer.

Ich hatte letztes Jahr damit begonnen und festgestellt, dass es mir gut tut, gegen Ende des Tages, den Tag nochmal Revue passieren zu lassen, es gibt jedem einzelnen Tag eine Wertigkeit und relativiert vieles und lässt mich auch ohne weitere Entspannungsübung innehalten.

(Der Auslöser war übrigens kein guter Tip aus Therapeuten-Ecke, sondern ein Interview im TV mit einer 90-jährigen Dame, die auf die Frage, was sie am meisten in ihrem Leben bereut meinte, "dass sie kein Tagebuch geführt hat". Es gerät so vieles aus dem Leben in späteren Jahren in Vergessenheit und das hat sie sehr bedauert. Das leuchtete mir irgendwie ein.)

Kurz vorm Rückfall hatte ich aufgehört Tagebuch zu schreiben. ...

Auch Dir alles Gute - LG Nordlicht

Tag 26 (Nachtrag) Dosis: 12,5 - 12,5 -6,25 - 12,5 - im Abstand von 4 Stunden - Gesamt: 43,75mg

Überwiegende Stimmung: Erhöhte Grundruhe, motiviert, recht zufrieden, leicht euphorisch

Nebenwirkungen: leicht gereizt (selten), etwas fahrig, etwas unentschlossen, leichte Konzentrationsprobleme

Craving: 0
Konsum: 0

Weitere Therapiemaßnahmen heute:

-Teilnahme am Forum (Lesen, Austausch, Tagebuch)
-Progressive Muskelentspannung
-Ausdauersport, leicht
-Tagebuch privat

geplante Therapiemaßnahme
- 2-3 Tage Auszeit, Spaziergänge, Frische Luft, Internet-Abstinenz, Denkpause

"Notfallkoffer":
längerdauernde Progressive Muskelentspannung
Extraportion Baclofen (immer dabei!)

Gedankensplitter, Erinnerungen, Fundstücke zum Thema:

"...doch heute noch gerate ich in ungläubiges Staunen, wenn ich in einem Restaurant jemanden mit einem halb vollen Weinglas sehe. Dann möchte ich aufstehen, hinübergehen und ihm oder ihr ins Gesicht schreien: "Trink das aus! Warum trinkst Du das nicht aus?" Die Vorstellung aus Geselligkeit zu trinken, fand ich lächerlich - wenn man sich nicht besaufen will, warum nicht einfach eine Cola trinken?"

"Alkoholiker bilden Abwehrmauern um sich, wie die Holländer Deiche bauen. In den ersten zwölf Jahren meines Ehelebens redetet ich mir ein, das ich "einfach gerne trank". Und ich bemühte auch die weltberühmte Hemingway-Ausrede. Sie wird zwar nie richtig ausformuliert (das wäre nicht gerade männlich), doch sie lautet ungefähr so: Als Schriftsteller bin ich ein sehr empfindsamer Zeitgenosse, aber gleichzeitig bin ich ein Mann, und echte Männer geben ihren Empfindlichkeiten nicht nach. Das tun nur Weicheier. Deshalb trinke ich. Wie sonst soll ich mit all den Existenzängsten zurechtkommen und dabei weiterarbeiten? Außerdem kann ich damit umgehen. Ein echter Mann kann das."

aus Das Leben und das Schreiben, Stephen King

...der Nachtrag bezog sich übrigens auf gestern, Tag 27....

@Nordlicht,

mit sein bestes Buch. Kommt gleich nach „Shining“, in dem er sein Problem
sehr anschaulich erklärt. Ich habe lange gerätselt, wieso King die Verfilmung
von Stanley Kubrick nicht gut gefunden hat. Nach „das Leben und das Schreiben“,
war auch das geklärt.

Grade ist die Fortsetzung von Shining, „Doctor Sleep“ erschienen.
Der kleine Junge von damals ist ebenfalls Alkoholiker ...

LG Federico

@Fedrico

Und "Coju" hat er komplett im Vollrausch geschrieben, kann sich überhaupt nicht mehr dran erinnern...war mein erstes "Erwachsenen"-Buch, das ich als Kind gelesen habe, welch Ironie. Dafür ist es aber trotzdem gut geworden..

LG Nordlicht