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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: Eifelgeist Mein Weg aus der Sucht Verfasst: Freitag 13. Januar 2017, 10:20 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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Zitat: Mein Weg geht nur über Abstinenz. Fein bemerkt! Hab Mut! Baclofen setzt die Gamma-amino-buttersäure - der Botenstoff der auch die Angst positiv beeinflusst genau so zuverlässig wie Alkohol - frei, nur ohne Rausch. Und mit dem Nachteil, dass Du erst langsam aufdosieren kannst. Papfl im Nachbarforum schreibt oft: ist wie Fernsehen in schwarz/weiss (Baclofen) oder bunt (Alkohol). Aber: der Film läuft! Ich erinnere auch noch enmal an Papfls Beitrag: http://www.forum-baclofen.com/fokus-cra ... t1723.htmlDieser Beitrag arbeitet einfach wunderschön heraus, dass es am Menschen selber liegt, das "psychische" Verlangen durch andere Inhalte zu ersetzen! Der körperliche Part wird durch Baclofen "erledigt". Liebe Bine, Zitat: (ich darf jetzt nicht!) ist nicht, was ich empfehle. Sag Dir und Deinem "Innenleben" nur: JETZT NICHT! Wichtig ist dabei, dass kein Zwang entsteht sondern Deine Entscheidung in voller Selbstbestimmung getroffen wird. Ich finde, Du machst doch soviel schon richtig - super Erfolg, oder? Lass Dich durchmax. 1 Glas Wein nicht entmutigen. LG jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
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Juli
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Betreff des Beitrags: Re: Eifelgeist Mein Weg aus der Sucht Verfasst: Freitag 13. Januar 2017, 11:32 |
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Moderator |
Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35 Beiträge: 1386
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Jivaro hat geschrieben: Ich erinnere auch noch enmal an Papfls Beitrag: http://www.forum-baclofen.com/fokus-cra ... t1723.html Dieser Beitrag arbeitet einfach wunderschön heraus, dass es am Menschen selber liegt, das "psychische" Verlangen durch andere Inhalte zu ersetzen! Der körperliche Part wird durch Baclofen "erledigt". Danke! Der Beitrag ist phantastisch  . Er erklärt soviele Fragen, die wir uns hier immer wieder stellen. Dazu ist er ermutigend und weist den Weg! Bine hat geschrieben: Den Tip von Juli fand ich für mich auch nicht schlecht, wovor haben wir denn immer Angst ? Liebe Bine, unsere Ängste sind ja auch nicht nur "dumm". Darunter sind durchaus berechtigte, die wir vesuchen können, künftig anders zu bewältigen, anders mit ihnen umzugehen, sie zu integrieren ohne uns von ihnen Leben und Verhalten über ein wohltuendes Maß hinaus diktieren zu lassen. Die sind so wie gute Freunde, die sich Sorgen machen und ständig mahnen, auf uns aufzupassen. Kann nerven, ist aber irgendwie auch rührend, wohltuend und hilfreich. Das sind die einen, die realen, berechtigten. Andere wiederum erweisen sich bei genauerem Hinsehen als Seifenblase, die wir durchaus aus unserem Leben kicken können. Das sind die falschen Freunde, denen es nur um sich selber geht. Auch das ist ein Lernprozess, sind Verhaltensänderungen, das Ausloten neuer Wege. Und auch hier gilt, Geduld mit uns. Du meisterst eh soviel! Wenn du die Geduld mit dir verlierst schreib dir nur 5 Dinge auf, die du am Tag gestemmt, gewuppt, gemeistert hast... und NEIN, das ist alles nicht selbstverständlich. Gar nicht.
_________________ VG
Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende
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Bine
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Betreff des Beitrags: Re: Eifelgeist Mein Weg aus der Sucht Verfasst: Samstag 14. Januar 2017, 22:38 |
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Registriert: Mittwoch 13. Juli 2016, 14:49 Beiträge: 682
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Hallo Udo, ich hoffe du fühlst dich hier nicht mittlerweile übergangen, aber den Beitrag von Papfl solltest du dir unbedingt ansehen. Da steht alles drin, habe eben auch nochmal (zum 3.Mal) gelesen und, ja is so, und ich bin froh, das ich das eine schon ganz gut gedämpft habe. Nun fehlt wie so oft, noch der Wille etwas zu ändern..... Fehlt noch der Wille, den wir ja am Anfang hatten, komplett damit aufzuhören, aber das gestaltet sich ja dann doch wieder schwieriger als erwartet, oder ? Wir müssen quasi "nur noch" die Gewohnheiten ändern.... Ist nicht einfach, aber besser als so weiter machen wie vorher. Gruss Bine
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Eifelgeist Mein Weg aus der Sucht Verfasst: Samstag 14. Januar 2017, 23:21 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Zitat: Ja, das Selbstwertgefühl hat mir mein Vater ausgetrieben. Siehe meine Vorstellung. Als Kind kannte ich nur Angst. Das hat sich manifestiert. Tja Udo, diese Zeilen könnten von mir sein. Das Gefühl, das mich heute beschleicht wenn ich daran denke, ist Hass. Ich habe mich lange sinnlose Jahre mit Verzeihen, Vergebung befasst – wäre beinahe dabei krepiert. Etwas Schlimmeres als ein Kind seiner Selbst zu berauben, kann man ihm nicht antun, Angst zu verbreiten war nur perfider Teil des Ganzen. Ich habe gelernt ihn zu hassen, seitdem geht's mir gut. Gruß in die Eifel, Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Eifelgeist
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Betreff des Beitrags: Re: Eifelgeist Mein Weg aus der Sucht Verfasst: Sonntag 15. Januar 2017, 00:20 |
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Registriert: Dienstag 1. November 2016, 16:58 Beiträge: 186
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federico, deine Zeilen haben mich jetzt umgehauen. Sie treffen den ganz tiefen Kern in mir. Früher habe ich gedacht, so, du bist jetzt erwachsen, meistere dein Leben, das alte ist vorbei. Du bist nun erstmal nur für dich verantwortlich. Pustekuchen. Die Geschichte, die Kindheit holt dich immer wieder ein. Nicht zuletzt deshalb habe ich auf Karriere verzichtet, um meine beiden Söhne als "Hausmann" behütet ins Leben zu begleiten. Sie sind selbstbewusste, angstfreie Menschen geworden.
Allgemein: Was papfl da geschrieben hat, ist sehr klug und verständlich, bildhaft und sehr hilfreich nicht nur für mich. Langsam verstehe ich den Sinn und Wirkung von Baclofen besser. Es braucht Geduld mit dem Hochdosieren; und mit der Entfaltung. Vielleicht wird aus meinem Kokon doch noch ein Schmetterling.... Liebe Grüße, Udo
_________________ Der Weg ist mein Ziel
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Bine
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Betreff des Beitrags: Re: Eifelgeist Mein Weg aus der Sucht Verfasst: Montag 16. Januar 2017, 23:19 |
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Registriert: Mittwoch 13. Juli 2016, 14:49 Beiträge: 682
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Hi Udo, Zitat: Die Geschichte, die Kindheit holt dich immer wieder ein. Nicht zuletzt deshalb habe ich auf Karriere verzichtet, um meine beiden Söhne als "Hausmann" behütet ins Leben zu begleiten. Sie sind selbstbewusste, angstfreie Menschen geworden.
Na das ist doch ein groẞer Erfolg in deinem Leben. Freu dich mal darüber. Das schafft nicht jeder. Und hast du wirklich verzichtet ? Hast du nicht was viel schöneres erlebt, als Karriere zu machen ? Du hast deine Söhne aufwachsen gesehen und sie in jeder guten wie schlechten Situation begleitet, du hast dich mit ihnen über Erfolge gefreut, sie in schlechten Situationen trösten/beistehen können. Du warst sicher auch mal der blöde Vater der nichts erlaubt hat und immer nur meckert.......aber du warst immer da für sie, greifbar, eben immer da. Und, diese Geschichte (die Kindheit holt dich immer wieder ein) wird deine Söhne auch immer wieder einholen, sei stolz drauf, sie werden aber wohl gute Erfahrungen mit in ihre Zukunft nehmen. Vergangenheit kann man nicht ändern, Zukunft schon. Lieber Gruss Bine
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Eifelgeist
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Betreff des Beitrags: Re: Eifelgeist Mein Weg aus der Sucht Verfasst: Donnerstag 19. Januar 2017, 22:46 |
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Registriert: Dienstag 1. November 2016, 16:58 Beiträge: 186
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Hallo, habe eben den Beitrag von federico über Laps usw. gelesen. Der gab mir den Anstoß, weiter zu schreiben, offen und ehrlich, wie ich es angekündigt hatte. Alles andere ist Isolation, oder geliebtes Zurückziehen in mein Schneckenhaus. Ich bin gezwungen, hier zu schreiben, sonst wird es nichts.
Die Wahrheitspille Baclofen zwingt mich, mein Leben umzukrempeln. Ich konnte anfangs nächtelang nicht ins Bett finden und habe viel gegrübelt. Wann fing es an, dass aus moderatem Trinken, was teilweise auch darüber ging, etwas geschah, daß mich so veränderte in meiner Persönlichkeit, daß mich letztendlich dazu brachte, sogar Schnaps zum schnellen Anschub, reinzugiessen. Wieso, wann hatte ich die Achtung vor mir verloren? Ich war plötzlich einer von denen, auf die ich mit dem Finger zeigte. (Verzeihung)
Und nun habe ich mein Leben umgekrempelt, ich habe einen Schnitt gemacht. Mein Garten hat mir die Augen geöffnet. Seit 2013 habe ich alles verwildern lassen, keine Bäume und Sträucher mehr geschnitten, meine Lieblingsarbeit vernachlässigt. Kein Nutzgarten mehr. 2015 kaum noch Motorrad gefahren (Oldtimer), 2016 gar nicht mehr. Nötige Anstricharbeiten im Haus, keine Lust.
Was war 2013 also gewesen ???? Ich brauchte lange dazu, mir einzugestehen, daß ich für manche Sachen nicht am richtigen Ort, nicht der richtige Kerl war. Da hatte ich bei einem Krematorium angefangen und nun gekündigt. Ist vorbei. Einzelheiten erspare ich euch. Erleichterung kommt langsam, der Druck fällt ab. Ich war ein anderer Mensch geworden, der sich continuierlich negativ veränderte, über diesen Zeitraum, der lethargisch wurde und Natur nicht mehr liebte. Und so viele andere Dinge und Frau auch..........
Damit will ich nicht meinen Alk-Konsum rechtfertigen, ich glaube auch nicht, daß es für mich einfach sein wird, oder daß es für andere so "einfache Wege" gäbe, das wäre zu schön. Aber es ist doch der Weg, der uns zum Ziel führt, kein Weg ohne ersten Schritt. Ich werde weiter berichten. Das hat mir jetzt verdammt schwer gefallen, das offen zu machen. Liebe Grüße, Udo, der vielleicht wieder der "alte Udo" werden kann.
_________________ Der Weg ist mein Ziel
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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: Eifelgeist Mein Weg aus der Sucht Verfasst: Donnerstag 19. Januar 2017, 23:07 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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Lieber Udo Herzlichen Dank für Deine Offenheit! Ich spüre, dass Du ein ehrlicher Mensch bist und hier im Forum Klartext sprichst! Eifelgeist hat geschrieben: Seit 2013 habe ich alles verwildern lassen, keine Bäume und Sträucher mehr geschnitten, meine Lieblingsarbeit vernachlässigt. Kein Nutzgarten mehr. Bald schon wird es Frühling und Du hast es in den Händen aus diesem Garten wieder ein kleines Paradies zu erschaffen... Träume von der Sonne auf Deiner Haut und den respektvollen Blicken Deiner Lieben wenn es so weit ist... Eifelgeist hat geschrieben: 2015 kaum noch Motorrad gefahren (Oldtimer), 2016 gar nicht mehr. Nötige Anstricharbeiten im Haus, keine Lust. Das kommt alles noch... es ist im Leben nie zu spät (dies sagt Dir einer mit 63 Lenzen!) Du kannst das. Bitte stelle im Frühling oder Sommer ein Foto Deines Gartens und Deiner Oldtimer hier im Forum ein. Ich werde dann im Gegenzug etwas ähnliches machen. Versprochen? Wollen wir eine neue Geschichte schreiben? Die Geschichte von Udo, wie er leibt und lebt? Manche von uns haben eine dunkle Vergangenheit. Überwinden können wir sie nur, wenn wir dem Zeitpfeil folgen. Und dieser zeigt nur in eine Richtung: nach vorne... LG moonriver
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
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Bine
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Betreff des Beitrags: Re: Eifelgeist Mein Weg aus der Sucht Verfasst: Donnerstag 19. Januar 2017, 23:27 |
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Registriert: Mittwoch 13. Juli 2016, 14:49 Beiträge: 682
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Hi Udo, schön das du wieder schreibst, freue mich Moonriver hat eigentlich alles schon geschrieben, freue dich aufs Frühjahr ! Mir ging es auch so das ich keine Lust mehr zu nichts hatte in "MEIN SCHÖNER GARTEN" und nur noch das nötigste gemacht habe, weil dauerhaft betrunken hat man zu nix mehr Bock. Zitat: Wollen wir eine neue Geschichte schreiben? Die Geschichte von Udo, wie er leibt und lebt? Manche von uns haben eine dunkle Vergangenheit. Überwinden können wir sie nur, wenn wir dem Zeitpfeil folgen. Und dieser zeigt nur in eine Richtung: nach vorne... Es geht doch voran, nach vorne und schau nicht immer nur zurück, das ist vergangen, kannst eh nicht mehr ändern. Lass die dunkle Vergangenheit weg, streich sie. Auf in ein Neues Frühjahr und den MEIN SCHÖNER GARTEN ! Gruss Bine
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Eifelgeist
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Betreff des Beitrags: Re: Eifelgeist Mein Weg aus der Sucht Verfasst: Donnerstag 26. Januar 2017, 22:21 |
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Registriert: Dienstag 1. November 2016, 16:58 Beiträge: 186
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Hallo, Freunde, im Moment eiere ich nur so rum. Komme nicht klar. Vielleicht der Winterblues. Bier trinken und Bac nehmen ist kontraproduktiv. Selbstwertgefühl gleich null. Ich war schon mal besser drauf. Immer drehen sich Gedanken um Alkohol, da war ich auch schon mal lockerer. Der Tribut ist diese Einsamkeit, diese Hilflosigkeit. Da ist tatsächlich niemand, der dieses mein Problem ernst nimmt. Über den Durst trinkt ja jeder mal. Das wird anerkannt. Aber Hilfe zur Selbsthilfe wird belächelt. Ich warte darauf, daß die Bienen wieder fliegen und schließe mich ihnen an. Liebe Grüße, Udo
_________________ Der Weg ist mein Ziel
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