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emelie
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 14. März 2010, 10:26 |
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Registriert: Dienstag 2. März 2010, 11:17 Beiträge: 575
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Obelix hat geschrieben: Allerdings stelle ich, wie auch ein weiterer guter Bekannter hier  , ein gewisses Suchtverhalten bezüglich des Forums fest 
........ Lach, das geht mir auch so. Aber es tut mir ganz enorm gut, hier zu lesen und zu schreiben, auch eine Art der Therapie
Liebe Grüsse Alle
Emelie
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schnuffel343
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Betreff des Beitrags: Toll Verfasst: Sonntag 14. März 2010, 19:28 |
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Registriert: Donnerstag 21. Januar 2010, 22:32 Beiträge: 24
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Hallo Anke !
Ich habe deine Berichte von Anfang an verfolgt, und freue mich total darüber, daß es bei dir jetzt richtig klappt. Mach weiter so !
Gruß
schnuffel
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anke
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 14. März 2010, 21:33 |
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Moderator |
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Registriert: Montag 15. Februar 2010, 17:23 Beiträge: 209 Wohnort: Berlin
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21. Tag
10.00 Uhr: 10 mg
19.30 Uhr: 20 mg
Hab mich heute ziemlich frühzeitig aus dem Haus gemacht und mich mit einem alten Mitstudenten getroffen. Danach war ich bei einem privaten allsonntäglichem Kollegentreffen mit 20 Leuten aus dem Betrieb, bei dem ich sogar ein Six-Pack mitgebracht habe. Craving war leicht vorhanden, aber ich blieb bei Cola. Das Dumme bei diesem Treffen war, dass ich mein Medikament nicht einnehmen konnte, weil ich mich ständig beobachtet fühlte. Um 19 Uhr haben wir uns dann verabschiedet und ein Kollege erzählte mir seinen gesamten Frust mit der Arbeit. Die fehlende Anerkennung, die Monotonie der Arbeit, die fehlende Entfaltung der Kreativität und die Erkenntnis, dass der Job einem daran hindert, seine Träume zu verwirklichen. Es hat mich irgendwo berührt, weil ich ähnlich empfand. Danach hatte ich einen depressiven Schub und das Craving steigerte sich. Erst die Einnahme von 20 mg halfen. Als ich dann nach Hause kam, sah ich die Freunde meines Mitbewohners, wie sie - wie soll ich es beschreiben - wie Zombies, nach einer durchzechten Nacht auf unserer Couch schliefen. Der Wohnzimmertisch war voller Bierflaschen und - im Vergleich zu früher, wo ich mir dann auch ein Bier "gegönnt" habe - war ich nur angeekelt. Hab dann dem Frustkollegen eine liebe und aufmunternde SMS geschrieben. Hoffe sehr, dass es ihm hilft.
Anmerkung: Früher war es kaum vorstellbar, Menschen beim "Saufen" zuzugucken, weil es einem die Legitimation gab, sich auch zu betrinken. Ich find es mittlerweile jedoch immer interessanter betrunkene Menschen zu beobachten und überlege mir wie viele von denen wohl auch ein Alkoholproblem haben und es sich nicht eingestehen wollen.
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Obelix
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 14. März 2010, 22:05 |
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Registriert: Sonntag 24. Januar 2010, 13:44 Beiträge: 351
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Hallo anke,
ich war heute morgen schon am überlegen ob ich Dir das schreibe. Jetzt tu ich`s:
Begib Dich nicht in Gefahr!
Du hast Dich schon einmal überschätzt. Bei aller Wirkung von Bac vergiss bitte nicht die Macht der Gewohnheit und der Gelegenheit. Natürlich weiß ich, daß an jeder Ecke ein Supermarkt lockt und man umgeben ist vom Sprit. Aber mir fällt auf, daß Du regelmässig von Treffen im Zusammenhang mit Alkoholkonsum schreibst. Dazu kommt, daß Du weißt, daß es sinnvoll ist Bac regelmässig einzunehmen und es dennoch nicht machst.
Vielleicht würde ich nicht so deutlich werden, wenn ich nicht gerade Deine Geschichte hier im Forum von Anfang an sehr intensiv begleitet hätte.
Ich möchte nicht wieder Sorgen haben um Dich.
LG
Obelix
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anke
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Montag 15. März 2010, 05:45 |
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Moderator |
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Registriert: Montag 15. Februar 2010, 17:23 Beiträge: 209 Wohnort: Berlin
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Ich sehe darin kaum ein Problem, solange der Wille zur Abstinenz da ist und solange, sollte ich merken, dass ich Verlangen nach Alkohol spüre, Baclofen einnehme.
Der Rückfall vor ein paar Wochen hatte viel mit fehlender Willenskraft zu tun. Ich hab in den letzten Tagen viel darüber nachgedacht. Ich hatte kein Verlangen nach Alkohol, es hat mir nichtmal geschmeckt und ich war frustriert und gleichzeitig wollte ich ausprobieren, ob ich mit Hilfe von Baclofen moderat trinken könnte. Das hatte wenig damit zu tun, dass ich mich in Gefahr begeben habe.
Gerade jetzt ist der Kühlschrank in meiner Wohnung voll mit Bier, in Berlin könnte ich zu jeder Uhrzeit zu irgendeinem Späti rennen und mir ganz schnell eine Flasche Wein besorgen und bis auf zwei Personen kenne ich niemanden aus meinem Bekanntenkreis, die keinen Alkohol trinken (beide schätze ich sehr). Ich muss lernen, mich in Gefahr zu begeben und damit umzugehen. Eine andere Möglichkeit sehe ich gegenwärtig nicht.
Die regelmäßige Baclofen-Einnahme habe ich dadurch, dass ich immer eine Notfallration im Mantel habe, gewährleistet. Wenn ich die Einnahme mal vergessen sollte, nehme ich die Tabletten aus dem Mantel.
Im Grunde habe ich gerade die erste Woche mit Abstinenz und Baclofen-Einnahme hinter mir, in der ich so gut wie alle Dinge gemacht habe, die ich sonst nur mit vorabendlichem Exzess bewältigen konnte. Ich bin gerade dabei, meinen Tagesordnungsplan so zu strukturieren, dass ich eine regelmäßige Einnahme sichern kann.
Also, alles in allem, gibt es kaum Gründe, sich Sorgen zu machen.  Aber lieb von dir, dass du das machst.
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anke
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Dienstag 16. März 2010, 00:18 |
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Moderator |
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Registriert: Montag 15. Februar 2010, 17:23 Beiträge: 209 Wohnort: Berlin
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22. Tag
6.00 Uhr: 10 mg
12.00 Uhr: 10 mg
19.00 Uhr: 20 mg
Der Tagesablauf war wie der jeden Montag, Arbeit, Kleinstdinge erledigen, dann wieder Arbeit. Ich habe festgestellt, dass ich heute nur im Zusammenhang mit der Einnahme von Baclofen an Alkohol gedacht habe. Craving war den ganzen Tag nicht vorhanden. Emotional geht es mir gut. Appetit ist sehr gesteigert. Ich musste in der Nacht 2 x Mal wegen Heißhunger aufstehen. Den ganzen Tag über hatte ich 7 (!) Mahlzeiten. Das stört mich nicht, weil ich sehr gerne ein paar Kilo zulegen möchte. 
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anke
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Mittwoch 17. März 2010, 00:07 |
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Moderator |
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Registriert: Montag 15. Februar 2010, 17:23 Beiträge: 209 Wohnort: Berlin
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23. Tag
8.00 Uhr: 10 mg
14.00 Uhr: 10 mg
19.00 Uhr: 20 mg
Hatte heute einen anstrengenden Tag und vermutlich deswegen vermehrt Lust auf Alkohol. Heute morgen habe ich wie üblich gearbeitet und hatte danach leichtes Craving, vermutlich weil ich nach einem anstrengenden Stunden sonst immer mit Alkohol abschalten wollte. Um 19 Uhr kam das Craving nochmal auf, gleichzeitig mit irrationalen Ängsten, die ich erfolgreich mit 20 mg Baclofen bekämpft habe.
Nebenwirkung: Meine Gesichtshaut wirkt in letzter Zeit vor allem am Morgen sehr fettig. Ich hab das Gefühl, dass das mit der Baclofeneinnahme zusammenhängt, weil ich das sonst nie habe.
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anke
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Freitag 19. März 2010, 02:58 |
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Moderator |
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Registriert: Montag 15. Februar 2010, 17:23 Beiträge: 209 Wohnort: Berlin
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24. Tag
8.00 Uhr: 10 mg
14.00 Uhr: 10 mg
20.00 Uhr: 20 mg
1.00 Uhr: 10 mg (Craving)
Hab es endlich geschafft Ameisens Buch zu Ende zu lesen. Gegen 1 Uhr morgens hatte ich mittleres Craving, die mit 10 mg behoben werden konnten. Die dadurch entstandene Tagesdosiserhöhung hat keinerlei Nebenwirkungen gezeigt.
25. Tag
8.00 Uhr: 10 mg
15.00 Uhr: 10 mg
20.00 Uhr: 20 mg
Yuchuhh. Der erste Tag, an dem ich keine Minute an Alkohol gedacht habe, bis ich auf der Firmenfeier vorhin darauf angesprochen wurde, dass ich keinen Alkohol mehr trinke (mir ist dann erst dann aufgefallen, dass ich gestern keinen Tagesbericht in diesem Forum geschrieben). Vermutlich hängt das mit der gestrigen Dosiserhöhung zusammen. Werde es in Zukunft mit 50 mg versuchen.
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anke
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Samstag 20. März 2010, 02:33 |
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Moderator |
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Registriert: Montag 15. Februar 2010, 17:23 Beiträge: 209 Wohnort: Berlin
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25. Tag (10. Tag Abstinenz)
8.00 Uhr: 10 mg
15.00 Uhr: 10 mg
20.00 Uhr: 20 mg
Ich war bis vorhin mit ein paar weiblichen Freunden kegeln. Der Alkohol floss in Massen und eine Zeit lang dachte ich, ich könne der Verlockung nicht widerstehen. Dies lag nicht daran, dass ich die Einzige war, die kein Alkohol trank, sondern daran, dass heute so ziemlich Vieles schief gelaufen ist. Ich hatte bis 21 Uhr einen schönen Tag, aber beim Kegeln war ich immer die Punktletzte, zwei nüchterne Freunde hatten abgesagt, die Kegelbahn selbst war aus den 50ern und funktionierte nicht richtig, dann die Abneigung gegen die Menschen, mit denen ich mich umgeben habe und die schon um 23 Uhr "hackedicht" waren. Dann die Kommentare, dass Anke, die Säuferin, ja jetzt abstinent ist und noch üblere Sprüche. Vielleicht sollte ich in Zukunft wirklich derartige Anlässe meiden.
Emotional bin ich eine Zeit lang in ein tiefes Loch gefallen und fühlte mich als Außenseiterin, auch weil ich mich vor den Besoffenen geradezu ekelte und mich für diese überhebliche Verurteilung verdammte. Es war wirklich befreiend als ich den nächsten Zug nach Hause genommen habe.
Ich bin seit mehr als einer Woche in der Alkoholmetropole Berlin abstinent. Früher hätte ich das ohne Tapetenwechsel niemals geschafft.
Schön, dass es Baclofen gibt und dass ich es gefunden habe.
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Schrauber
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Samstag 20. März 2010, 14:49 |
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Registriert: Donnerstag 25. Februar 2010, 16:46 Beiträge: 46 Wohnort: naehe Landshut
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anke hat geschrieben: Vielleicht sollte ich in Zukunft wirklich derartige Anlässe meiden.
Unbedingt! Ich weiss nicht, ob ich deine Staerke gehabt haette!
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