Freitag 29. November 2013, 00:51
@all,
eben bin ich irgendwie auf eine falsche Taste gekommen und habe meinen Beitrag gelöscht. Gut, dann also noch mal in Kurzform: Die Gefahr lauert hinter meiner Überheblichkeit, mich nach sechs Tagen als gesichert zu betrachten und schon Zeiten aufziehen zu sehen, in denen ich ohne Alkohol und zugleich ohne Baclofen leben kann. In Wahrheit ist das noch ein langer Weg, auch der kritischen Selbstanalyse.
@Kuni, @Patrick,
Eure Gedanken und Maßnahmen, auf 150 mg und höher zu dosieren, verschärfen meine Zweifel, ob meine 62,5 bis 75 mg wirklich genug sind. Gern rede ich mir ein, dass das locker reicht und die Tendenz sich eher abwärts bewegt. Nach nur sechs abstinenten Tagen! Leichtsinn, Hochmut, die falsche oder gar keine Strategie: Typische Dieter-Schwächen. Wobei, immerhin sind so auch meine drei Kinder entstanden
Im Ernst: Ich will nicht mehr trinken. Ich will abstinent leben. Aber ich kenne mich noch nicht gut genug, um alle inneren Fallstricke zu enttarnen.
Heute waren es dann doch 87,5 mg. Vielleicht bin ich auch deshalb so herrlich müde, so dass ich es seit langer Zeit mal wieder vor Mitternacht ins Bett schaffen könnte.
Gute Nacht, all Ihr Musketiere!
Dieter
Freitag 29. November 2013, 01:52
Leichtsinn, Hochmut, die falsche oder gar keine Strategie: Typische Dieter-Schwächen. Wobei, immerhin sind so auch meine drei Kinder entstanden

das leben bahnt sich seine Wege - ganz genau so bei mir!
jetzt aber gutnacht
lisa
Freitag 29. November 2013, 02:25
@ Rog
Mein deutsch ist dämlich.

Es sollte heißen, dass man sich blöderweise in Sachen reinsteigert, aus einer Mücke das Ding mit Rüssel macht.
@ Dieter
Welche Dosierung entscheidend ist - keine Ahnung. Ich war ziemlich lang (bei 78 Tagen ist "lang" natürlich übertrieben) auf 75mg. Hochdosiert habe ich langsam, allerdings nicht die 10mg/alle 5 Tage-Stufe eingehalten. Letztlich muss es jeder für sich selbst herausfinden, auch welchen Mut er für diesen Selbstversuch besitzt. Ich schrieb ja von aufkommenden Bedenken, nicht besonders einschränkend.
Ameisen hat hochdosiert. An sein Buch kann man sich halten. Die wenigen Untersuchungen sind uneinheitlich, genauso wie die Erfahrungsberichte. Ich weiß nicht mehr, wo ich es gelesen habe, zu viel Input, ich müsste es suchen. Diese These bestand darin, dass Baclofen bis zu nicht mehr hinnehmbaren UNW hochdosiert werden solle/muss, dann dieser Zustand für eine Zeit ertragen werden muss und dann wieder abdosiert werden kann. Dies hier schrecklich vereinfacht, in Laiensprache etc. pp. Und natürlich nicht medizinisch untermauert.
Es erscheint mir, auch wiederum mit höchst laienhaften Argumenten, irgendwie logisch. Mit dem Alkohol habe ich doch auf der "Gegenseite" meine GABA`s auch bis zum äußersten Punkt gereizt. Aber wie geschrieben und deshalb nochmals betont: Es ist eine Pippi-L-Weißheit und ich biege es mir zurecht.
Ich habe auch überhaupt keine Ahnung, warum ich keine UNW habe. Schlaf ist immer noch besser, aber die Zeiten haben sich doch wieder eingepegelt. Allerdings nicht mehr so extrem, wie vorher. Medikamente habe ich immer nur wenig genommen, nur dann, wenn es nicht mehr ging. Kaum Schmerzmittel, Antibiotika nur, wenn nichts mehr ging (und schön zum Wein) ... Es ist nun eben so.
In paar Wochen weiß ich auch mehr und werde es Euch wissen lassen.
LG
Kuni
Freitag 29. November 2013, 10:01
@all
Baclofen, hochdosiert sollte immer mit viel Respekt und Vorsicht gehandhabt werden.
Aber!! Ich habe bis 275 mg hochdosiert, innerhalb von 4 Wochen, ohne gravierende Nebenwirkungen. Bei der Dosis von 200 mg bin ich sogar Ski-fahren gegangen. Aber- wie gesagt, dies war mein persönlicher Weg.
Ich würde es wieder tun, bevor ich zu Antabus oder ähnliche Substanzen greifen würde.
Liebe Grüße Volker
Freitag 29. November 2013, 17:38
@Volker
@all
Frodo01 hat geschrieben:Baclofen, hochdosiert sollte immer mit viel Respekt und Vorsicht gehandhabt werden.
Dieser Aussage möchte ich mich anschliessen.
Jedoch staune ich immer wieder über die "individuelle Komponente" dieses Medikamentes.
Bei 120mg war für mich das Ende der Stange erreicht. Ich erreichte einen Zustand irgendwo zwischen Tag und Traum mit massiven Kreislaufproblemen und gleichzeitig einer verführerischen Euphorie. Diese Euphorie ist insbesondere bei zu schnellem Aufdosieren mit Vorsicht zu "geniessen", denn sie wird sich wieder verlieren...
Denkt daran, dass sich unter hohen Dosen die Reaktionszeit verlängert, selbst wenn man sich noch so auf Draht fühlt. Bedienung von Maschinen oder Autofahren birgt dann Gefahren.
LG moonriver
Freitag 29. November 2013, 18:26
@all,
so, jetzt ist der kritischste Moment der Woche gekommen; der späte Freitagnachmittag, normalerweise der Auftakt ins fröhliche Feierabend-Bier-Wochenende. Jetzt geht sonst immer (oder meistens) das erste auf und ich sitze hier noch eine Weile am Rechner im Büro und mache entspannt die eine oder andere Sache fertig. Dann folgt der Heimweg mit weiteren Bieren und nach weiteren 2-3 Absackern zu Hause geht der Abend mit 7-8 Bier (=3,5-4l) zu Ende.
Auch deshalb verdient, weil - und ich glaube, das ist der Knackpunkt – ich mit Baclofen zu gut funktioniere. Nach all dem Funktionieren, den Job gut Bewältigen, Klarsein, hab ich mir dieses Absacken doch wohl redlich verdient! Gerade am Freitag, die Woche ist geschafft! Das ist der Belohnungs-Dieter, und diese Belohnung will er haben!
Was tun? Ich halte soeben mit einer Extra-12,5 mg dagegen, was aber halt nicht die "Rauschwirkung" hat, sondern im Gegenteil dazu führt, weiter gut zu "funktionieren". Der Belohnungs-Dieter fühlt sich betrogen, hintergangen, übervorteilt!
Kurzum, ich werde das schaffen heute, ohne Bier, ich mache jetzt noch ca. 1 Stunde ein paar Jobsachen fertig, werfe wahrscheinlich noch eine 12,5 ein (dann bin ich schon bei 75 mg heute, und der Abend hat noch gar nicht begonnen), jogge nach Hause (das habe ich letzten Freitag, am bisher letzten Suffabend, einfach sein gelassen und dafür den ersten Kronenkorken zischen lassen), dusche, verlebe einen netten Abend mit der Familie und freue mich auf den 7. Eierkopf.
Ich denke, das schaffe ich. Heute jedenfalls. ABER: Das Grundproblem der entgangenen "Belohnung" ist damit nicht vom Tisch!
Herzlich und bis später - d'Artagnan, mitten im Degengefecht...
Freitag 29. November 2013, 18:31
Lieber Dieter
Familyman hat geschrieben:Ich denke, das schaffe ich. Heute jedenfalls.
Ich halte Dir beide Daumen!
Im Augenblick der Gegenwart liegt das Potential der Zukunft...
Liebe Grüsse
moonriver
Freitag 29. November 2013, 18:58
Familyman hat geschrieben:ich glaube, das ist der Knackpunkt – ich mit Baclofen zu gut funktioniere.
Hallo Belohnungs-Dieter,
was wäre denn, wenn Du Baclofen weglassen würdest und es
infolge schlechten Funktionierens, keinen Grund für eine Belohnung gäbe?
LG Federico
Freitag 29. November 2013, 19:15
@Federico,
Grund für eine Belohnung findet sich doch immer, und wenn man schlecht funktioniert hat, dann nennt sich das Belohnungs-Bier eben nicht Belohnungs-Bier, sondern Trost- oder Frust- oder Ablenkungs-Bier...
@moonriver,
danke, ja, genau, diese Gegenwart ist wohl ganz wichtig als Weichenstellung, daher bleibe ich standhaft, muss ich einfach standhaft bleiben.
@all,
jetzt sind alle weg, ich sitze allein in der ganzen Abteilung und kann quasi machen, was ich will. Im Kühlschrank befinden sich 11 Flaschen Becks 0,33l, die vor Monaten irgendwer dort hineingelegt hat und die ich seitdem immer wieder mal leere und unbemerkt wieder auffülle... Diese Situation ist wirklich der Klassiker schlechthin, nur dass ich diesmal darüber schreibe...! Bin mittlerweile bei 87,5 mg und wild entschlossen, gleich auf 100 mg zu gehen, ich weiß zwar nicht, wie gut das Joggen dann noch klappt (zum Glück steht heute ganz gemächliches Tempo auf dem Programm, und auch nur 50 min), aber das geht alles, wird alles gehen, wenn ich nur die Finger von der Kühlschranktür lasse...
Dieter
Freitag 29. November 2013, 19:21
Geh doch einfach mal aus der Situation raus, Dieter.
Joggend, gehend, wie auch immer - einfach weg vom Kühlschrank, ja?
lg
Lisa
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