Baclofen Forum vs Alkoholismus

Hallo jivaro,

danke für Deine Antwort. Du hast leider völlig recht, ich passe derzeit nicht wirklich auf mich auf. Meine selbstdestruktiven Neigungen kommen momentan zum großen Teil von meinem inneren Konflikt.
Trinken und sich vollstopfen bringt Entspannung für den Augenblick und danach kommt das böse Erwachen inkl. Selbstzerfleischung. Ich weiß das, bin aber manchmal nicht in der Lage mich zu stoppen.

Jemandem zum Reden? Derjenige mit dem ich reden könnte bzw. wollen würde ist derzeit Teil meines Konflikts und daher gerade nicht der optimale Ansprechpartner.
Momentan bin ich einfach nur ratlos, versuche aber wieder auf mich Acht zu geben.

LG Lilie

Guten Morgen zusammen,

da es endlich mal wieder etwas Positives von mir gibt und es mir recht gut geht, möchte ich Euch daran teilhaben lassen.
Nach 8 abstinenten Tagen, bin ich mal wieder abgeschmiert und habe dann das schon lange überfällige Gespräch geführt, weil ich nicht mehr konnte und insbesondere wollte.
Es ist insgesamt sehr positiv verlaufen und ich bin mir sicher die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Jetzt ist bei mir der größte innere Knoten beplatzt und ich sehe positiver in die Zukunft.
Ein paar Dinge habe ich mir für das Neue Jahr vorgenommen, auch wenn ich kein Freund der berühmten "guten Vorsätze" bin:
- trinkfreies 2012
- Tapetenwechsel (wenn wir etwas schönes passendes finden, mit der Suche lassen wir uns die nötige Zeit - kein Stress)
- natürlich die Therapie weitermachen

Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch!

LG Lilie

Liebe Lilie;

ich wünsche Dir, dass Du Deine Ziele für 2012 möglichst gut erreichst - und dass Du Dich von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen lässt. So wie Du schreibst, schätze ich Dich als sehr gut selbstreflektierend ein. Du lässt Dir offenbar von niemandem was vormachen, auch nicht von Dir selbst.

Daumendrückgruß vom familyman

Danke für die lieben Worte, Familyman.

Ich habe seit dem Gespräch Nägel mit Köpfen gemacht und dann direkt auch ein alkoholfreies Silvester verbracht. Mit 75 mg Bac klappte das ganz gut, auch wenn ich beim Anblick meiner alten Lieblingsgetränke leichtes Craving verspürte, welches aber mit etwas Willen gut auszuhalten war.

Ansonsten hat mein Lebensgefährte vorgeschlagen generell erst einmal jeden Alkohol und Süßkram aus unserem Haushalt zu verbannen. Das haben wir gemeinsam direkt in die Tat umgesetzt.

Den Neujahrstag habe ich recht aktiv mit Ausmisten des Kleiderschranks und dem Verstauen der Weihnachtsdeko gestaltet. Das tat mir irgendwie gut.

Momentan bin ich allgemein wieder gut drauf, was ich allerdings nicht in Euphorie ausarten lassen will. Letztere führt bei mir nach einiger Zeit nur zu einem tiefen Fall, wenn es mal nicht rund läuft.

Euch allen einen schönen Abend noch.
LG Lilie

Liebe Lilie,

das klingt doch nach einem in jeder Hinsicht gelungenen Start ins neue Jahr! So finden wir alle unseren Weg, den alten Durst nach Leben neu zu löschen, jedenfalls nicht mehr mit dem alten Gift. (Hab's im Thema "Dieters Durst" gerade versucht, für mich einigermaßen schlüssig zu formulieren).

Nichts in Euphorie ausarten zu lassen, liebe Lilie, das finde ich treffend formuliert und halte es für einen wichtigen Gedanken. Für mich war jede Art von Euphorie in den letzten 25 Jahren automatisch mit Alk verknüpft und bedeutete somit ebenso automatisch einen Schritt in die Depression.

Schluss damit. Auf 2012!

Herzlich grüßt Dieter, der familyman, der mit seiner Family heute noch den Baum abschmückt. Und ganz zufrieden auf ungetrübte Fest- und Ferientage zurückblickt...

Guten Abend zusammen!

Ich hoffe, Ihr hattet eine gute erste Jahreswoche.

@Dieter: Auf 2012! Bisher ist es gut gelaufen.

Heute ist mein 10ter abstinenter Tag. Craving war die letzten Tage fast gar nicht vorhanden, so dass es mir leicht fiel trinkfrei zu bleiben.
Beim Konsum von zuckerhaltigen Lebensmitteln fällt mir aber immer wieder auf, dass ich nur schwer aufhören kann. Ich bin froh, dass wir nichts Süßes im Haus haben. Gestern war ich mit meinem Lebensgefährten zu einem Kaffeetrinken, wo es den obligatorischen Kuchen und Plätzchen gab. Mir fiel es sehr schwer mit dem Essen aufzuhören.
Nun ja, was soll's.
Wirklich nervig finde ich momentan die nach einigen Tagen Abstinenz stärker werdenden "Erinnerungsflashs", die ich in manchen Situationen so gar nicht brauchen kann. In der Vergangenheit habe ich dagegen angetrunken. Jetzt versuche ich anders entgegen zu steuern.
Ich bin nach wie vor ziemlich unausgeglichen und habe mir etwas Literatur zum Thema Meditation und Entspannung besorgt, die bisher recht aufschlussreich ist.
Ich werde sehen, wie es sich entwickelt.

LG Lilie

Guten Abend zusammen!

Hier mal wieder ein kurzes Update zu mir. Ich bin derzeit bei 75 mg Bac und nun seit 26 Tagen abstinent. Bulimiesche Anfälle hatte ich ebenfalls keine.

Freitag hatte ich endlich die Bewilligung für meine Therapie im Briefkasten. Es hat lange genug gedauert, aber nun kann es weitergehen.

Ansonsten treibe ich viel Sport und habe die Meditation für mich entdeckt. Ich war ja erst sehr skeptisch, habe aber festgestellt, dass mir meditieren sehr gut tut und ich viel ausgeglichener als sonst bin.

Momentan läuft es wirklich sehr gut. Ich bin aber auf der Hut, damit ich nicht leichtsinnig werde.

LG Lilie