Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Erfahrungsbericht Rosenholz
BeitragVerfasst: Donnerstag 26. Januar 2012, 12:42 
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Registriert: Freitag 6. Januar 2012, 21:45
Beiträge: 19
Wohnort: Schleswig-Holstein
Hallo ihr Lieben,

jetzt nehme ich bereits seit einer Woche Baclofen ein und denke, dass es Zeit ist, den ersten Erfahrungsbericht zu verfassen...

Am vergangenen Freitag habe ich Baclofen (25mg) verschrieben bekommen und habe abends direkt mit einer halben Tablette angefangen.
Der erste Effekt, der mir auffiel war, dass ich endlich wieder einmal tief geschlafen habe und am nächsten Morgen sehr ausgeruht war, kein Hangover, stattdessen sehr fit.

Am Samstag habe ich dann jeweils morgens und mittags eine halbe Baclofen genommen. Und jetzt kommt das "gefühlte Wunder"! Ich habe nicht getrunken, dabei wäre dieser Tag eigentlich dafür prädestiniert gewesen, dass ich bereits mittags angefangen hätte. Ich habe mich wunderbar ruhig und ausgeglichen gefühlt, überhaupt keine Lust zu trinken. Und ich habe wirklich danach gesucht, ob nicht noch irgendwo ein Restinteresse steckt: nein. Ich habe an dem Tag dafür viel geschlafen, bin auch sehr früh ins Bett gegangen.

Sonntag habe ich morgens mittags und abends jeweils eine halbe Baclofen eingenommen. Kein Verlangen nach Alkohol, dafür aber recht müde, aber entspannt.

Am Montag habe ich mich für die Woche krankschreiben lassen, um in Ruhe mit der neuen Situation klarzukommen und nicht etwa durch Stress wieder alles kaputtzumachen. Mein Hausarzt war begeistert.
Da ich sehr lange warten musste, bis ich drankam, und ich nur morgens eine halbe Baclofen eingenommen hatte, stieg in mir doch wieder Verlangen nach Alkohol auf. Ich war kurz davor, auf dem Rückweg was zu trinken zu besorgen. Als Kompromiss beschloss ich, zuerst nach Hause zu fahren, eine weitere Baclofen einzunehmen und abzuwarten, was passiert. Wenn nichts passiert, wollte ich mir dann was zu trinken holen. Kurz gefasst, 10 min. nach Einnahme war das Verlangen verschwunden und ich fühlte mich wieder gut. Seitdem trage ich Baclofen bei mir, um im Falle eines Falles direkt "nachwerfen" zu können.

Dienstag und Mittwoch habe ich ebenfalls nicht getrunken, allerdings ziemliche Entzugserscheinungen gehabt und immer wieder Verlangen. Fakt ist, dass das Baclofen bei mir ein wirksames Gegenmittel darstellt! Gestern, als es kritisch wurde, habe ich alle halbe Stunde eine halbe Baclofen eingenommen, insgesamt drei Halbe, dann war Ruhe im Karton.

Insgesamt bin ich noch nicht über 75mg am Tag gekommen, das hat ausgereicht. Aber ich hätte keine Probleme damit, im Notfall schrittweise zu steigern, bis die Krise vorbei ist. Mal sehen, ob es nötig wird...

Bis hierhin erst mal...
LG,
Rosenholz


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungsbericht Rosenholz
BeitragVerfasst: Donnerstag 26. Januar 2012, 13:47 
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Gründer †
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
@Rosenholz,

bitte langsamer vorgehen, Entzugserscheinungen werden von alleine schwächer. Dosierung nicht zu schnell erhöhen. Siehe Königsweg Die Notfalldosis ist dort auch beschrieben, immer mitführen.

LG Federico

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungsbericht Rosenholz
BeitragVerfasst: Freitag 27. Januar 2012, 10:03 
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Registriert: Freitag 6. Januar 2012, 21:45
Beiträge: 19
Wohnort: Schleswig-Holstein
Lieber Federico,

ehrlich gesagt, bin ich etwas verwirrt. "Drei Personen, drei Meinungen"...

Dr. Ameisen hat ja mit viel höheren Dosen experimentiert, bis zu 270mg/d.

Ein Arzt, der Suchtkranke in seiner Praxis mit Baclofen behandelt, hatte mir folgenden Einstieg empfohlen:
erster Tag: 1/2 Tablette, also 12,5 mg.
zweiter Tag: morgens und mittags je eine halbe.
dritter Tag: morgens, mittags, abends je eine halbe.
vierter Tag: morgens, mittags je eine halbe, abends eine ganze.
fünfter Tag: morgens eine halbe, mittags und abends eine ganze.
sechster Tag: morgens, mittags, abends eine ganze.
Bei Bedarf, dh. starkem Craving lieber eine halbe mehr einwerfen anstatt zu trinken.
Damit experimentiere ich gerade und komme gut damit zurecht. Gestern habe ich etwas zuviel genommen, nicht um Craving zu bekämpfen, sondern um den Entzug zu lindern. Die Folge war, dass mir übel wurde und ich mich benommen gefühlt habe. Heute geht es mir dafür wieder gut.

Ich denke, man muss es für sich selbst ausprobieren, soviel wie nötig, so wenig wie möglich.

Übrigens, wenn ich am Anfang erst drei Tage hätte trocken sein müssen, um mit dem Baclofen anzufangen, dann hätte ich heute noch nicht damit angefangen. Warum hast du das in deinem Königsweg geschrieben? Immerhin hat Dr. Ameisen ja sogar weitergesoffen, während er mit Baclofen anfing...

LG,
Rosenholz


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungsbericht Rosenholz
BeitragVerfasst: Freitag 27. Januar 2012, 12:24 
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Gründer †
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
Hallo Rosenholz,

Zitat:
"Drei Personen, drei Meinungen"...

eine an sich weit verbreitete und bekannte Tatsache. :D

Zitat:
Ich denke, man muss es für sich selbst ausprobieren, soviel wie nötig, so wenig wie möglich.
der einzig richtige Schluss aus "Drei Personen, drei Meinungen"...

Zitat:
Übrigens, wenn ich am Anfang erst drei Tage hätte trocken sein müssen, um mit dem Baclofen anzufangen, dann hätte ich heute noch nicht damit angefangen. Warum hast du das in deinem Königsweg geschrieben? Immerhin hat Dr. Ameisen ja sogar weitergesoffen, während er mit Baclofen anfing...
Ameisen hat in seinem Weg quasi die Erstbesteigung beschrieben. Nachfolgende haben es bekanntlich immer leichter. Im übrigen ist der Königsweg nur als Wegweiser im Sinne einer Grobnavigation gedacht. Sklavisch daran halten wird sich kaum jemand. Er spiegelt lediglich die Erfahrung vieler Forenmitglieder wieder und ist schon deshalb nicht „mein Königsweg“ wie irrtümlich von Dir postuliert.

Dein Erfolg freut mich sehr und ich denke Du wirst weiterhin erfolgreich weitergehen auf Deinem ganz persönlichen Königsweg.

LG Federico

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungsbericht Rosenholz
BeitragVerfasst: Freitag 10. Februar 2012, 23:51 
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Moderator

Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56
Beiträge: 1154
Hallo Rosenholz,

danke für Deine Berichte, ich finde sie sehr erfreulich und ermutigend! Die Zuverlässigkeit, mit der Baclofen hilft, bestätigt sich einmal mehr. Ich drücke Dir die Daumen und würde mich über weitere Berichte freuen.

Vielleicht noch ein Wort zum Königsweg: Ich sehe ihn auch nur als grobe Richtschnur. Mir fiel es erstaunlich leicht, die drei Tage Nüchternheit voranzustellen. Ich war aus unerfindlichen Gründen so überzeugt, dass mir Baclofen helfen wird, dass die Therapie für mich schon drei Tage vorher begann.

Herzlich grüßt Dieter

_________________
Du brauchst keine Angst zu haben.


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