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Wieder klarer im Kopf

Montag 14. Mai 2012, 16:07

hallo ihr lieben,

es geht mir langsam wieder etwas besser.

ich bin noch in einer klinik auf der entzugsstation.
zuvor war ich auf der notaufnahme - schrecklich.
ich hatte, so sehe ich es, eine alkoholentzugsbedingte hypomane psychose.
ich hatte wahnhafte ideen und untergangsillusionen.
nicht schön, wahrlich nicht.
nun bin ich wieder auf dem weg nach oben. ich hoffe ich habe nicht allzuviel porzellan zerschlagen.

derzeit höre ich mir oft eckart tolle an. mp3 hörbuch mit ohrstöpseln.
so kann ich mich auch etwas besser abgrenzen, von den oft sehr lauten "kommunikationsversuchen" meiner mitpatienten.
viele hier haben noch nicht verstanden, dass ein bereicherndes gespräch zuerst mit dem zuhören beginnt und dann in leiseren tönen in akzeptierter gegenseitigkeit ensteht.

ein hörbuch von rosenberg habe ich schon an-gehört, aber noch nicht vollständig alles gehört. ist aber auch sehr ansprechend - thema kommunikation.

so und nun mach ich mal wieder schluß.
ich werde mal ein wenig in die natur hinaus und einen kl. spaziergang duch das nahe gehölz machen. ich habe dort eine kl. entenfamilie angefüttert und vielleicht futtern sie mir ja heute auch aus der hand?
ich melde mich dann sicher bald wieder.

ich hatte länger überlegt, ob ich einen baum mit diesem thema aufmache, oder ob ich es lieber lasse.
ein bischen scham ist schon dabei, weil "der souveräne lamo" derzeit gar nicht so souverän war, wie er sich oft eingebildet hatte.

liebe grüße
lamo

ps:
da ich jetzt mit sicherheit clean bin, könnte ich sofort nach der entlassung mit bac - tag 1 königsweg - beginnen.
sogesehen hat alles etwas positives.
mein erster versuch mit bac und alk gleichzeitig ist nicht so verlaufen wie ich es mir gewünscht hatte.
nun kommt der zweite anlauf - in kleinen schritten.
lg lamo

Re: Wieder klarer im Kopf

Montag 14. Mai 2012, 23:45

Lieber Lamo,

es ist sehr, sehr gut, dass Du gepostet hast, wie es Dir geht. Für uns alle ist das wichtig. Für Dich und uns: Du beweist, dass Du Vertrauen hast, Dich hier "aufzumachen".
DANKE!

Habe noch 2 Menschen, denen es ähnlich ging, die aber nicht den Mut haben, es zu kommunizieren; wir haben die Chance zu sehen, was alles passieren kann, es geht hier nicht um Wertung, was besser oder schlechter ist....aber ich finde es ist eine Erfahrung, die auch wichtig für andere ist.

So rasch wieder Trinken zu wollen ist eben auch unter Baclofen nicht möglich, das weisst Du doch, Abstand mindestens 6 Monate....anderes Trinkmuster als "vorher".

Königsweg halte ich für ne Superidee (war Dir klar....ok)!!!
Von ganzem Herzen gute Besserung, alles Liebe und nochmal ein dickes DANKE!

jivaro

Re: Wieder klarer im Kopf

Dienstag 15. Mai 2012, 00:03

Lieber Lamo,

der zweite Anlauf wirds, vielleicht war die erste Erfahrung einfach notwendig für Dich.
Auch von mir ein dickes Danke für Deinen mutigen Seelenstriptease, Du hilfst damit auch anderen. Interessant für mich wäre zu wissen, mit welchen Medikamenten Du behandelt wirst.

Gute Genesung
LG Federico

Re: Wieder klarer im Kopf

Dienstag 15. Mai 2012, 00:05

Zum Trost....

Die Vergleiche sind unzulässig!
LG jivaro
Dateianhänge
Wettrennen.jpg

Re: Wieder klarer im Kopf

Dienstag 15. Mai 2012, 00:37

hallo federico,

auf deine frage nach den medis:
oxazepam und haloperidol.

gruß
lamo

@ jivaro,
auch ich fands wichtig, für mich vorallem.
so ein bisschen aa ist halt noch in mir ;)

lg
lamo

Re: Wieder klarer im Kopf

Dienstag 15. Mai 2012, 00:47

Hallo Lamo,

offenbar bist du bei Haldol vernünftig dosiert. Ansonsten wärst Du noch lange nicht klar im Kopf und vor allem hättest Du Probleme beim Schreiben.

^:)^ sag irgendjemandem Danke

LG Federico

Re: Wieder klarer im Kopf

Dienstag 15. Mai 2012, 06:08

sorry...aa seh ich gar nicht!
wünsch Dir einen guten Tag.

LG jivaro

Re: Wieder klarer im Kopf

Dienstag 15. Mai 2012, 13:21

Hallo lieber Lamo,

schön zu hören, dass es dir wieder besser geht.
Allen Respekt davor, dass du in deiner Situation noch die Kraft findest und den Mut und die Offenheit hast, hier so persönlich zu schreiben. Ich wollte dir sagen, dass du mir in meiner Anfangszeit mit deinen ermutigenden, unterstützenden und humorvollen Posts sehr geholfen hast. Vielen Dank noch dafür!!

Kraft, Mut und Humor sind eine unschlagbares Trio, die werden dich noch weit bringen auf deinem Weg :YMAPPLAUSE:

Alles Liebe und Gute für dich
Betty

Re: Wieder klarer im Kopf

Mittwoch 16. Mai 2012, 10:02

danke,

den großteil meines lebens war ich over-&-over-very-high-comlient, was zur folge hatte das es phasenweise ein war-complient entstand.
diese war-comlient ist erneut überwunden und meine self-empathie wird zurückkommen. so issas bei my disorder, and this seit 20 jahre, so that my brain durcheinander must be killt and the reset-taste would be pusht. davor sing ich allerdings this song to me selber. from Year to Yaer I finde den reset jümmers fixer. ablach


with kind regards
lamo

PS: kurz gesagt, es ist sicher bald schon alles wieder okey. leichte Nachschwingungen sind zu erwarten, aber im Griff.
lamo

Re: Wieder klarer im Kopf - Selbstkritische Nachbetrachtung

Mittwoch 16. Mai 2012, 11:53

Selbstkritische Nachbetrachtung.

Hallöle @ all,

ich stell das mal auch hier rein, erstens als Gedankenstütze für zukünftige Ausritte, und zweitens als event. Hilfe für andere Betroffene.
Ich bin mir bewußt, dass einige personenbezogenen Daten eine kriminalistische Rückverfolgung ermöglichen und somit geheimdienstliche Erkenntnisse gewonnen werden könnten. Aber so what, „Georg“ ist eh` schon überall.

Was ist passiert?
Nach jahrelanger relativer Stabilität habe ich wieder entscheidende Veränderungen in meinem Setting vorgenommen.
Die erste fatale Veränderung war mal wieder der Alk.
Danach die fatale Methode der „Adaption“ an die neue Lage.

Also. Zuerst war ich stabil und es ging mir zu gut, dass ich erneut glaubte „kontrolliert“ trinken zu können. (Kommt manchmal vor bei Bipolaren :-) ). Mein Konsum wurde schnell sehr hoch (für meine Verhältnisse – für andere mag diese Dosis vielleicht ein „Lacher“ sein).
Nach meinem Eingeständnis an meinen Shrink hatte dieser mir dann Bac verordnet, ohne viell. eingehende eigene Erfahrungen mitzugeben.
Ich habe dann versucht gleichzeitig Bac einzuschleichen und den Alk auszuschleichen.
Und hier lag meines erachtens mein/unser Kardinalfehler.
Durch dieses Hickhack war ich nie wirklich ohne Alk und konnte somit auch nicht die Wirkung von Bac beurteilen. Ich dosierte also sowohl das Bac als auch den Alk wie ein Süchtiger.
Erschwerend kommt bei mir hinzu, dass ich noch andere psychotrope Medis einnehme, bei deren Handhabung wohl bei uns (Shrink meinem Umfeld und mir) etwas schief lief.
Kurz gesagt ich wurde unachtsam und wollte mal wieder zuviel auf einmal.

Quimntessenz:
Wer an der Medischraube dreht, sollte alle Stellschrauben beachten.
Ich/wir habe an zu vielen Schrauben gedreht.
Diese Schrauben heißen: Alkohol, Bac , Lamotrigin, Seroquel Prolong, Doxepin und Haldol . Bzw. Taxilan.

Oder wie es Federico so gerne sagen würde:
Abstract:
Wer zuviel auf einmal will fällt auf die Nase.
Ich habe versucht den Alk mit Bac auszuschleichen, gleichzeitig mein AD weggelassen, später wurde das PP SQ-PL reduziert, meine manischen Komponenten hatten erneut futter, und wieder Alk in den Eintopf und kräfig aufkochen......

Zum Glück haben wir in Hamburg gute Psychiatrien und ich dazu gute Freunde, mit deren Hilfe ich sehr schnell aus meiner (hypo)manischen Psychose herausfand.

Nun Kommt der zweite Anlauf mit Bac.
Da ich nun mit Sicherheit den ersten echten Start für den Königsweg habe, beginne ich eben noch einmal bei NN (normal Null).

Meine derzeitige Medikation besteht bezüglich der psychotropen Stoffe aus
Lamo, Sero-PL, Taxilan und Bac.

Abstract – Abstract:
Wenn Bipolare sich auf Bac einlassen wollen, sollten sie besondere selbstkritische Beobachtungen anstellen, da Bac direkt in diese Störung eingreift. Heißt ja nich Ohne Grund
Baclofen Forum vs Alkoholismus, Angststörungen und Depressionen

Wir Bipols sollten daher besonderes Augenmerk auf ALLE Wirkungen von Bac haben!

LG
Lamo
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