Baclofen Forum vs Alkoholismus

Guten Abend zusammen,

ist zwar schon ein wenig her, aber ich dachte ich versuche es nochmal. Hat ja schonmal geklappt. Und da ich wieder einen Grund habe, mich am riemen zu reissen... Hauts diesmal wieder hin...

Im Sept. letzten Jahres habe ich es geschafft, mehrere Monate auf Alkohol verzichten zu können. Ich nahm 30 kg ab, ging zum Sport, ins Solarium und sah und fühlte mich mal wieder richtig gut (aus).

Dann lernte ich eine tolle Frau kennen. Und bekam leider auch wieder Kontakt zu meinen alten Feier-Freunden. Mein Bierkonsum lag meist immer zwischen 3-6 x 0,5l bier täglich. Mit Hilfe von Baclofen und einer gescheiterten Ehe, konnte ich den Konsum zwischenzeitlich auf 0 fahren. Ich hab mich so gut damit gefühlt... Dann hatte ich wieder Depris wegen meiner Ex und fing an, Bac abzusetzen und moderat zu an trinken. Irgendwie lief es mit meiner neuen Partnerin dann doch nicht so gut, und es wurde mehr. Am schlimmsten waren dann die Wochenenden, wenn ich mit Freunden unterwegs war, und Amphetamin oder Kokain anfing zu nehmen. Irgendwann war es dann jedes Wochenende. Und um mich danach wieder runterzufahren, gingen dann schonmal eine Kiste bier, eine Flasche wein/sangria oder sekt drauf. Dann war es auch irgenwann vorbei mit meiner neuen Partnerin. Anfangs machte mir das nichts aus, bis ich Anfing sie zu vermissen und sie mir erklärte, dass es kein zurück mehr gibt. Danach kamen zwei Wochenenden mit Chemie (Koks oder Amphe) und soviel Alkohol, dass ein "gesunder" daran gestorben wäre. Mittlerweile habe ich das BAC wieder auf bis 100 mg pro tag hochdosiert, und den Bierkonsum auf 1-3 x 0,5l gesenkt. Ab morgen lasse ich es dann komplett. Sollte ich Entzugserscheinungen bekommen, habe ich zur not noch Diazepam Tropfen hier. Ich werde ersmal bei 100 mg bleiben, und ab morgen den Alk Konsum einstellen. Heute hatte ich nur ein Bier, es geht mir gut und ich habe kein Verlangen danach, mehr zu trinken... Ich muss es langsam echt schaffen. Es geht mir nicht mehr gut. Weder psychisch noch physisch... Ständig Bauchschmerzen und Diarrhoe machen einem doch schon zu schaffen mit der Zeit. Ganz davon abgesehen, dass ich die 30 kg wieder drauf habe. Ab morgen gehts dann auch wieder zum Sport...

Hatte zwischenzeitlich ja schon überlegt, LSD oder Ibogain zu nehmen in der Hoffnung, dass Suchtgedächtnis zu resetten. Das sollte aber der letzte Weg sein, den ich einschlagen werde. Nur, wenn garnicht mehr geht.

Also dann. Ich werde mich melden

In diesem Sinne...

Was leider hier im Forum irgendwie nicht gewollt, oder sonstwas ist, ist der persoenliche Kontakt untereinander.
Ich bin auch nicht der "Baclofen und alles ist gut" Kandidat.

Da dieses Forum aber ein bestimmtes Ziel verfolgt, dass ich auch unterstuetze, bringt es nichts hier rum zu jammern, dass es bei mir nicht klappt.

Nichts desto trotz waere mir ein persoenlicher Kontakt, mail, Telefon, zu anderen denen es genauso geht, wichtig.

per pn gibts von mir Name, Adresse, Telefon.

Rico

Hallo Rico,

schick mir bitte Deine Kontaktdaten, ich ruf zurück. Versprochen.

LG Federico

Lieber Rico,

unser Forum verfolgt das Ziel Baclofen zu propagieren, Rat, Tat und Erfahrungsaustausch für Betroffene und Interessierte zu vermitteln, wir versuchen doch sogar "Stammtische" zu initiieren, damit sich Betroffene austauschen können.....wer mag...
also ich denke, da ist Platz für vieles, und per PM habe ich sogar schon versucht Kontakte unter Forenmitgliedern in Berlin zu vermitteln, was allerdings noch nicht so recht geklappt hat. Ich denke, Du hast schon mit Federico gesprochen, und alles wird gut.

LG jivaro

c0c4,
also das mit dem Suchtgedächtnis, LSD und Ibogain ist doch hoffentlich nicht Dein Ernst......Super wenn das mit der Alkoholkarenz erst mal klappt.

Also ganz haut es nicht hin. Ein Bier nach dem Sport schmeckt doch einfach zu lecker. Aber dafür bleibt es dann auch bei einem, maximal zwei. Bin mittlerweile bei 100 mg und wenns bei 150 noch nicht klick macht, werde ich mir sehr wohl eine "Pappe" besorgen. Ist doch auch ein guter selbstversuch. Ich habe früher zu den Zeiten nie Alkohol getrunken, wenn ich mal "gefeiert" habe. Und als "Last Option" kommt für mich auch auf jeden Fall Ibogain in Frage. Frag mal einen Krebskranken, ob er nicht nach dem letzten Strohhalm greifen würde... Und ein Alkoholproblem kommt fast aufs gleiche raus. Man mach seinen Körper kaputt und damit alle sozialen Kontakte und auch sein Hirn. Und da ist es mir das Risiko wert. Aber wenn es so bleibt, wie es ist, komme ich gut damit klar...

LG...

@ Jivaro @ Federico


Gibt es eigentlich noch den Stammtisch ? Wenn ja wo , würde dann auch mal zustoßen.

Lg blume

@Blume,

sicher, aber nicht im schönen Harz sondern in München, Cafe Glockenspiel am Marienplatz. Immer am letzten Dienstag des Monats um 19.00 Uhr.

LG Federico

Hallo c0c4

Baclofen hat Dir einen tatsächlichen Fortschritt gebracht. Dies lese ich aus Deinen Zeilen. Aber Du erwartest den sogenannten "Klick". Versuche es einmal ohne diese "Erwartungshaltung". Gerade diese könnte die entsprechende Wahrnehmung übertönen. Eine parallele Konsumation von Alkohol schwächt ebenfalls die Wirkung ab. Zu versuchen, was stärker ist, äussert sich in der Steigerung der Nebenwirkungen und der Verminderung des gewünschten Effekts. Dazu gibt es auch Erfahrungsberichte. Es kann zu einem inneren Kampf werden...

Ich weiss nicht, was für Erfahrungen Du mit LSD hast. Es ist alles andere als "Pappe"! Einen "Alkoholabhängigkeits-Reset" damit auszulösen dürfte eine ganz schlechte und gefährliche Ausgangsposition für einen Trip sein. LSD hat die Eigenschaft eine vorübergehende Psychose auszulösen. Meistens ist diese zu 100% reversibel. Je nach Ausgangssituation und biochemischer Veranlagung kann es jedoch eine Psychose als bleibendes Krankheitsbild auslösen!
Fakt ist auch, dass die Ausgangssituation für den Verlauf des Trips entscheidend ist und das "Drehbuch" beeinflusst. Der mentale Zustand vor dem Trip nimmt man mit. Dieser äussert sich dann unkontrollierbar in einem autonomen Geschehen und wird tief im Gehirn gespeichert, vielleicht für immer. So tief, dass monate- oder jahrelang Flashbacks überfallartig auftreten können. Vietnam-Veteranen wissen darüber zu berichten...

Ibogain könnte zum "letzten Reset" werden! Es hat toxische Wirkungen und kann mit Vergiftungserscheinungen, Lähmungen, Atemdepression etc. tödlich wirken.

Wie sich das Ganze womöglich noch in Kombination mit Baclofen und Alkohol auswirkt möchte ich mir nicht ausmalen.

Es erstaunt mich immer wieder, wie mit solchen Substanzen experimentiert wird...
Sorry, aber es musste mal wieder gesagt werden.

Bleibe bitte auf der Baclofen-Schiene. Sie hat Dir doch schon Fortschritte gebracht und wurde für viele zum "letzten Strohhalm"; dies mit Erfolg. Auch dieser Weg kann Dich in ein anderes und neues Land führen. Kann Dein Bewusstsein auch erweitern und damit den Horizont. Aber auf eine viel subtilere Art und Weise. Ohne Drogen und viel ehrlicher. Nicht im Sinne eines Feuerwerks. Aber es sind die leisen Dinge, welche Bestand haben. Jedenfalls kannst Du so nichts verlieren, höchstens gewinnen.

In diesem Sinne alles Gute
LG moonriver

@c0c4,
Sorry, aber es musste mal wieder gesagt werden.

@Moonriver,

besser kann man Deine Warnung vor einer Reise mit „Never-Comeback-Airlines“ nicht formulieren. Unverständlich auch, wie man bei gelegentlichen ein, maximal zwei Bier (nach dem Sport) auf die Idee verfallen kann, den „finalen Klick“ erleben zu müssen.

LG Federico

Ich habe Erfahrung mit Ibogain gemacht, es ist ca. 5 Jahre her. Es sind einige sehr starke Bilder und Gefühle aus dem Unterbewusstsein aufgetaucht. Es gab mir weder einen Kick noch gab es einen "Reset" des Suchtgedächtnisses.
Ich bezweifle, dass das mit Ibogain möglich ist und ich glaube auch nicht, dass es den "Reset", wie du ihn dir wünschst, gibt, egal mit was.

Die nachhaltigste Veränderung im Suchtdenken hat ganz klar Baclofen ausgelöst, es ist das beste Streitross auf dem ich im Kampf gegen Alkohol bisher gesessen habe. Reiten muss man aber schon noch selber.