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Jan
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Betreff des Beitrags: Baclofen ambulant? Verfasst: Montag 7. Dezember 2009, 00:48 |
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Registriert: Dienstag 1. Dezember 2009, 01:29 Beiträge: 210 Wohnort: Ruhrgebiet
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Hallo allerseits, ich bin Jan.
Trinke seit 20 Jahren, seit 15 schädlich und seit 10 schwer. Ich bin 43,
war ursprünglich unipolar depressiv, was aber seit 2003 mit Cipralex
"weg" (95%) ist. Nun, das Trinken blieb. Ich bin Freiberufler und trinke nur nachts,
bin daher sozial bisher relativ unauffällig geblieben, und meine Gemütslage ist stabil. Aber meine Leber macht nicht mehr mit. (GGT top 470, derzeit bei 277.) Meine Frage: ein Freund von mir bekam Baclofen unter der Auflage, sich in eine Klinik begeben zu müssen. Das kann ich nicht. Ich war schon dort. Nie wieder. Gibt es Ärzte, die Baclofen ambulant verschreiben?
Im Ruhrgebiet? Ich kann eigenverantwortlich privat entgiften, hab ich schon einige Male gemacht. Ich brauche dann zwei Nächte lang was zum Schlafen,
(Zopiclon), es gibt keine Entzugssymptome außer dem psychischen Verlangen. Ich mache alles außer Klinikaufenthalt, um meine Leber und mein Leben zu retten.
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Tigerfee
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen ambulant? Verfasst: Montag 7. Dezember 2009, 14:26 |
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Registriert: Freitag 4. Dezember 2009, 15:45 Beiträge: 35 Wohnort: Frankfurt a.M.
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Hallo Jan,
klar gibt es Ärzte, die Baclofen ambulant verschreiben. Aber ich kann auch bei Dir nur wiederholen: erst professionelle Entgiftung!
Zitat: Ich mache alles außer Klinikaufenthalt, um meine Leber und mein Leben zu retten.
Sorry, bei solchen Aussagen fällt mir nur eines ein: Dein Leben kann Dir nicht wichtig genug sein, wenn Du, um es zu retten, nicht mal 10 Tage in eine Entgiftung gehst.
Mag hart klingen, ist aber meine Meinung!
Wenn ich etwas erreichen will, dass ich noch nie erreicht habe, muss ich etwas tun dafür und nicht nur auf Pillen hoffen!
LG Tigerfee
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Federico
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Montag 7. Dezember 2009, 18:46 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Hallo Jan,
halb so wild wenn Du es alleine schaffst zu entziehen. Wenn Du vor Überraschungen (Krampfanfall/Delier) sicher sein willst, mach es in Etappen (tägl. Konsum um 25 bis 30% reduzieren). Zeitgleich oder nach Erreichen einer gerinfügigen Alkoholration, Baclofen 1 Woche lang mit 3 x 5mg tägl. einschleichen. Erst danach auf 3 x 10mg erhöhen.
Es gibt mehr Ärzte als man glaubt, die Baclofen off-label verschreiben. Mein Tipp, erstmal telefonisch abklären ob die Bereitschaft vorhanden ist. Du bist ja anscheinend privat versichert, da sollte es kein Problem geben. Bitte keinen Entzug mit gleichzeitiger Einnahme von Schlaf- oder Beruhigungssmitteln, das kann gefährlich werden.
Solltest du wider Erwarten keinen Arzt finden, kann ich hier im Forum eine Umfrage starten. Dazu bräuchte ich Deinen Wohnort, Ruhrpott ist etwas zu allgemein.
LG
Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Jan
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Montag 7. Dezember 2009, 21:01 |
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Registriert: Dienstag 1. Dezember 2009, 01:29 Beiträge: 210 Wohnort: Ruhrgebiet
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@Federico: danke für Deine Antwort, für Dein Angebot und Deine Einschätzung. Danke.
@Tigerfee: der Absolutheitsanspruch Deiner sämtlichen Einlassungen irritiert mich. Mir scheint, Du willst unbedingt an der moralischen Kategorie festhalten, von der auch die Lehrmeinung (bisher) nicht abgelassen hat: der Süchtige muss sich gefälligst selbst helfen. Die Idee, dass die Einnahme einer blöden Pille ihn von seinem Leiden erlösen könnte, erscheint Dir möglicherweise unzulässig und empörend. Aber warum? Glaubst Du, von Cortison, Penicillin, Insulin oder auch nur Aspirin profitieren ausschließlich Patienten mit der "richtigen Einstellung"? Nun, dem ist mitnichten so. Was für ein Wunder.
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trixi
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen ambulant? Verfasst: Dienstag 8. Dezember 2009, 11:43 |
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Registriert: Montag 7. Dezember 2009, 15:41 Beiträge: 6 Wohnort: Odenwald
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Hallo Jan, ich bin trixi, 41 und deine Geschichte kommt mir sehr bekannt vor. War auch schon zum Entgiften in der Klinik, aber zu Hause geht es genauso gut. Ich habe auch entweder Zopiklon oder Doxepin genommen. Früher gab es noch Distraneurin nach Hause. Hatte immer ein 100er Fläschen. Baclofen hat mir mein Hausarzt auf meine Bitte hin verschrieben. Er wußte nichts darüber. Habe ihm was aus dem Netz zum Lesen ausgedruckt. Er hat gesagt:"warum nicht, probieren wir es. Es gibt so viele Medikamente, die für nicht bestimmte Zwecke eingesetzt werden und helfen!". Die Ärztin meiner Freundin hat es ihr nicht verschrieben. Also es steht und fällt mit der Arztwahl. Baclofen gibt es mittlerweile wegen der Ignoranz der Ärzte auch schon auf dem Schwarzmarkt. Ich nehme Baclofen jetzt seit 2 Monaten und bin begeister! Schreib mal wie es dir ergangen ist.
Liebe Grüße aus dem Odenwald
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Jan
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Mittwoch 9. Dezember 2009, 04:02 |
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Registriert: Dienstag 1. Dezember 2009, 01:29 Beiträge: 210 Wohnort: Ruhrgebiet
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Hallo Trixi,
erstaunlich, statt Zopiclon nahm ich auch einige Male Doxepin. Dieser Wirkstoff hat mir mehr als einmal den Arsch gerettet. Ein gutes Medikament.
Ansonsten würde ich ja gerne täglich berichten, wie es mit dem Baclofen vorwärts geht. Der Punkt ist: ich habe keins. Allerdings werde ich auch bis zum Jahresende die Füße stillhalten und sehen, was mit meinem Freund geschieht, der "professionell" in der Klinik betreut mit der Einnahme begonnen hat. Vor etwa 14 Tagen war das, er ist jetzt auf 180mg und kommt morgen raus. Er sagt, er merkt was, und auf mich macht er den besten Eindruck, seit ich ihn kenne. Das sage ich nicht nur so dahin.
Ich bin ja selbst voller Skepsis, aber das ist... verblüffend.
Mal sehen, wie er sich im richtigen Leben schlägt. Darüber kann ich immerhin dann erzählen.
LG Jan
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invorio
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Mittwoch 9. Dezember 2009, 08:06 |
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Hallo Jan,
verstehe ich das richtig, dass es bei Dir in der Region eine Klinik gibt, die Baclofen anstelle anderer Medikamente zur Entgiftung benutzt?
Wenn ich mir die Kliniken so anschaue, die ich kenne, werden die auf unendliche Zeit ihre Standards Diazepam oder Distraneurin bei der Alkoholentgiftung geben. Daher fände ich es gerade zu sensationell, das eine "professionelle" Klinik Baclofen benutzt.
Kannst Du einen link, Ansprechpartner usw. weitergeben?
LG invorio
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Federico
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Mittwoch 9. Dezember 2009, 10:56 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@Jan!
ruf doch mal Deine private Post ab. ich hab Dir vor 2 Tagen eine PN geschickt!!!
LG
Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Jan
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Mittwoch 9. Dezember 2009, 18:46 |
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Registriert: Dienstag 1. Dezember 2009, 01:29 Beiträge: 210 Wohnort: Ruhrgebiet
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@Federico: Deine Nachricht "Nur mal zum Testen" hab ich bekommen und
einigermaßen episch darauf geantwortet. Keine Ahnung. Auch mein "gesendete Nachrichten"-Ordner ist leer. ?
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trixi
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Freitag 18. Dezember 2009, 19:20 |
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Registriert: Montag 7. Dezember 2009, 15:41 Beiträge: 6 Wohnort: Odenwald
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Hallo,
also meine Freundin war jetzt gerade wieder zum entgiften und sie wollte in der Klinik über Baclofen sprechen. Die haben gesagt, dass das Quatsch ist und sie es nicht bekommt. Diese Klinik entzieht mit Distraneurin in schönen hohen Dosen. Habe einmal 24Stück am 1. Tag bekommen. Ich denke, dass die vielleicht Angst haben, dass sie wenn Baclofen wirklich wirkt (woran ich nach wie vor glaube), die Betten nicht mehr voll bekommen
@Jan 180mg nach 14 Tagen ist ja ganz schön hoch, ich bin nach 2 Monaten bei 125mg, habe aber das Gefühl, dass ich mehr nehmen muss, da das Craving ab und zu wieder da ist. Werde wohl auch erhöhen. Wäre schön, wenn du schreibst wie es deinem Freund ergeht.
Liebe Grüße Trixi
PS.: für den Fragebogen brauche ich Zeit...Weihnachten steht vor der Tür und ich habe noch 2 kleine Kinder...
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