Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: mein erster Monat
BeitragVerfasst: Montag 9. Dezember 2013, 11:51 
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Registriert: Dienstag 20. August 2013, 19:58
Beiträge: 14
Hallo, ich krame wieder meinen Text raus, den ich gestern Nacht nur noch doppelt-sehend lesen konnte, aber immerhin gespeichert habe:

Hallo beisammen, vielen Dank für die Antworten aspino, moon, kuni...

tja, ich habe die Gefahren mal wieder unterschätzt. Ich bin wieder in einem tiefen Loch. Immerhin habe ich die zwei Monate mal ganz ohne geschafft. Und es waren eigentlich recht gute Zeiten.
Es hat sich die ganze Zeit bei mir im Hinterkopf angekündigt, dass es jetzt wieder bergab geht. Vor ein paar Stunden habe ich noch stolz beschrieben wie gut es klappt - aber irgendwie wusste ich schon, dass jetzt was schief läuft.
@moonriver
ja, 30mg sind offensichtlich zu wenig :(
@kuni
Mein Konsumverhalten vor bac und auch heute am Absturz-Tag sind etwa 2-3 Flaschen Wein - oder eben viele Liter Bier entsprechend
mein Bac-Bezug ist noch nicht gesichert
------------------------------------

Darf ich mal laut jammern?
Baclofen war auch in der niedrigen Dosierung eine große Erleichterung.
Aber hätte ich gestern oder vorgestern noch 2.5mg Lorazepam gehabt, dann wäre es nicht zu diesem Absturz gekommen. Ich brauche für wirkliche Notfälle eigentlich ein "knock-out" Medikament. Beruhigungstabletten sind zB. bei der Kurzzeitbehandlung von Angststörungen indiziert. Aber welcher Arzt würde schon Beruhigungstabletten einem Patienten mit alkoholischer Vorgeschichte verschreiben? Ohne Übertreibung kann ich behaupten, dass ich mich nur noch nicht zu tode gesoffen habe, weil mir meine Großmutter ab und an Beruhigungsmittel geschickt hat. Sie ruhe in Frieden.
Die Sache ist, wenn ich viel Baclofen (zB. 75mg) nehme, dann verändert sich meine Wahrnehmung in der Art, dass ich Panikattaken kriegen kann. Die Außenwelt wirkt unwirklicher auf mich als sonst.
Es gibt viele Sachen die ich schon seit Jahren nicht mehr machen kann. Ubahn-Höfe sind ein Albtraum für mich - die Bedrohung durch die ein und ausfahrenden Züge ist enorm. Kaufhäuser mit Rolltreppen und der Möglichkeit sich irgendwo runterzustürzen sind für mich praktisch tabu. Eine einstündige Fahrt als Beifahrer im Auto auf der Autobahn...ich bin dann 60 einzelne Minuten dabei meinen Stress zu bekämpfen, den Puls unten zu halten, und dem fast übermächtigen Drang bei laufender Fahrt einfach mal auszusteigen zu widerstehen.
Sachen wie verreisen, gar per Flugzeug fliegen - absolut undenkbar für mich ohne Beruhigungstabletten. Ich habe bisher nichts entdecken können, was außer Alkohol oder Benzodiazepinen wirklich hilft. Bac ist gut, aber es sediert mich nicht besonders. Ich komme bei höherer Dosierung in so einen Unwirklichkeitszustand ohne dabei müde zu werden... vielleicht ist es eine Sache, die sich mit der Gewöhnung ändert...

alles Gute,
viele Grüße
d


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 Betreff des Beitrags: Re: mein erster Monat
BeitragVerfasst: Montag 9. Dezember 2013, 13:14 
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Hallo Davide

Die ersten Berichte von Dir hörten sich noch sehr positiv an. Der heutige Status gibt mir jedoch zu denken...
DavideR hat geschrieben:
Die Sache ist, wenn ich viel Baclofen (zB. 75mg) nehme, dann verändert sich meine Wahrnehmung in der Art, dass ich Panikattaken kriegen kann. Die Außenwelt wirkt unwirklicher auf mich als sonst.
Vor allem die Veränderung der Wahrnehmung stellt eine Wirkung dar, aufgrund derer ich zu der Annahme tendiere, dass Bac in höherer Dosierung für Dich nicht geeignet ist. Diese NW sollte sich nicht manifestieren! Ich gehe davon aus, dass Du die 75mg nicht in einer abrupten "Einmaldosis" genommen hast.

Andererseits schreibst Du von einer Erleichterung bei 30mg/Tag.

Ich bin nicht Fachperson, sehe aber nun vor allem im Kontext mit Deinen vorhandenen Angst- und Panikgefühlen in Dir eher einen Fall für den Arzt. Offenbar verstärkt Bac in höherer Dosierung unterschwellig vorhandenen Phobien und holt sie an die Oberfläche! Es sind komplexe Mechanismen, welche da zusammenwirken. Somit ist m.E. Vorsicht angebracht.

Vielleicht äussern sich hierzu noch Fachpersonen im Forum.

LG moonriver

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: mein erster Monat
BeitragVerfasst: Montag 9. Dezember 2013, 15:23 
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
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DavideR hat geschrieben:
Immerhin habe ich die zwei Monate mal ganz ohne geschafft. Und es waren eigentlich recht gute Zeiten.

@David,

daran kann man anknüpfen. Du hast geschrieben, der Nachschub wäre noch nicht gesichert.
Das bringt mich zur Dosierung, die irgendwie nicht klar ist. Kann es sein, dass Du arge
Dosissprünge machst, vor allem bei gefühlten, hochkommenden Angstattacken. Wie war Dein
Umgang mit Angst & Panik in den vergangenen 2 guten Monaten ?

Deiner Beschreibung entnehme ich, es handelt sich um eine uralte Geschichte.
Bist Du in psychiatrischer Begleitung oder hast Du eine Angsttherapie anvisiert ?
Ein Psychiater, auch wenn er Deine Suchtgeschichte kennt, könnte Dir für Notfälle
durchaus ein „Notfallmedikament“ verordnen.

LG Federico

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Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: mein erster Monat
BeitragVerfasst: Donnerstag 12. Dezember 2013, 13:24 
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Registriert: Dienstag 20. August 2013, 19:58
Beiträge: 14
Hallo beisammen,

ich hab gar nicht so sehr auf und abdosiert. Insgesamt habe ich zwei Monate Baclofen genommen - genau 60 Tabletten a 25mg. Am Anfang hatte ich recht wenig genommen. Anfangszeit unter einer Tablette pro Tag, Endzeit ca. 1 1/2 Tabletten = knapp 40mg. Einmal hab ich vielleicht 50mg genommen, aber nicht öfter.
Wie dem auch sei - meine nächste Lieferung ist nicht angekommen, ich hoffe zwar noch etwas darauf, aber vielleicht hat der Zoll sie schon verbrannt. Aktuell trinke ich von morgens bis abends, das Bier fühlt sich wie Wasser an.
Ich habe ja einen guten Tipp für einen Arzt aus Berlin diesem Forum bekommen, aber ich habe schlechte Erfahrungen damit gemacht, wenn man mit Fahne bei einem Arzt vorstellig wird. Und auch so selbstverständliche Ding wie eine telefonische Terminvereinbarung, das Warten auf den Termin, das Hinfahren mit der Ubahn, das Warten mit vielen Leuten in Wartezimmer, und schließlich das entscheidende Arztgespräch, und eine eventuelle Absage. Vor ein paar Tagen hätte ich das alles mit Überwindung hingekriegt, sogar ziemlich gut hingekriegt, aber jetzt sieht es alles ziemlich finster aus... ..schlechtes timing... der alkohol hat mich erstmal wieder...
mir würde es ja auch erstmal nur reichen, wenn mir baclofen nur den Craving wegnimmt, weil mit all den ängsten kann ich micht notfalls arrangieren, mit alkohol jedoch nicht.

viele grüße
d


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 Betreff des Beitrags: Re: mein erster Monat
BeitragVerfasst: Donnerstag 12. Dezember 2013, 13:51 
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Beiträge: 14
Nochmal zur Angst an sich, ich hatte das vergessen...

nein, ich habe bisher keine Therapien oder Diagnosen in der Richtung gehabt. Aber was sollen die Ärzte schon sagen (zumindest mein Hauzarzt und ein Versuch im Krankenhaus), wenn ich jedesmal mit einem auffälligen Alkoholproblem hinkomme. Dann ist es klar, dass ich nur dieses eine Problem habe. Und mein Ex-Psychologe wußte plötzlich auch ganz genau, dass es alles nur am Alkohol liegt und auf einen klassischen Entzug/Entwöhnung bestanden hat.
Aber ich hatte immer mal wieder Zeiten (mehrere Jahre her), wo ich mehrere Monate abstinent war. Diese Grundangst war aber immer da - aber mein Selbstbewußtsein ist in solchen Zeiten um ein vielfaches höher - es merkt kein Mensch, wenn ich den ungeheuren Druck verspüre vor ein Auto oder eine einfahrende Bahn zu laufen...

aber das ist ein anderes Thema (jedenfalls behaupte ich das und werde es noch lange weiter behaupten...), ich muß erstmal wieder den Alkohol in den Griff bekommen...

lg
d


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 Betreff des Beitrags: Re: mein erster Monat
BeitragVerfasst: Donnerstag 12. Dezember 2013, 14:40 
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Beiträge: 8253
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Lieber David,

bitte begib Dich in Behandlung, das Forum ist als Stütze zu wenig
und vor allem zu weit weg. Du hast es selbst erkannt, als erstes muss
der Alkohol weg – Alkohol über längere Zeit und in großen Mengen
führt zu Depressionen.

Gibt es jemanden in Deiner Umgebung, Freunde, Verwandte, die Dir
zur Seite stehen könnten? Eine gute Möglichkeit wäre 0800 111 0 111

LG Federico

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Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: mein erster Monat
BeitragVerfasst: Donnerstag 12. Dezember 2013, 14:46 
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Beiträge: 2608
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Hallo David

Nach meiner Meinung solltest Du auf jeden Fall mit Bac weiterfahren können...
Mir ist immer noch Deine Aussage in Erinnerung, wie es Dir in den ersten 2 Monaten eigentlich recht gut gegangen ist!
Wenn Du zu Beginn erst mal Dein Alkoholproblem in den Griff bekommen kannst, wäre vielleicht der Raum in Dir offener, über Deine anderen Probleme mit einer Fachperson zu sprechen.

Zur Reise nach Berlin: Ich kann Dir aus Erfahrung sagen, welche ich selber vor über 30 Jahren machen musste, dass eine Begleitperson Deines Vertrauens in solchen Situationen Wunder wirken könnte...

Und damit nüchtern beim dortigen Arzt zu erscheinen traue ich Dir auch zu.

David, nimm nochmals einen Anlauf. Nur Mut, denn es wird sich lohnen.

LG moonriver

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 Betreff des Beitrags: Re: mein erster Monat
BeitragVerfasst: Donnerstag 12. Dezember 2013, 14:49 
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Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
@Federico

Du warst ein paar Minuten schneller mit Antworten. Ich lasse meinen Beitrag dennoch so stehen wie er ist.

LG moonriver

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 Betreff des Beitrags: Re: mein erster Monat
BeitragVerfasst: Donnerstag 12. Dezember 2013, 16:06 
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Beiträge: 14
Hallo federico und moonriver,

0800 ist wirklich nicht mein Weg.
Da wäre ich in null-komma-nix in der klassischen Suchtherapie drin, mein ganzes Umfeld könnte ich dann auch vergessen, inklusive Freundin die glücklicherweise gerade im Ausland ist.
Ich brauche eigentlich nur ein paar Tabletten um aus den schlimmsten Zeiten herauszukommen. Wenn ich mein eigener Arzt wäre, dann wären das 50mg Baclofen für heute und für zukünftige Tage vielleicht etwas weniger. Ein paar mg Beruhigungstabletten könnten auch helfen.


Bei mir ist einfach das Problem, dass ich extreme Alkoholabstürze habe. Ich habe keinen kontinuierlichen Verlauf, sondern extreme Tiefen, wenn es wie Wasser fließt, und ich auch sonst nicht mehr viel Sinn im Leben sehe.

@moonriver,
vielen Dank für die Antwort.
hehe, ich bin schon in Berlin. Meine Angstbeschreibung hat sich auf den innerstättischen Verkehr bezogen. Aber ich hoffe dennoch jemand aus meinem Verwandtenkreis überzeugen zu können eine kleine Fahrt zu einem Arzt mitzumachen machen.

und nochmal so insgesamt und an alle. Natürlich weiß ich, dass mir niemand hier mal kurz ein paar Tabletten rüberreichen kann - aber irgendwo muß es die Möglichkeit geben zu klagen und zu jammern, weil sonst wäre es nur die graue Wand neben meinem Computerbildschirm. Ich hoffe irgendwann mal auch behilflich sein zu können...

lg
d


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 Betreff des Beitrags: Re: mein erster Monat
BeitragVerfasst: Donnerstag 12. Dezember 2013, 16:54 
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
hallo David,

Sätze wie diese, kann man als konkrete Suizidphantasien lesen.

Ubahn-Höfe sind ein Albtraum für mich - die Bedrohung durch die ein und ausfahrenden Züge ist enorm.
Kaufhäuser mit Rolltreppen und der Möglichkeit sich irgendwo runterzustürzen sind für mich praktisch tabu.
dem fast übermächtigen Drang bei laufender Fahrt einfach mal auszusteigen zu widerstehen.
wenn ich den ungeheuren Druck verspüre vor ein Auto oder eine einfahrende Bahn zu laufen...
und ich auch sonst nicht mehr viel Sinn im Leben sehe.


Damit belastest Du ohne es zu wollen, alle mitlesenden Mitglieder. Vorsorglich bitte ich Dich,
diesen Beitrag durchzulesen. Ich kann Dir zu Deinem Schutz nur dringend raten,
schnellstens einen Arzt aufzusuchen, am besten einen Psychiater.

LG Federico

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