Liebe Lisa,
ganz allmählich kommen wir an den Punkt, an das Verständnis, wie es Olivier Ameisen
oft und beharrlich versucht hat zu formulieren:
„In hohen Dosen hilft Baclofen den
Alkoholkonsum zu reduzieren, sogar abstinent zu werden." Leider hatte er am Ende
seines Kampfes nicht die Gelassenheit, die Philippe Jaury auszeichnet. Verständlicherweise.
Umso mehr erfreue ich mich an Deinen wenigen, dafür enorm pointierten Zeilen.
Sicher werden sie einigen Neuankömmlingen gute Ent-wicklungs-Hilfe leisten können.
Die Wege zu Pat-END-Lösungen sind nunmal interindividuell, das Schubladendenken
hat mit Baclofen ein Ende gefunden. Schon aus diesen Gründen muss Deine Frage
nach „Zweiteilen“ oder „Klonen“ abschlägig beschieden werden, die Lisa gibt es eben
nur einmal. Für die Leute die gerade in grösster Not im Forum aufschlagen und die
Wegmarken der Abstinenz zu finden hoffen, ist Moonriver's Weg sicher empfehlenswert:
Er hat die ersten 6 Monate auf Alkohol verzichtet, danach beschlossen weitere 6 Monate
dranzuhängen usw...
Lisa hat geschrieben:
Ich finde Bildung und Aufklärung über alle bisherigen Grenzen der
Information hinaus extrem wichtig - so funktioniere ich; so gelingt mir der Ausstieg
nicht nur aus der Abhängigkeit und dem Trinken, sondern auch der Ausbruch aus den
Gefängnissen der typisch-Alki-Zuschreibungen. Es war im Grunde der wichtigste
Schritt von allen - und gleichzeitig jener, der mir nie angeboten wurde.
Seit ca. 6 Jahren bin ich in einem „Querdenker-Forum“ engagiert und Kraft meiner
Herkunft zeitlebens ein bekennender Fan des legendären Philosophen Karl Valentin.
Karl Valentin hat geschrieben:
Mögen täten wir schon wollen, aber dürfen haben wir uns nicht getraut.
Für diesen Satz habe ich ihn geliebt – heute gilt er für mich nicht mehr.
LG Federico