Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Baclofen seit 02.03.2010 - ein Tagebuch
BeitragVerfasst: Dienstag 16. März 2010, 17:33 
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Registriert: Montag 15. Februar 2010, 19:24
Beiträge: 6
Hallo da draußen,
ein paar einführenden Worte zu meinem nachfolgenden „Tagebuch Baclofen“:
Habe mich an den Arzt meines Vertrauens gewandt und ihm von dem Buch von Herrn Ameisen erzählt. Er hat sich dies gekauft (!) und nach dem Studium des Buches hat er mir den Versuch mit Bac absolut empfohlen. Ich musste noch eine Bestätigung für die Versicherung unterschreiben, bezüglich der off-lable Anwendung, daß ich über das Medikament informiert bin und ich mich verpflichte, ein Tagebuch zu führen.
Gesagt, getan. Seit 02.03. läuft es.
Vielleicht noch kurz zu meinem letzten Alkoholkonsum: Ich trinke schon seit ca. 3 Jahren nicht mehr in der Öffentlichkeit. Trotzdem immer wieder Rückfälle, im Abstand von 10 Tagen bis 4 Monaten. Trotz meinem letzten Klinikaufenthalt (s.u.) und ambulanter Behandlung ist das craving letztendlich nach ca. 10 Tagen kaum mehr zu packen: Resultat 0,5 bis 1 Flasche Wodka innerhalb von Minuten zum wegbeamen – dann war wieder eine Zeit lang Ruhe.
Nun aber zu meinen Tagebuch...



Tagebuch Baclofen
ab 02. März 2010




Diagnosen (soweit mir als Laien bekannt und geläufig), Vorgeschichte:

psychische Instabilität, Panikattaken, schwere depressive Episoden, Alkoholabhängigkeit, ADS (ADHS), Hochbegabung (IQ >130)


Behandlungen: 2008-2009 psychotherapeutische Behandlungen;
2007 zwei stationäre Alkohol-Entgiftungen jew.10Tage), Nov. 2009 stat. Entgiftung und anschließende stat. Beh. wg. „schwerer depressiver Episode“, ambulante Weiterbehandlung bis Ende Feb. 2010


Operationen: 2004 Schulter-OP (Impingement-Syndrom, Entfernung Kalkdepot) 2005 Schulter-OP (Entfernung der zerfetzten Langen Biezepssehne, Rekonsturuktion und Fixierung weiterer zweier Schultergelenkssehen)

Medikation vor erster Einname Baclofen:

Seit 2000 SSRI, 30 mg Seroxat

ab 2005 SSRI, 30-60 mg Fluoxetin (Wechsel wg. Nw „starkes unvermittelt auftretendes Schwitzen, dieses legte sich zu 90% durch den Wechsel zu Fuoxetin ab 2008 Methylphenidat (Medikinet Retard) 10-80 mg, anfangs täglich, später(auf eigenen Wunsch) nur bei Bedarf
ab 02. 11. 2009 SSRI/SNRI (Trevilor retard) monatlich gesteigert von 75 mg auf 225 mg


Beginn Tagebuch (Datum, Medikamente/Dosierung im mg/ Nebenwirkungen-Empfinden)

01.11.2009
Fluoxitin (SSRI) 30-0-0
seit ca. 2000 Einnahme von SSRI

02.11.2009
Trevilor (SSRI/SNRI) 75-0-75
Verstärkte Traumakivität; Magen- Darmbeschwerden Fluoxetin abgesetzt


26.12.2009
Trevilor 75-75-75
Magen-Darmbeschwerden

19.02.2010
Trevilor 75-0-75
Beginn Ausschleichen (eigenverantwortlich)


25.02.2010
Trevilor 75-0-0
Zeitweise leichter Schwindel


01.03.2010
Trevilor 0-0-0
Einnahme Trevilor beendet

02.03.2010
Beginn Baclofen
Baclofen 0-0-25
Beginn Tagebuch
03.03.2010
Baclofen 25-25-25
leichtes Schwindelgefühl, sehr intensives Träumen

04.03.2010
Baclofen 25-25-25
starker Schwindel, Verwirrtheit, umnittelbares Einnicken beim Fernsehen, Hochschrecken, starkes Träumen (Schreien, Umsichschlagen), Schlafabnoe, kein feststellbares craving (letzter Alkoholabsturz 25.02.2010); verbesserte positivere Grundeinstellung (Zitat meiner Frau: „Du bist so freundlich“); Weinattacken (nicht der vergorene Taubensaft) bei minimalsten Gründen (Jahrelang fast nicht geweint)

05.03.2010
Baclofen 25-25-25
starker Schwindel, Verwirrtheit, unmittelbares Einnicken beim Fernsehen, Hochschrecken, starkes Träumen, Schlafabnoe, kein feststellbares craving




06.03.2010
Baclofen 25-25-25
Siehe 05.03.; kein feststellbares craving
Das permanente schwindlig sein ist nervenaufreibend. Schwindel insbes. beim Gehen und Stehen (habe festgestellt, daß bei schnellen Bewegungen der Augen, der Schwindel entsteht, teilweise mit Übelkeit verbunden), Schlafschwierigkeiten (immer wieder hochschrecken, Abnoe)

07.03.2010
Baclofen 25-25-25
Noctamid 0-0-0-2
Siehe 05.03. kein feststellbares craving
Gereiztheit steigt wieder an, Anzeichen von Mutlosigkeit wegen dem nicht endenden Schwindel, leichte Angstgefühle abends, durchgeschlafen Dank Schlaftablette

08.03.2010
Baclofen 25-25-25
Immer noch Schwindel, nevös, gereizt, mutlos, Alkoholrückfall (ca. 500ml Wodka), craving nicht klar, Versuch, den Schwindel und Verwirrtheit mit Alkohol zu überlagern


09.03.2010
Baclofen 25-25-25
Symtome konstant, Recherche ergab, daß nach einem so langen Zeitraum der Einnahme von SSRI (10 Jahre), diese Symtome wohl nicht ungewöhnlich sind; kein Alkohol getrunken

10. 03. 20010
Baclofen 25-25-25
siehe 09.03

11.03.2010
Baclofen 25-25-25
siehe 10.03, habe allerdings das Gefühl, der Schwindel wird leichter

12. 03. 2010
Baclofen 25-25-25
Schwindel nur noch in Intervallen, Konzentration wird besser, kein craving

13. 03. 2010
Baclofen 25-25-25
siehe 12. 03

14. 03. 2010
Baclofen 25-25-25
Vormittags OK, ab ca. 15:00 wieder starker Schwindel, leichte Verwirrtheit, gereizt

15.03.2010
Baclofen 25-25-25
siehe 14.03, aber nicht gereizt

... wird fortgesetzt...


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Dienstag 16. März 2010, 18:24 
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Beiträge: 46
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Naja, direkt von 0 auf 25 auf 75 mg Baclofen ist ja auch nicht gerade das was empfohlen wird...


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Dienstag 16. März 2010, 18:59 
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Beiträge: 351
hallo adamtheant,

was hat Dich veranlasst in diesem Tempo hochzudosieren?

LG
Obelix


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Dienstag 16. März 2010, 19:21 
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Beiträge: 6
Hallo Obelix,
habe mit dieser Dosierung angefangen, ich weiß, Hirn ist nicht gleich Körpergewicht (schade eigentlich, bin 189cm groß und 120kg schwer), aber ich bin der Meinung, drunter wird es nichts, wobei ich n.w.v. nicht sicher bin, was in mir abläuft, nach den Psychopharmaka.
Dies ist, denk ich mal, einfach noch ein großes Fragezeichen.
Drum eine Bitte an alle, vorsicht mit meinen Erfahrungen, ich weiß nicht, wo ich derzeit stehe.
LG


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 Betreff des Beitrags: Dein Tagebuch
BeitragVerfasst: Dienstag 16. März 2010, 23:41 
@adamtheant

Ich denke durch Deine Historie mit den SSRI und dem Trevilor wird das ein längerer Erfahrungsbericht als bei einer "einfachen" Entwöhnung von Alkohol durch Baclofen, da SSRI und Trevilor, meines Wissens nach, noch relativ lange nach dem Absetzen Entwöhnungserscheinungen produzieren.
Aber wenn Du darauf eingestellt bist, kann Dir Baclofen sicher maximal helfen, Dein Ziel zu erreichen.

LG invorio


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mittwoch 17. März 2010, 01:24 
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Registriert: Donnerstag 25. Februar 2010, 16:46
Beiträge: 46
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Ich bin noch nicht lang dabei... aber es erscheint mir schon ziemlich "Holzhammer" was du da treibst. In Zwei Tagen hoch auf 75mg ist schon Hammer... dass du da nicht mehr gerade laeufst ist nicht verwunderlich wenn man die anderen Berichte in relation setzt. Und die anderen Medikamente/Ausschleichungen tun ihr uebriges. Vielleicht nimmst du mal bissel Gas raus und schaust erstmal ob du wirklich 75mg brauchst? Das ist immerhin 1/3 ueber dem allgemeinen Durchschnitt hier - und innerhalb von ZWEI Tagen....


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BeitragVerfasst: Mittwoch 17. März 2010, 10:24 
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Beiträge: 575
@ adamtheant

Wie geht es dir heute?

Ich finde auch, Du hast sehr schnell hochdosiert....
ich brauchte meine Schritte in der Dosierung, um mich an das Medi zu gewöhnen. So habe ich bei jedem Dosierungsschritt so 2-3 Tage die verstärkte Abendmüdigkeit gespürt.

Als ich vor kurzem auf 50 mg hochdosiert habe (darüber will ich aber nicht hinaus gehen) hatte ich nachts auch die beschriebenen Träume. Das ist jetzt aber seit 2 Tagen vorbei.

Bin gespannt auf Deine weiteren Berichte.

Viel Erfolg und liebe Grüsse
Emelie


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BeitragVerfasst: Mittwoch 17. März 2010, 11:45 
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Beiträge: 6
Erst einmal vielen Dank für die Antworten.
Das mit der Dosierung ist sicher so eine Sache. Ein wenig "Brechstange ist das schon... (nur die Harten kommen in den Garten)
Nein- vielleicht mache ich es ja falsch, aber ich möchte jetzt, nach diesen freakingen Tagen, nicht wieder zurückrudern. Meine Interpretation ist n.w.v., ich brauche Bac nicht in Rheuma-Dosierung sondern als craving-Blocker (s. Amaisen - bis 180mg dann auf seinen persönlichen Schwellenwert runtergefahren - 120mg).
Ich muß das jetzt durchziehen. In zwei Wochen muß ich wieder arbeiten gehen (nach 4 Monaten Krankschreiben). D.h. zurück in die Mobbing-Hölle. Geht leider nicht anders - muß meine Familie ernähren.
LG
adamtheant


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mittwoch 17. März 2010, 11:52 
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Beiträge: 351
Hallo adamtheant,

bei mir wirkt der craving- Blocker ganz hervorragend bei 50-57 mg.
Ausreichende Wirksamkeit übrigens schon nach 1 Woche des Aufdosierens.

LG
Obelix


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 Betreff des Beitrags: Auf die harte Tour
BeitragVerfasst: Mittwoch 17. März 2010, 13:02 
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Beiträge: 23
Wohnort: Hamburg
Hallo Ameise,
vor knapp einem Jahr hab ich von dem einen, auf den anderen Tag mein Antidepressivum gewechselt. In der Nachbetrachtung ist mir aufgefallen, dass das möglicherweise Ursache für die nachfolgende Depression gewesen sein könnte, die mich fast zum Ende gebracht hätte.

Nur die Harten kommen in'n Garten. Was nicht tötet härtet ab.

Hast du mal erwogen, ob nicht möglicherweise mit deinem Leben spielst?
:smt018


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