Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: Eleanors Baclofentagebuch
BeitragVerfasst: Freitag 15. Mai 2015, 12:15 
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Eleanor hat geschrieben:
Jedenfalls stand der Alkohol bei mir auch für "nicht gelebtes Leben"

Liebe Eleanor,

dieser Satz hat es in sich, erklärt er doch warum eine kurzfristige Ablösung vom Alkohol
für Dich so schwierig ist. Vielleicht ist es dir möglich zu reduzieren, es liegt ja doch noch
eine Menge Leben vor Dir. Schwere Missbrauchserfahrungen haben die fatale Eigenschaft,
dass sie immer wieder aus dem Unterbewusstsein hervorkriechen und dich vergiften, bis
du selbst giftig wirst. Ich spreche aus Erfahrung und deshalb weiß ich wie schwer es ist,
aus dieser Spirale auszubrechen. Das Wissen um die Zusammenhänge ist zwar wichtig,
leider hilft es in den Momenten der gefühlten Ausweglosigkeit nicht, man fühlt sich hilflos
und ausgeliefert. In diesen Momenten hilft dann nur noch Alkohol.

Nicht wirklich. Aber wie kommt man da raus aus der Spirale der Verlassenheit und
Selbstentfremdung, die uns am Leben hindert, wie kann ich lernen, mich selbst zu
akzeptieren, anzunehmen wie ich bin? Auch wenn ich mal wieder giftig bin. Ich würde
es dir gerne sagen, wenn ich es wüsste – ich weiß nur dass es geht.

Vielleicht war es die langjährige Begleitung durch einen „Mietfreund“ (Psychologischer
Psychotherapeut), vielleicht war es die Arbeit mit meinem Inneren Kind, vielleicht war
es die nackte Verzweiflung am Ende einer LZT, als der „Beziehungstherapeut“ zu mir sagte:
„Sie sind viel kränker als Sie denken!“ Welcher Anker dann letztendlich gehalten hat, kann
ich nicht sagen, ich habe so viele gesetzt, bis ich festen Boden unter den Füßen hatte.
Baclofen hat sich in den vergangenen Jahren als starker Anker erwiesen, es hilft mir die
Vergangenheit aufzudröseln und stabilisiert mich bei Seegang.

„Ich gebe mich jetzt auf“, habe ich mich seit vielen Jahren nicht mehr sagen hören.
Das Gefühl kenne ich noch gut, obwohl es mich verlassen hat. Was ich Dir sagen will ist:
Gib Dich nicht auf, hör nicht auf zu kämpfen, Du weißt nie, wann Du anfängst Dein
Leben zu leben.

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Eleanors Baclofentagebuch
BeitragVerfasst: Freitag 15. Mai 2015, 14:41 
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Bitte nicht aufgeben, schon gar nicht wegen anderer Leute, bestimmt findest du bald jemanden, der auch nicht gerne allein sein möchte.
Kopf hoch und immer wieder neu anfangen!!!

LG Conny

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"Ich lebe in der Zukunft und arbeite mich rückwärts vor!"


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 Betreff des Beitrags: Re: Eleanors Baclofentagebuch
BeitragVerfasst: Samstag 16. Mai 2015, 15:37 
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Hallo zusammen,

erstmal danke für die Beiträge:
Also, ich merke, dass ich die Sauferei einfach nur furchtbar finde und doch weiterkaempfen möchte.
Allein die Schweißausbrueche und das Zittern sind schon übel. Dann habe ich mich teilweise wieder ziemlich danebenbenommen. Ich werde oft richtig aggressiv, wenn ich getrunken habe.
Nochmal in die Entgiftung möchte ich nicht- lieber peu a peu reduzieren.
Was den Job betrifft: Der Vertrag wird einfach auslaufen, und es wäre wohl am besten, wenn ich für den Rest der Zeit krankgeschrieben würde. Sitze ja meistens eh nur untätig meine Zeit ab (gehört auch zur Mobbing-Strategie!).

Viele Grüße, Eleanor


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 Betreff des Beitrags: Re: Eleanors Baclofentagebuch
BeitragVerfasst: Samstag 16. Mai 2015, 22:21 
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Nochmal ich: Ich habe die Situation reflektiert und bin seitdem nicht mehr so down. Heute waren es noch sechs Halbe, was schon viel weniger ist als die Tage davor. Hab mir 12,5 mg Bac eingeworfen. Denke, in drei Tagen bin ich wieder auf 0.

LG Eleanor


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 Betreff des Beitrags: Re: Eleanors Baclofentagebuch
BeitragVerfasst: Sonntag 17. Mai 2015, 00:17 
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Gut so, das wird. :daumen:

LG Federico

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 Betreff des Beitrags: Re: Eleanors Baclofentagebuch
BeitragVerfasst: Sonntag 17. Mai 2015, 20:35 
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@Federico: Gut. Heute waren es noch 4,5 Halbe und insgesamt 25 mg Bac. Zwar immer noch stark am Schwitzen und, was noch schlimmer ist, morgens diese Angstzustände. Aber wenn alles läuft, ist der Entzug übermorgen schon überstanden. Dann bin ich wieder handlungsfähig.

LG Eleanor


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 Betreff des Beitrags: Re: Eleanors Baclofentagebuch
BeitragVerfasst: Sonntag 17. Mai 2015, 23:02 
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@Eleanor,

Gegen morgendliche Angstzustände hilft Baclofen zum Frühstück.

LG Federico

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 Betreff des Beitrags: Re: Eleanors Baclofentagebuch
BeitragVerfasst: Sonntag 17. Mai 2015, 23:23 
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@Federico : Ich werde es beherzigen :-).
Ausserdem bin ich ja jetzt nur um 1,5 Halbe runtergegangen , und vorgestern war die Anzahl der Biere noch zweistellig. Schätze und hoffe, dass der Entzug damit sehr bald durch ist.

LG Eleanor


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 Betreff des Beitrags: Re: Eleanors Baclofentagebuch
BeitragVerfasst: Montag 18. Mai 2015, 00:09 
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@Eleanor,

mach ruhig langsam, sicher ist Sicher. Die vorherige Dosis Baclofen kannst Du
versuchen, schneller wieder zu erreichen. Viel frische Luft und Bewegung tut
zusätzlich gut und ist auch gegen Angst hilfreich.
Albert Camus hat geschrieben:
„Die höchste Form der Hoffnung ist die überwundene Verzweiflung.“

LG Federico

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 Betreff des Beitrags: Re: Eleanors Baclofentagebuch
BeitragVerfasst: Dienstag 19. Mai 2015, 08:31 
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Hallo zusammen,

hatte gestern einen Termin bei der Psychiaterin.
Sie hat mich für vier Wochen krankgeschrieben, allerdings mit der Diagnose F10.2 (und nur mit dieser!).
Sie schiebt auch grundsätzlich alle meine Probleme ausschließlich auf den Alkohol.
Ist ja nicht die erste Diagnose mit diesem ICD-Code in letzter Zeit, sodass der Arbeitgeber bald aus der Lohnfortzahlung raus ist.
Frage: Kann mir die Krankenkasse mit dieser Diagnose Schwierigkeiten machen (Stichwort "Selbstverschulden")?
Mache mir ernsthafte Sorgen.

Viele Grüße, Eleanor


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