an alle,
vielen Dank für Eure Rückmeldungen.
@federico..ja Pn ist ankgekommen. Vielen Dank dafür.
Ich bin seit gestern wieder zuhause und musste, die letzten 2 Wochen erst einmal verdauen...dauert auch noch an. Und nach wie vor gilt mein Slogan "Aufgeben gilt nicht".
Ich hab mit der Ursachenforschung begonnen, nachdem der Kopf wieder klar war. Es war mal wieder ein typischer Fall von Überforderung mit vorausgehendem Unwohlsein und....es nicht aussprechen können.
Wir waren ja am WE 07.-09. in Erfurt zu unserem TM Seminar. 11 Leute auf engerem Raum in einem fremden Gebäude, Meditation, Yoga, Seminar, gemeinsames Essen, kaum "Luft holen"...ich noch TM Neuling...und dann sehr spirituell angehauchte Selbstdarsteller dabei.
Ich bin immer kleiner geworden und leiser. Ich bin nur manchmal laut wenn, ich zuviel getrunken hatte.
Dann gab´s gleich ne Whatsapp-Gruppe...hab ich mich nicht involviert aber per Mail...wegen Infos und so.
Wir waren noch nicht ganz Zuhause...war schon eine Flut von Mails mit Seminaren, Verkaufsangeboten für irgendwelche Nahrungsergänzungsmittel da.
Ich war total überladen....und habs vorher schon gemerkt, Tage vorher...ob es richtig ist, zu fahren...hat aber auch eben Geld gekostet. Ich konnte von mir aus nicht mal, mit meinem Mann darüber sprechen...er ist erfahrener Meditierender und ich hatte das Seminar schon mal verschoben.
Ich wollte es ja auch. Ich wollte diese Erfahrung machen und mein Wissen darüber vertiefen.
Ich wusste nur nicht wirklich, worauf ich mich da einlasse...zumindest nicht in dieser Gruppenkonstellation, man kennt sich ja nicht.
Montag morgen gleich Ärger mit meinem Hausarzt, weil da meine Unterlagen für den Bund verschwunden waren. Flaxe Antworten, keine Entschuldigung, nur Schulterzucken...geht ja auch bloss um mein berufliches Weiterkommen und auch um meine Existenz.
Ich hatte von der Ärztin in der Suchtambulanz beim letzten Termin vor dem Seminar eine Bac-Spielraum bekommen...max. 60 mg...ich hab langsam bis dahin erhöht und hab auch nicht überschritten. Ich dachte es funktioniert...und renne nach Gang zur Bank und dann beim Einkauf voll "ins Schnapsregal".
Ich überlege die ganze Zeit...hatte ich Suchtdruck? Nicht körperlich...ABER.. das gleiche Schema über das ich schon so oft gefallen bin. Unachtsamkeit, absolut schlechte Eigenwahrnehmung und Selbstfürsorge. SCHEMA F. Und hab ich mich zu sehr auf das Baclofen verlassen? Oder wie der Arzt sagte, NUR darauf? Nein, das finde ich nicht, ich war bei der Ergo-und Musiktherapie, beim wöchentlichen Arztgespräch und hab auch einen Termin in der Suchtberatung gemacht.
Nennt mich naiv oder was auch immer, mir war in dem Moment nicht wirklich klar, dass ich sofort mit dem Bac aufhören soll. Und ich hab´s nicht geschafft in der Ambulanz anzurufen. Weil Norwegen schon in den Brunnen gefallen war und das Licht "ausknipsen" wollte. Ich hab´s mittels App geschafft, das Bac alle 7 h zunehmen, je 20 mg. Hab Donnerstag das erste Mal in der Charité auf Station angerufen, meinen Fall geschildert. Ich hab nirgends anderswo angerufen, weil ich Angst hatte, ich kann das Bac dort nicht mehr nehmen. Bis sie mich dann am Dienstag aufgenommen haben.
Und ich war ernsthaft der Meinung Station Charité und Suchtambulanz arbeiten zusammen. Absoluter Denkfehler.
Klingt vielleicht irgendwie auch etwas unlogisch...ich versteh mich selber nicht, warum ich nicht in der Ambulanz angerufen habe sondern NUR auf Station. Ich bin auch ehrlich, ich bin auch nicht in die Notaufnahme gegangen, weil ich Angst hatte, sie weisen mich dort ab. Weil ich das schon kenne. "Trinken sie weiter, bis ein Platz frei ist" . Das hatte ich nicht nur einmal. Ja...und so hab ichs gemacht.´
Manche fragen an dieser Stelle, ja aber dein Mann? Was hat er gemacht? Er ist erfahrener Co-Abhängiger und hat ja auch alle Möglichkeiten und "Dinge" mit mir durch. Das Nachhause-Geschickt-Werden in der Rettung, das Warten auf einen Platz. Meine Verzweiflung und den Punkt, wo ich alles in die Hand nehme und agiere. Ja.. und steinigt mich jetzt bitte nicht, er ist mein "Dealer" für den Zeitpunkt, wo ich in der Klinik anrufe und warten muss. Er ermuntert mich wieder anzurufen. ABER ich muss es tun. Er leidet mit mir, er dosiert. Er ist nicht allwissend und hilflos und er liebt mich. Und er glaubt an mich, weil ich immer wieder aufgestanden bin. Und ich habe "DAS" noch nie ausgenutzt. Dann hab ich was bestellt.
Und das ist von ihm auch keine Doppelmoral, wie ich schon so oft gehört habe. Er will mir helfen und soll es nicht. Er liebt mich, weil er auch die andere Norwegen sehr gut kennt. Warum soll ein Co-Abhängiger "schlauer" sein als der Abhängige selbst?
Das mit dem Therapieversagen hab ich mal gegoogelt...gibt es ja wirklich, wenn eine Therapie nicht funktioniert. Aber als Arzt sollte man das so auch dem Patienten erklären. Ich bin in solchen Situationen extrem dünnhäutig...und da kam dann bei mir , ich schätze zu 90% "VERSAGER" an.
Als ich einigermassen runtergefahren war, hab ich nochmal das Gespräch mit meiner Stationsärztin gesucht und ihr gesagt, dass ich den Ausspruch, so, unangemessen fand.
Sie hat mich nur darauf hingewiesen, dass es mein Verschulden war, weil ich das Bac weiter genommen habe und ich mich nicht in der Ambulanz gemeldet habe. Versagt. Nicht aufgepasst, durchgefallen, setzen...
Ich hab nun am Dienstag einen Termin in der Suchtambulanz und dann werde ich sehen, wie es dort weiter gehen könnte. Wenn es dort nicht weiter geht, dann dank der Adressen woanders. Ich bleibe dran und gebe nicht auf. Wie gesagt "Aufgeben gilt nicht"
Liebe Grüsse Norwegen