Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Ich bin einer blöden Situation
BeitragVerfasst: Donnerstag 21. Oktober 2010, 13:42 
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Registriert: Samstag 27. März 2010, 17:27
Beiträge: 75
Hallo ihr lieben,

ich bin Dank Baclofen und Euch immer noch clean und sehr froh darüber, dafür möchte ich Euch danken. :smt008

Seit ich zu den NA Meetings gehe, stabilisiert sich meine Lage zunehmenst und seit ich einen Sponsor habe, der zufällig auch noch aus meiner Familie kommt, fällt es mir zunehmend leichter, keinen Alkohol zu trinken, ja ich möchte sagen, ihn sogar zu verabscheuen. Ich habe meine Ziele neu gesetzt und strebe nicht an, wieder ins alte Muster zu fallen. Auch Kokain nehme ich nicht mehr. Umsomehr ich über die schlimmen Zeiten nachdenke, dest mehr wird mir klar, wie kaputt mein Leben war.

Wie ihr wisst, bin ich in einer Beziehung, und das schon seit 13 Jahren und wir leben zusammen. Seit meinem Sinneswandel halte ich fest an meinen Prinzipien fest, ein Neues Leben ohne Drogen und Alkohol zu führen. Nach einem Gespräch mit meinem Sponsor, der bereits seinen 2. Cleageburtstag feierte, habe ich erkannt, dass die Sucht und meine Genesung an erster Stelle stehen muss und das ich mich nicht den Versuchungen aussetzen darf. Ich merke auch, das es mir nicht leicht fällt, den Versuchungen zu wiederstehen. Dazu muß ich sagen, dass ich erst seit 87 Tagen keinen Alkohol mehr anfasse.

Meine Lebensgefährtin, mit der ich über Jahre gemeinsam konsumierte, ahtte das Ko0kain immer verabscheut, aber mitgezogen, wenn was da war. Zu der Zeit haben wir beide auch regelmäßig 2 Flaschen Wein am Abend getrunken. Manchmal auch mehr. Irgendwie kann sie davon aber nicht loslassen und ich komme abends nach Hause, wären sie sich wieder mal eine Flasche Wein mit nach Hause gebracht hat. Zum einen kann ich diese Art nicht mehr ab, die sie dann an den Tag legt, weil ich nun merke, wie der Alkohol sie im Rauschzustand verändert. Ich werde dann regelrecht wütend. Mein Sponsor meinte, dass sie es wohl nicht lassen würde und ob ich an den Weihnachtsmann glaube. Ich sei für mich verantworlich und nur für mich. Das habe ich auf der einen Seite verstanden, aber sie hatte auch Jahrelang mein Kokserleben akzeptiert und nun soll ich sie fallenlassen, nur weil sie weitertrinkt? Gestern habe ich gesagt, nicht das erste mal, das ich keine Kompromisse mach und sie das seinlassen soll. Ich sagte ihr auch, das meine Genesung an erster Stelle steht und ich es nicht zulassen werde, das sie mich ständig in Versuchung führt. Es reicht meiner Ansicht nach schon, dass ein Glas Wein auf dem Tisch steht. Ich will das einfach nicht. Dann habe ich ihr deutlich gemach, dass wenn sie das sicht sein lässt, ich mich von ihr trennen muss. Das Problem ist aber, dass ich dann in ein tiefes Loch fallen könnte und selbst wieder mit dem trinken beginnen könnte. Irgendwie ist das ein schei** Kreislauf. Auch gestern konnt ich wiederstehen, aber die Frage ist, wie lange noch? Glücklicherweise ist dann diese Wut da, die deutlich gegen das Verhalten meiner Freundin rebeliert.

Baclofen habe ich bis auf 25mg am Morgen jetzt deutlich reduziert. Mit den 25mg komme ich gut zurecht und irgendwie sind meine Depressionen auch zurückgegangen. Am Abend nehme ich aber kein Baclofen und die Versuchung, etwas zu trinken, weil sie etwas gekauft hat, ist da. Ich habe keine Ahnung, wie ich mich verhalten soll. Es ist nicht so, dass sie jetzt jeden Abend trinkt, aber einmal die Woche ne Flasche Wein, und dann für mich auch noch unvorbereitet, weil sie mich vor volendete Tatsachen stellt, ist für mich einfach zu viel.

Glaubt ihr, dass es sinnvoller ist, wenn sie mich vorher darüber informiert. Ich möchte eigentlich, dass sie das komplett sein lässt. Scheint aber nicht zu wirken, egal ,was ich sage. Mal sehen, ob meine Ansage von gestern Abend Wirkung zeigt. Ich möchte mich garnicht von ihr trennen, ist auch nicht wirklich geplant. Ich will einfach nur, dass sie das trinken lässt. Ich bin der Meinung, das eine Flasche Wein in der Woche zu viel ist. Jedenfalls zu viel für mich...

lieben Gruß
Alex


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BeitragVerfasst: Donnerstag 21. Oktober 2010, 14:52 
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Registriert: Samstag 27. März 2010, 17:27
Beiträge: 75
Hallo Willo

ist halt einfach mist, wenn Dir immer ein Glas Wein vor nie Nase gesetzt wird, und Dir der Geruch in die Nase steigt. Ausserdem stinkt sie dann wie ne Eckkneipe...

Trotsdem hast Du Recht, ich hab mich gestern nicht ganz sauber Verhalten und ich werde ihr das auch heute sagen. Sicher sollte ich mich noch mal mit ihr hinsetzen und die Lage im allgemeinen besprechen. Letztlich muss ich auf der einen Seite lernen, mit solchen Situationen umzugehen, in denen Menschen Alkohol trinken, auf der anderen Seite sollte Alkohol in meinem Haushalt aber trotzdem Tabu sein. Für Menschen wie meine Freundin und mich ist Alkohol ein Problem und sie muß lernen das zu verstehen. Sie hat letztlich ebenso ein Suchtproblem, wie ich.

in halt etwas zerstreut wegen der Situation allgemein. Ich versuche mein Leben neu zu Ordnen und meine eigene Freundin zieht nicht mit... ich rede noch mal mit ihr, wird schon ne Lösung geben.

lieben Gruß
Alex


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BeitragVerfasst: Donnerstag 21. Oktober 2010, 15:18 
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Registriert: Donnerstag 1. Juli 2010, 14:01
Beiträge: 88
Wohnort: Ruhrgebiet
Hallo

ich kann dich verstehen alex.

Es ist etwas anderes ob ich an jeder ecke mit Alkohol konfrontiert werde oder ob mein mann genüsslich neben mir sein weinchen schlürft.

für uns beide ist das Haus alkoholfrei und wenn er mit seinen kumpeln mal einen " heben " geht dann schlafen wir nachts in getrennten räumen.

Das ist kein Problem für beide von uns. Wer uns einer wegen des fehlenden Alkohols nicht mehr besuchen würde, ja hallo ? was hatten wir denn bei denen für einen Stellenwert ? Brauch ich nicht, tut mir nicht gut.

Mein Partner liebt dieses leben mit mir so sehr und er geniesst das mehr als ihm ein Wein oder bier geben könnte.

Für eine nüchterne beziehung ziehen wir an einem strick. Denn da hängt mehr dran als, dass vielleicht einer es dem anderen nicht gönnt.

So haben wir es für uns gelöst auch wenn es schwarz weiß denken ist, für uns läuft es so gut.

LG Moni

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Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten.


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BeitragVerfasst: Donnerstag 21. Oktober 2010, 15:29 
Hallo Alex,

Willo hat eigentlich schon alles gesagt.
Ich denke auch, Du solltest versuchen, mit Deiner Freundin einen gemeinsamen Weg zu finden.
Diese absolute Aussage Deines Sponsors zeigt, dass er für seine Abstinenz ein soziales Verhalten aufgibt; er ist im Grunde ein armer und armseliger Kerl und sicher kein Vorbild.
Baclofen ermöglicht auch für Alkoholiker ein völlig normales Leben ohne kranke Abgrenzungen, Einstellungen und Befindlichkeiten.

LG invorio


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BeitragVerfasst: Freitag 22. Oktober 2010, 11:56 
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Registriert: Samstag 27. März 2010, 17:27
Beiträge: 75
Ich denke auch, dass sie nur etwas länger braucht, um sich an die neue Situation zu gewöhnen... wird schon:)

Schaut mal Fragen/ Antworten rein, hab da ne wichtige Frage gestellt... merci:)

Bin heute ein bisschen schreibfaul, komme gerade von einer Therapieeinrichtung, die keine Erfahrung mit Baclofen haben. Ich möchte dor aber eine ambulante Therapie machen. Aussage von denen: Das Baclofen muß abgesetzt werde. Ausserdem wäre es schön, wenn man das auch nachweislich bestätigen könnte... Toller Witzt.


Alex


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BeitragVerfasst: Freitag 22. Oktober 2010, 14:16 
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
@Alex,

Du willst also unbedingt eine Therapie machen, mit Therapeuten die von Baclofen keine Ahnung haben und deshalb auch nichts davon halten.
Frage: warum willst Du das eigentlich?

Du willst Baclofen abdosieren und merkst wie Du verstärkt Craving verspürst wenn Deine Freundin neben Dir trinkt.
Frage: warum denkst Du auf etwas verzichten zu müssen, das Dir bisher gut bekommen ist?

Du bist also jetzt bei NA. Dort hast Du einen Sponsor gefunden.
Frage: kennst Du die tatsächlichen Erfolgsquoten von NA?

Ich kenne AA, NA, Fährhaus und jetzt auch MASH. Jede dieser Gruppen hat ein Glaubensbekenntnis das die Nichtheilbarkeit der Krankheit zum Dogma erhöht. Meine Erfahrung und die vieler anderer, wiederspricht der Unheilbarkeitstheorie. Sollte ich eines Tages feststellen, dass ich mich geirrt habe, könnte ich jederzeit zurück in irgendeine Gruppe. Nach allem, was ich in gut einem Jahr mit Baclofen er- und durchlebt habe, halte ich das für vollkommen ausgeschlossen.

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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BeitragVerfasst: Samstag 23. Oktober 2010, 06:42 
@ Alex

Mir ist kein Fall bekannt, wo nicht einige Wochen/Monate nach Absetzen von Baclofen das Craving wiedergekommen ist.
Eine Therapie zu machen ist sicher sehr vernünftig, aber nur in Kombination mit Baclofen.
Ob es nach einer erfolgreichen Therapie notwendig ist, Baclofen weiter zu nehmen, weiß ich nicht; aber eine Therapie, die einen Verzicht von Baclofen als Voraussetzung fordert, ist a priori ungeeignet.

LG invorio


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BeitragVerfasst: Samstag 23. Oktober 2010, 13:45 
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Registriert: Montag 22. März 2010, 14:32
Beiträge: 485
Wohnort: Oberhausen
Nicht ganz so stürmisch, lieber Invorio!

Natürlich betrachten abstinenzorientierte Anbieter (also alle) BAC als eine Art unfaires Doping ihren anderen Teilnehmern gegenüber, andererseits ist es aber sicher so, dass ein wichtiger Teil der ambulanten Suchtreha und generell der "Nachsorge", nämlich das "Expositionstraining", der Umgang mit den verschiedenen Risikosituationen, unter einer BAC-Medikation weitestgehend unsinnig ist!

Bei Alex, der ja schon unheimlich viel erreicht hat, kommt ja noch das Kokain hinzu...
Kokain ist eine ausserordentlich mächtige Droge, von deren Power sich sonstige Abhängige kaum eine Vorstellung machen können. Nach meiner langjährigen Erfahrung darf ein Ex-Kokainabhängiger dieser Droge über viele Jahre nicht mehr so nahe kommen, dass er sie riechen oder gar sehen kann, ohne rückfällig zu werden. Im alten, "verseuchten" Umfeld kokainabstinent zu leben, ist schon eine enorme Leistung, normalerweise gelingt das nur in wenigstens 250 km Abstand zum früheren Konsumumfeld.

Natürlich wäre eine individuelle Psychotherapie die sinnvollste Lösung, aber die ist - besonders mit einer solchen Vorgeschichte - nur schwer überhaupt zu erreichen, mit unglaublich langen Wartezeiten.

Wenn Alex das Bedürfnis hat, sich auf eine Therapie einzulassen, selbst wenn der Verzicht auf BAC gefordert wird, gehört das allein in seinen Entscheidungsbereich - er könnte ja jederzeit wieder damit anfangen, und er kann im ambulanten Setting entscheiden, ob er das dann mitteilen würde oder nicht.

BAC alleine ist für Alex anscheinend keine befriedigende Lösung, es hat seine Veränderungsbereitschaft geweckt und sein Selbstvertrauen und seine Selbstwirksamkeit gestärkt, er hat das Recht, sich zu erproben.

Deine Einschätzung der Unheilbarkeitstheorie teile ich übrigens, jeder dritte Süchtige schafft es im Lauf seines Lebens, sein Suchtverhalten aus sich selbst heraus aufzugeben
LG

Praxx


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BeitragVerfasst: Samstag 23. Oktober 2010, 16:19 
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@praxx,

Zitat:
jeder dritte Süchtige schafft es im Lauf seines Lebens, sein Suchtverhalten aus sich selbst heraus aufzugeben

Ergänzend muss ich hier noch hinzufügen: mit oder ohne Therapie.

Nachzulesen hier:
https://www.thieme-connect.de/ejournals ... httherapie

Dank an Invorio für diesen Link.

LG Federico

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BeitragVerfasst: Samstag 23. Oktober 2010, 16:30 
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Gründer †
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
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Wohnort: München
@Willo,

in der Tat könnte der von Dir so locker aus der Hüfte geschlossene Umkehrschluss zutreffend sein. Für Deine Schmiedearbeit ist das Studium der Ausgabe 1 Suchttherapie unerlässlich. Der im Beitrag darüber von Invorio eingestellte Link beinhaltet alle Komponenten die man für ein solches Schwert benötigt.

Der Abstinenzanspruch verhindert den Therapieerfolg!

LG Federico

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