Web Modus
Antwort erstellen

Donnerstag 4. November 2010, 23:01

Federico hat geschrieben:@Martin,

wie begründest Du diese Aussage:
zu behaupten es könne nicht körperlich abhängig machen, ist schlichtweg falsch und gefährlich.


Eine körperliche Gewöhnung ist nach meinem Verständnis nicht gleichzusetzen mit Abhängigkeit. Es gibt eine Unmenge von Medikamenten die ein und ausgeschlichen werden sollten/müssen. Dadurch entsteht ein Gewöhnungseffekt, nicht aber Abhängigkeit.

Ja, die gibt es. z.B. Antidepressiva müssen ausgeschlichen werden, diese erzeugen aber in keinem Falle lebensgefährliche Absetzerscheinungen von einer körperlichen Abhängigkeit. Wenn Du Herz- oder Schilddrüsenmedikamente in Deinen Vergleich heranziehst, dann treten natürlich beim Absetzen wieder die Symptome vom Defekt des Organs (Herz/Schilddrüse) auf, dies sind ebenfalls keine Entzugserscheinungen.

Typische Anzeichen von Abhängigkeit sind Craving, Toleranzentwicklung uvm., keines dieser Anzeichen wurde jemals bei Baclofen berichtet.

Baclofen macht ja auch nicht psychisch abhängig sondern nur körperlich. Craving stellt sich bei psychischer Abhängigkeit ein.
Manche andere Substanzen machen widerum nur psychisch und nicht körperlich abhängig.


Von durchaus „ernstzunehmenden Wissenschaftlern“ wurde die Unwirksamkeit von Baclofen mit diesen Worten „nachgewiesen“: Baclofen erzeut selbst keine Abhängigkeit – also kann es auch nicht wirksam sein.

Jetzt kommst Du ...

kapiere das mit dem quoten noch nicht ganz ;-)

Donnerstag 4. November 2010, 23:18

@ Martin: Ich danke Dir für Deine Recherchen!!! :smt038

Eine körperliche Abhängigkeit unter dem Tisch zu halten ist in der Tat gefährlich, und hier ist in erster Linie Ameisen gemeint, auch wenn sich das Buch dann weniger gut verkauft. Es kann dann ja jeder selbst entscheiden, aber hätte ich gewusst dass es so schwer ist wieder davon loszukommen hätte ich es zwar ausprobiert aber definitiv immer mindestens 2 Tage Pause in der Woche gemacht

@Engelsstaub: Danke für Deine Info. Ich will das Lyrica nicht dauerhaft nehmen, nur beim Beenden von Baclofen. Hoffe dass die Angst damit besser zu ertragen ist, und hab auch schon positives darüber gelesen. Aber im Moment fühle ich mich noch nicht in der Lage, werde ich aber demnächst angehen.

Donnerstag 4. November 2010, 23:28

@Sebastian,

habe gestern mit einer gesprochen, dir gezwungenermaßen Lyrika nehmen muss. Sie hat seit dem ca. 50kg zugenommen und noch etliche andere nebenwirkungen. Also Vorsicht!!!

Samstag 6. November 2010, 16:30

@Sebastion: Wenn du Baclofen absetzen willst und es sich als schwierig erweist, ist die beste Strategie es sehr langsam und kontinuierlich auszuschleichen. Vermeide relativ große Sprünge wie von 75mg direkt auf 50mg, sondern geh z.B. alle drei Tage um 5-10mg runter (je nachdem wie du dich fühlst / es tolerierst).

Aus rechtlichen Gründen zensiert, Federico
Solltest du partout nicht von Baclofen loskommen (vielleicht reagiert dein Körper sehr sensibel), dann besprich es mit deinem Arzt.

Samstag 6. November 2010, 17:56

@Alle,

es ist an der Zeit darauf hinzuweisen, dass es aus rechtlichen Gründen nicht erlaubt ist, Empfehlungen auszusprechen die ausschließlich Ärzten vorbehalten sind.

LG Federico

Mittwoch 17. November 2010, 11:55

Hier muss ich mal anknüpfen.

Ich danke Martin27 für seine klaren Worte! Nachdem ich meine Order bereits in einem Online Shop getätigt habe (letzten Freitag) und ich die Medikamentierung mit Bac quasi als Optimierung meiner glücklicherweise (!!!) stabilen Verfassung in's Auge gefasst hatte, steht für mich seit gestern fest: Ich fange damit gar nicht erst an. Für mich, der ich offenbar kein Stadium des Alkoholmissbrauchs erreicht habe, die das Symptom des Craving zu einer schwerlich zu überwindenden Hürde macht, macht das Eingehen einer Medikamentenabhängigkeit keinen Sinn. Auf Bluelight hat ein 'User' sehr schön beschrieben, wieviele Pillen er mit auf eine zweiwöchige Urlaubsreise nehmen müsste, um seine Bac-Versorgung aufrecht zu erhalten. Er schrieb auch so plastisch, wenn diese Ration dann abhanden kommt (Zoll z.B.), wie er einem Arzt in Indonesien verklickern soll, dass er dringend sein Bac braucht, weil sonst Krämpfe bis hin zum Schlaganfall drohen können.

Ich denke, man muss beim Einsatz von Bac klar die Vor- und Nachteile abwägen. Als Lifestyle-Droge kommt es wohl eher nicht in Betracht.

Wenn man aus einer anderen Sache 'raus muss (Alkohol, Benzos, GHB, Kokain) mag es die Brücke über heftigen und schmerzhaften Entzug sein: http://www.bluelight.ru/vb/showthread.php?t=507251

Aber wo man keine Brücke braucht... ich wiederhole mich. Da denke ich natürlich auch an den lieben Schweizer, desses Frau (hier Moderatorin) ihm wegen seiner Restless Legs nun auch Bac gibt und er nun so viel Spaß beim Fernsehen hat. Das halte ich für grenzwertig!

Gruß
M.

Mittwoch 17. November 2010, 13:26

Um es nochmal zu verdeutlichen: Baclofen hat im Gegensatz zu Alkohol, Benzos und GHB keinerlei Missbrauchspotential und macht nicht psychisch abhängig.

Nach längerfristiger Einnahme insbesondere höherer Dosen sollte man es jedoch nicht abrupt absetzen, da es sonst zu "Absetzeffekten" bzw. Entzugserscheinungen kommen kann, welche denen anderer GABAerger Substanzen (z.B. Alkohol, Benzos, GHB...) ähneln.

Mittwoch 17. November 2010, 16:16

@Millionär,

dank der klaren Worte von Martin27 kannst Du ja jetzt unbesorgt zu Deiner sorglos, hedonistischen Lebensweise zurückkehren. Schade nur um die bereits bestellten Baclofen, aber als Millionär fällt es Dir sicher nicht schwer, sie einem Forenmitglied kostenlos überlassen.

LG Fderico

Mittwoch 17. November 2010, 17:40

Federico,

das kann ich so nicht unterschreiben. Alleine dass ich hier aufgetaucht bin und mich auch bemüht habe, dem Forum ein wenig Hintergrund zu geben, um eine Fremdeinschätzung zu ermöglichen, sollte zeigen, dass ich mir Gedanken über meine Lebensführung mache. Dass ich Maßnhamen ergriffen habe, etwas zu ändern, habe ich ebenfalls dokumentiert. Dass mir das Forum eine große Inspiration war, ist auch erwähnt.

Ich stelle lediglich eine so erfreuliche Entwicklung an mir fest, seitdem ich (ursprünglich motiviert durch die Vorbereitung auf Bac) keinen Alkohol mehr trinke, dass ich in der individuell auf mich bezogenen Kosten-Nutzen-Abwägung eben entschieden habe, Bac nicht zu nutzen.

Dazu noch ein Zusatz, auch angeregt durch Willos Anmerkung. Wie ich beim nüchternen Aufbruch zur Party ja bemerkte, habe ich über die Alk-Jahre vergessen, dass ich unter einer Art sozialen Angst bezogen auf große, gesellige Runden leide. Indem Willo schreibt, dass der 'Schweizer' seines Wissens 5mg oder 2 x 5mg wegen sozialer Ängste nimmt, habe ich vielleicht doch eine Verwendung für mein Bac :smt002 ...bevor ich deswegen schon, bevor ich das Haus verlasse, an einer Flasche nuckel!

Mittwoch 17. November 2010, 19:14

@Millionär,

so gefällt mir das. Ich glaube, wir verstehen uns schon richtig. =D>

LG Federico
Antwort erstellen