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Mizie55
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Betreff des Beitrags: War das Angst oder eine Depression? Verfasst: Sonntag 18. April 2010, 10:35 |
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Registriert: Mittwoch 3. Februar 2010, 21:29 Beiträge: 195
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War das Angst oder eine Depression?
In meiner Nachbarschaft (man könnte es auch Sozialer Brennpunkt nennen) wohnen einige „Alkis“ mit denen ich auch schon mal Früher eine oder mehrere Flaschen Wodka getrunken habe. Ich werde mich hüten zu versuchen sie zu etwas anderen zu bekehren (erstens währe es wohl zwecklos und zweitens musste ich auch selbst den willen haben etwas zu ändern und Niemand hätte mir was einreden können) ich mache das eher als Vorleben und zu zeigen wie gut es mir geht!
Jetzt zum Thema des Öfteren wurde ich in Trockenen Zeiten gebeten mal ne „Bulle mit zu bringen aus den Supermarkt!
Der Einkauf wurde für mich zum „Höllentripp“ bis die Flasche nach der Kasse in meiner Tasche war (sieht mich auch keiner könnte jetzt gerade meine Phsysochtante hier Einkaufen was denken die Leute! Einmal war es Total schlimm da habe ich ein „Sixpack“ mitgebracht und der welcher es bestellt hatte war nicht zuhause und ich habe auf Besuch gewartet erst stand die „Brühe" im Flur da hab ich sie weg („die denken doch ich sauf wieder), Ich habe sie in die Spüle das ging auch nicht weil meine Freundin könnte ja nen Puzlumpen holen! Später ist das Bier im Keller gelandet. (ach jetzt versteckt der schon) Der Stein ist mir erst vom Herzen gefallen als der Nachbar das Bier endlich geholt hat! Diese Gedanken und das Blöde Schlechte gewissen war erst verschwunden wenn ich die Bulle Abgeliefert hatte.
Meine Frage war das jetzt Dep. Oder Angst? Seid Baclofen ist mir das egal was die Leute oder wer auch immer Denken Ich bin Ich und wenn ich das auch gleich selber Trinken würde (Gott sei Dank nicht) geht das niemanden etwas an!
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Obelix
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Betreff des Beitrags: Re: War das Angst oder eine Depression? Verfasst: Sonntag 18. April 2010, 11:02 |
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Registriert: Sonntag 24. Januar 2010, 13:44 Beiträge: 351
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Hallo Mizie55,
das war neurotisch. Kenn ich auch bei anderen Gelegenheiten.
Meine Süsse hat mir für solche Situationen ein T-Shirt mit dem Aufdruck "Schuldig" geschenkt. Manchmal ziehe ich es an, seit Bac aber auch immer seltener.
LG
Obelix
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anima
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 18. April 2010, 11:47 |
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Registriert: Freitag 19. März 2010, 12:20 Beiträge: 119
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@Obelix, sehr schöne Idee von Deiner Süßen!!! Wir könnten ja eine Kreativecke für die besten Pro-Bac-T-Shirt-Sprüche gründen, quasi als Werbeaktion...
Um gleich Mißverständnissen vorzubeugen, ich meine das jetzt ernst und finde die Vorstellung wirklich witzig, daher die Smileys. Ich habe auch oft das Gefühl, so ein Shirt mit "Buhmann" drauf vorn und hinten wäre passend.
Wenn man sich das überlegt, mit welchem Schuldgefühlschrott wir so manchmal rumlaufen, ist das doch eigentlich unfassbar, oder? Die ganze Energie, die dafür draufgeht, die könnte man doch so sinnvoll anders nutzen...
Schönen Sonntag noch!
_________________ LG
Anima
Wer vom Ziel nichts weiß, wird den Weg nicht finden. (Christian Morgenstern)
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Obelix
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 18. April 2010, 12:01 |
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Registriert: Sonntag 24. Januar 2010, 13:44 Beiträge: 351
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Hallo anima,
wie wahr:
Zitat: mit welchem Schuldgefühlschrott wir so manchmal rumlaufen, ist das doch eigentlich unfassbar, oder?
Einen schuldenfreien Sonntag Euch allen!
LG
Obelix
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anke
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 18. April 2010, 15:25 |
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Moderator |
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Registriert: Montag 15. Februar 2010, 17:23 Beiträge: 209 Wohnort: Berlin
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Ich hatte im Februar in meinem privaten Freundeskreis großspurig angekündigt, ich würde keinen Alkohol mehr trinken. Als ich dann den Rückfall gehabt habe, vertraut mir seitdem niemand mehr. Erst meine Therapeutin hat mir den Tipp gegeben, dass das ein "privates" Erfolgserlebnis sei, dass der Otto-Normal-Mensch nicht verstehen kann.
Wenn jemand mit dem Rauchen aufhört, wird er von allen Seiten gelobt. Hört jemand mit dem Trinken auf, ist es als sei nichts dabei.
Diese Enttäuschung führt bei vielen trockenen Alkis, die nicht Baclofen einnehmen, zum Rückfall.
Ich bin nun seit Monaten 6 bis 7 Wochen trocken. Gestern beim gemütlichen Zusammensitzen im Park war ich die einzige, die keinen Alkohol getrunken hat. Erst als wir uns gegen 23 Uhr verabschiedet haben, kam eine Bekannte zu mir an und meinte, dass ihr aufgefallen sei, dass ich nicht mehr trinke. Sie wusste nichts von meinen früheren Trinkgewohnheiten, aber fand es auch so einfach toll, dass Menschen auf Alkohol verzichten und trotzdem Spaß haben können.
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Federico
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Betreff des Beitrags: Bacman Verfasst: Sonntag 18. April 2010, 17:56 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@anima,
hier ein Schnellschuss
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emelie
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 18. April 2010, 18:26 |
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Registriert: Dienstag 2. März 2010, 11:17 Beiträge: 575
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anke hat geschrieben: Ich hatte im Februar in meinem privaten Freundeskreis großspurig angekündigt, ich würde keinen Alkohol mehr trinken. Als ich dann den Rückfall gehabt habe, vertraut mir seitdem niemand mehr. Erst meine Therapeutin hat mir den Tipp gegeben, dass das ein "privates" Erfolgserlebnis sei, dass der Otto-Normal-Mensch nicht verstehen kann. Wenn jemand mit dem Rauchen aufhört, wird er von allen Seiten gelobt. Hört jemand mit dem Trinken auf, ist es als sei nichts dabei. Diese Enttäuschung führt bei vielen trockenen Alkis, die nicht Baclofen einnehmen, zum Rückfall. Ich bin nun seit Monaten 6 bis 7 Wochen trocken. Gestern beim gemütlichen Zusammensitzen im Park war ich die einzige, die keinen Alkohol getrunken hat. Erst als wir uns gegen 23 Uhr verabschiedet haben, kam eine Bekannte zu mir an und meinte, dass ihr aufgefallen sei, dass ich nicht mehr trinke. Sie wusste nichts von meinen früheren Trinkgewohnheiten, aber fand es auch so einfach toll, dass Menschen auf Alkohol verzichten und trotzdem Spaß haben können.
Liebe Anke
ich versteh das auch nicht... der mit dem Rauchen aufhört, wird von allen Seiten gelobt, auf die Schulter geklopft... wer sich als Alkoholiker outet , hat einen schweren Stand, auch , wenn man sagt, dass man nichts mehr trinkt... Ich hoffe, dass sich in unserer Gesellschaft demnächst ein Umdenken einstellen wird,.
GlG
Emelie
_________________ Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst Du im HEUTE von neuem beginnen
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anima
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 18. April 2010, 19:33 |
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Registriert: Freitag 19. März 2010, 12:20 Beiträge: 119
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@federico, GENIAL!!! Yep! So ungefähr habe ich mir das vorgestellt...Klasse.
_________________ LG
Anima
Wer vom Ziel nichts weiß, wird den Weg nicht finden. (Christian Morgenstern)
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Federico
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 18. April 2010, 20:32 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@anima,
wie gesagt, nur ein Schnellschuss. Ich arbeite an einer besseren Lösung.
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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anke
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 18. April 2010, 20:37 |
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Moderator |
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Registriert: Montag 15. Februar 2010, 17:23 Beiträge: 209 Wohnort: Berlin
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Im Gegensatz zum Rauchen wird dem Abstinenten, der nicht sagt, dass er Alkoholiker ist, sogar mit Unverständnis begegnet. Ich habe vor Jahren mit einem Sportler darüber geredet und er meinte, dass er selbst nach Jahren der Abstinenz noch als "Langweiler" und "Spießer" bezeichnet wird. Manchmal wird er auch als "Spaßbremse" gar nicht auf Partys eingeladen.
Ich habe erst vorgestern wieder ein Telefonat gehabt, in dem mir entgegnet wurde, wie "schwachsinnig" der Verzicht auf Alkohol sei.
Als ich ihm dann entgegnete, dass ich mir im Rausch Knochen gebrochen habe oder Gestände verloren und Menschen verletzt habe, dass ich alle Hemmungen verloren und mich einfach nur schlecht gefühlt habe, hieß es, dass ich mich in etwas reinsteigere. 2 oder 3 Bier oder ein Glas Wein seien ja noch im Maße des Eträglichen und man müsse sich ja nicht unbedingt betrinken (auch wenn es ja "Spaß" machen würde).
Selbst, wenn man erklärt, dass man kein Verlangen mehr nach Alkohol hat, wird einem gesagt, dass Bier z.B. ein Lebensmittel und keine Rauschsubstanz sei. Alkohol würde ja überall drin stecken, in Pralinen, Medikamenten etc.
Ich bin froh darüber, dass ich bis auf zwei Ausnahmen niemanden gesagt habe, dass ich Alkoholikerin bin. Sonst hätte ich jetzt mit mehr Widerständen zu kämpfen als sonst.
Ich glaube, dass die Anti-Alkoholismus-Kampagnen hier gänzlich versagt hat. In Berlin gibt es an jedem Ubahnhof Reklame gegen Alkoholmissbrauch. Dort sieht man hübsche, junge Menschen, die sich betrinken und es wird in Sprechblasen davor gewarnt, was im Rausch alles passieren kann (u.a. Vergewaltigungen). Was hier aber wirklich gesagt wird, ist dass "Saufen" ein Lebensstil sei, dem man sich fügen sollte.
Auch habe ich bemerkt, dass die meisten Menschen unbewusst trinken. Es ist 22 Uhr, da wird keine Cola mehr getrunken, sondern, als wäre eine Zauberhand im Spiel, mit Bier weiter gemacht (und als würde das Bier jetzt besser schmecken und die Cola davor hätte nicht geschmeckt).
Die Menschen suggerieren sich, dass sie dann mehr Spaß hätten, den sie vorher nicht hatten. Auch wenn es nur am Wochenende passiert, dennoch merkt man förmlich, wie sich die Menschen darauf vorbereiten.
In jedem Späti muss man erstmal suchen, wo die nicht-alkoholischen Getränke stehen.
Die beste Propaganda ist jedoch, jungen Menschen dabei zuzusehen, wie sie um 14 Uhr nachmittags bei sonnigem Wetter mit einer Bierflasche durch die Gegend ziehen, natürlich Becks (obwohl es meiner Meinung nach das abscheulichste Bier ist), weil es zur Lebenslüge dazu zählt. Dass sie dann um 4 Uhr morgens all ihre motorischen Fähigkeiten verlieren und sich geistig auf Vorschulniveau bewegen, sieht man ja dann nicht (ich wohne in der Nähe einer Disco).
Selbst gesundheitsbetonte Bioladen-Konsumierer sehen nicht ein, dass Alkohol ein Nervengift ist.
Es fällt ja auch nicht auf, dass einige nicht mehr ihr Feierabendbier abwarten können und schon in der Bahn mit dem Trinken anfangen.
Natürlich hat jeder auch schöne Erlebnisse mit Alkohol gesammelt, aber das sind die wenigsten. Eigentlich peinliche Momente des Kontrollverlustes werden im Nachhinein als lustige Aktionen im Rausch dargestellt (nie von den Beteiligten, sondern immer von Unbeteiligten).
Als sich im Januar mein Freund von mir getrennt hat, habe ich knapp 2 Wochen kaum eine Minute nüchtern erlebt. Das der Schmerz der Trennung dadurch nur verschlimmert wurde und dass dadurch nichts besser geworden ist, wollte mir niemand glauben. Stattdessen hieß es, dass das Frusttrinken normal und "menschlich" sei.
Nicht falsch verstehen, ich bin jetzt keine militante Anti-Alkoholikerin, aber es muss doch irgendwo einen Raum geben, in dem man sich nicht ständig dafür rechtfertigen muss, dass man nicht mehr trinkt.
Ich kann nur jedem den Tipp geben, fast niemanden zu erzählen, dass man nichts mehr trinkt, sondern einfach nicht mehr zu trinken.
Puuh, der Bericht ist etwas lang geworden.
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