Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: Depressionen
BeitragVerfasst: Samstag 25. Februar 2012, 22:12 
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Registriert: Samstag 25. Februar 2012, 00:31
Beiträge: 10
Hallo Jivaro,

ich weiss, dass dies alles für einen Aussenstehenden merkwürdig klingt. Zumal ich mein Problem sehr komprimiert und nicht ausführlich dargestellt habe. Depressionen hatten ja überhaupt erst zur Drogensucht geführt.

Die Verwirrtheit ist bereits auch verschwunden. Ich Danke den Menschen, die sich für dieses Medikament einsetzen. Ihr habt mein Dank und ich liebe euch dafür........ Das war meine Lebensrettung.


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 Betreff des Beitrags: Re: Depressionen
BeitragVerfasst: Sonntag 26. Februar 2012, 00:06 
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Registriert: Donnerstag 6. Oktober 2011, 11:21
Beiträge: 23
Hallo Honkidonk, ich melde mich nochmal, das Thema "Depressionen" war auch für mich sehr beeindruckend und hat im Nachhinein sehr zu meiner Abhängigkeit beigetragen. Genau wie Olivier Ameisen beschreibt war immer die Frage im Raum:"Was war eher.das Ei oder das Huhn?" Ich wurde im Verlauf meiner "Suchtkarriere" immer von den verschiedensten Therapeuten nur auf den Alkoholmißbrauch reduziert, alles andere war nebensächlich, irgendwann glaubte ich es selbst und ergab mich in mein Schicksal. Ich hatte zwar zwei Söhne "großgezogen" aber wurde immer von meiner Umwelt kleingehalten und als Versagerin dargestellt, solange,bis ich es selbst verinnerlicht hatte. Ich muß dazu sagen, daß ich eine "gestandene" Krankenschwester bin und eigentlich keinen Grund habe, mich zu verstecken, aber dem allen hat meine Alkoholabhängikeit einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Na ja, um es kurz zu machen, seit ich Baclofen nehme bin ich zwar nicht jünger aber viel lebenstauglicher als ich es seit vielen Jahren war.
In diesem Sinne wünsche ich Dir alles Gute und laß Dich auf Deinem Weg nicht beirren.
LG Greta


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 Betreff des Beitrags: Re: Depressionen
BeitragVerfasst: Sonntag 26. Februar 2012, 22:11 
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Hallo Honkidonk

Ich habe Deinen Bericht mit Interesse und Staunen gelesen und möchte mich nach Deinem jetzigen Befinden erkundigen. Hält die Wirkung noch an. Wie sieht Deine weitere Dosierung aus? Wirst Du noch mit professioneller Beratung Kontakt aufnehmen?

Ich habe vor fast einem Jahr mit Baclofen aufgrund einer sich entwickelnden Alkoholabhängigkeit begonnen und nehme es immer noch in einer stabilen Erhaltungsdosis. Dies mit gutem Erfolg.

Deine Erfahrung jedoch lässt mich auch an meine erste Einnahme erinnern. Mein damaliger erster Eindruck hat mich auch die Aussenwelt intensiver erleben lassen. Und heute kann ich sagen, dass ich dieses Medikament nicht "nur" aufgrund eines Alkoholproblemes einnehme. Nein, es hat zusätzlich einiges in meinem Leben bewegt, resp. eine Bremse gelöst. Die Vorgeschichte ist lang, sie umfasst ein halbes Leben des Suchens und Forschens. Manchmal gejagt durch Erkennen und Verwerfen.
Kurz gesagt, vor einem Jahr wurde durch dieses Medikament eine Urangst in mir zu einem Urvertrauen transformiert. Immer wenn ich mir Gedanken über den Tod machte, fühlte ich eine Art von Vakuum, Leere, schwarzes Loch, ja auch Panik. Trotz der Überzeugung, dass das Leben in einer anderen Existenzform weitergehen wird. Aber es war eine zu rationale, akademische Ansicht. Ich trug sie noch nicht im Herzen. Dies hat sich damals geändert und dadurch hat dieser Gedanken seinen Schrecken verloren...

Dies eine der möglichen Erklärungen, dass Baclofen auch positive Wirkungen bei gewissen Depressionsformen zeigt.

Dein Satz
Zitat:
Das war meine Lebensrettung.

trägt ein enormes Potential in sich. Ich hoffe und wünsche für Dich, dass es so bleibt und Du ihn von nun an in der Gegenwartsform sagen kannst...

Erzähle uns gelegentlich davon.

Alles Gute
LG moonriver

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Depressionen
BeitragVerfasst: Montag 27. Februar 2012, 01:30 
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Registriert: Samstag 25. Februar 2012, 00:31
Beiträge: 10
Hallo moonriver

Ja die Wirkung hält an. Aber ich nehme bereits 30mg am Tag. Bei 15 mg hatte ich noch das Gefühl, dass noch was fehlt. Bei 30mg wurde meine Konzentration erneut gesteigert, doch die Euphorie ist nicht mehr da, aber das ist gut so, weil mich das ein bisschen zappelig gemacht hat. Ich werde bis auf 45mg erhöhen und dann schauen wie es weitergeht. Irgendwelche Nebenwirkungen habe ich nicht.

Ich denke nicht, dass ich professionelle Beratung in Anspruch nehmen werde. Wozu auch, wenn es mir damit gut geht. Ich habe noch so viel vor, was ich liegen gelassen habe. Ich werde mich erstmal darum kümmern. Was ich eventuell tun würde, wäre zu einem Arzt zu gehen und ihn zu drängen, dass er mir das Medikament verschreibt. Dann brauche ich das nicht übers Internet holen.

Darf ich Dich fragen wie hoch Deine Erhaltungsdosis ist?
Hast Du schon mal versucht es abzusetzen?

Du schreibst: Kurz gesagt, vor einem Jahr wurde durch dieses Medikament eine Urangst in mir zu einem Urvertrauen transformiert.

Gilt das nur, wenn du Baclofen einnimmst.
Ich frage Dich deshalb, weil ich mir Frage, ob Baclofen die Biochemie im Gehirn soweit in Ordnung bringen kann, dass man es nach einer gewissen Zeit absetzen und ein normales Leben auch ohne Baclofen führen kann, oder ob man es immer nehmen muss, weil eben irgendein Botenstoff nur durch Baclofen ausgeglichen wird. Schade, dass es nicht genügend Studien diesbezüglich gibt.

Einen Lieben Gruss


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 Betreff des Beitrags: Re: Depressionen
BeitragVerfasst: Montag 27. Februar 2012, 19:02 
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Hallo Honkidonk

Wie ich Deinen Zeilen entnehmen kann, scheint es Dir besser zu gehen. Dass keine Euphorie auftritt ist auch gut. Eine zu schnelle Hochdosierung könnte dies zur Folge haben mit einer gewissen Gefahr einer Kompensation im Nachhinein. Du hast jedoch das richtige Empfinden dafür. Wichtig ist keine schnellen Dosierungsänderungen durchzuführen!
Da ich selber Bac primär aufgrund eines Alkoholproblemes nehme und die anderen Wirkungen eigentlich "nebenher" auftraten, ist es für mich schwierig zu beurteilen, wie z.B. die Dosierung in Deinem Falle richtig wäre. Ich muss bei mir immer von der Voraussetzung ausgehen, dass meine Rezeptoren durch den Alkohol "konditioniert" wurden und somit mein Hirn etwas "umgebaut" ist. Inwieweit dies durch Heroin geschieht weiss ich nicht.

Für mich galt als Richtlinie der "Königsweg"
http://www.alkohol-und-baclofen-forum.d ... ?f=1&t=969
hier im Forum. Dieser wendet sich speziell an das Problem "Alkohol".
Wichtig erscheint mir jedoch, dass Du mit Bedacht dosierst. Ich gehe auch davon aus, dass du keine anderen Psychopharmaka verwendest und Alkohol sein lässt.
Suche Dir jedenfalls einen Arzt, welcher Dir das Medikament verschreibt. Bei einer Bestellung via Internet wäre mir unwohl. Bei längerer Einnahme ist ein Check der Leberwerte nötig.
Im weiteren muss darauf hingewiesen sein (steht auf dem Beipackzettel), dass ein plötzliches Absetzen nach längerer Einnahme zu Problemen führen kann. Nicht weil es Abhängig macht, sondern weil es wie viele andere Pharmaka "ausgeschlichen" werden muss.

Nun, mein Weg führte mit langsamer Dosis-Steigerung auf max. 100mg über 3 Tage. Da hat mich das Craving verlassen.
Anschliessend versuchte ich ebenfalls ganz langsam und über längere Zeit stabil meine Erhaltungsdosis zu finden, damit der Suchtdruck nicht zurückkehrt. Im Moment befinde ich mich auf 31.25mg, bin jedoch aufgrund äusseren Belastungen am Checken mit 37.5mg. Der Erhaltungswert scheint nach den vorhandenen Erfahrungswerten sehr individuell zu sein. Diesen muss jeder selber finden. Aber wie gesagt, es geht hier um das Alkoholproblem und den Suchtdruck.
Erfahrungen anderer haben gezeigt, dass das Absetzen nicht erfolgreich verläuft und das Craving zurückkehrt. Ich selber nehme es nun ohne Unterbruch fast 1 Jahr und habe nicht vor im Moment etwas daran zu ändern.
Wie die Wirkung bei Depressionen alleine ist, kann ich Dir leider nicht sagen, da ich damit keine Erfahrung habe. Für mich war dieser Effekt eine "erstaunliche Nebenwirkung"...

Selbst wenn ich dieses Medikament für den Rest meines Lebens einnehmen müsste, wäre dies die bessere Option als Alkohol.
Ich empfehle Dir im weiteren das Buch von Olivier Ameisen, "Das Ende meiner Sucht". Es ist sehr aufschlussreich, nicht nur in Sachen Alkohol.

Der wichtigste Indikator ist und bleibt jedoch immer, wie Du Dich fühlst.

Dies nun mal meine Meinung zu Deinem Erfolg. Vielleicht melden sich noch andere Stimmen insbesondere zum Thema "Depression und Baclofen". Ich glaube, wir befinden uns hier am Anfang eines Weges, welcher noch Formen annehmen kann.

Das Medikament selbst ist "uralt", die nun sich abzeichnenden Wirkungen kommen fast lawinenartig zum Vorschein. Leider nicht nur zur Freude aller Beteiligter...

LG
moonriver

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