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Juli 2014: Schlechte Versorgung bei Depressionen

Donnerstag 17. Juli 2014, 17:53

Patienten mit mentalen Erkrankungen tragen eine schwere Last.
Nach wie vor wird ihr Leiden zu selten diagnostiziert und lege artis therapiert.
Auch unterscheiden sich Behandlungsziele von Ärzten und Patienten.
Medizinern gelingt es nicht immer, einen Freitod zu verhindern.

Depression: Traurige Versorgung

Laut „Faktencheck Gesundheit“ der Bertelsmann Stiftung bleiben mehr oder minder große
Versorgungslücken – vor allem bei Depressionen. Grundlage der Studie waren Daten von
sechs Millionen erwachsenen Versicherten. Das Resultat: Drei von vier Patienten werden in
Deutschland nicht adäquat mit Psychotherapien plus Antidepressiva behandelt.

Quelle: doccheck.com/Michael van den Heuvel

Re: Juli 2014: Schlechte Versorgung bei Depressionen

Donnerstag 17. Juli 2014, 19:03

Bemerkenswert dabei: Leitliniengerecht sollen Depressive zunächst mit Psychotherapie ODER Antidepressiva behandelt werden, die Kombination von Antidepressiva UND Psychotherapie sollte nur in Ausnahmefällen angeboten werden.

Zudem bedeutet eine psychiatrische oder psychotherapeutische Behandlung ein erhebliches Stigma - gerade junge Menschen mit einer Depression oder Psychotherapie in der Vorgeschichte sind in der privaten Kranken-, Unfall-, Berufsunfähigkeits- und Risikolebensversicherung für Jahrzehnte nicht mehr versicherbar, können also keine Kreditausfallversicherung für Autokauf oder Wohneigentumserwerb mehr abschließen u.v.m.

Die Folgen der Diagnose "Depression" können also belastender und länger anhaltend sein als die Depression selbst - die ist mit oder ohne Behandlung nach einem Jahr in der Regel überstanden.

Depression ist heute eine "Mode-Diagnose" wie Burn-out geworden und wird oft übereilt festgestellt, ohne dass die Kriterien für eine mindestens mittelgradige depressive Episode hinsichtlich Dauer und Ausprägung überhaupt erfüllt sind, während schwere Depressionen oft übersehen werden.

Guckst du hier: http://tinyurl.com/qa37jw9

LG

Praxx
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