Real-Time Monitoring in der SuchtarbeitDie Methode, ursprünglich aus der stationären Psychosomatik und Psychotherapie stammend, hat sich in verschiedenen Projekten bei Übergängen nach stationären Aufenthalten im Straf- und Massnahmenvollzug, in der Psychiatrie, in einem Frauen- und Mädchenhaus und auch in ambulanten Settings der Opferhilfeberatung bereits bewährt. In einer Art standardisiertem Tagebuch beantworten KlientInnen stationärer oder ambulanter Einrichtungen auf einem internetfähigen Gerät täglich Fragen und lassen damit den Tag Revue passieren. Das RTM ermöglicht es, psychische und soziale Prozesse im Verlauf zu beobachten, gewissermassen der «Psyche bei der Arbeit zuzuschauen»: «Kritische Fluktuationen» in den Zeitreihen der Items kündigen eine Veränderung an – synergetisch gesprochen: einen Ordnungs-Ordnungs-Übergang.
Damit können «sensible Phasen» identifiziert werden, d. h. Phasen, in denen Krisen (bzw. Rückfälle) drohen bzw. das System überhaupt veränderungs- und entwicklungsfähig ist. In Gesprächen werden diese dichten Zeitreihen bzw. ihre signifikanten Veränderungen aufgegriffen.
Eventuell mangelt es an der einen oder anderen Formel bzw. an mathematischer Komplexität.