Montag 16. Januar 2017, 22:16
jivaro hat geschrieben:Also da hat Federico Recht! der Pregabalinentzug ist "Hammer"! Heroinentgiftung ist im Vergleich "Kindergeburtstag" sagen meine Patienten. Deutlich heftiger noch als ein BZD-Entzug.
Deine Patienten sagen also, dass Heroinentgiftung "Kindergeburtstag" sei im Gegensatz zu Pregagalinentzug. Heroinentgiftung heißt soviel wie Substitution, oder kalter Entzug (von welcher Dosis und Dauer)? Ohne deine Patienten zu kennen, bezweifle ich basierend auf deinem Post, dass deine Patienten die Dosis von 600mg oral nicht überschritten haben und strikt nur Pregabalin genommen haben, ohne Zugabe von Opioiden oder Benzos. Ich bezweifle es, weil sie anscheinend schon Erfahrung mit Heroin gemacht haben. Unter Opioidabhängigen ist Lyrica besonders beliebt, das hat dann aber nichts mehr mit ordnungsgemäßer Einnahme unter ärztlicher Kontrolle zu tun
Lyrica bekomme ich auch, Höchstdosis seit 2 Jahren und ich finde nicht, dass es abhängig macht, 2 kompetente Ärzte haben mir auch versichert, dass es in dieser Dosis nicht abhängig macht. Die FDA hat es auch ist es Schedule V eingestuft, also geringes Missbrauchspotential.
Ist leider NICHT zutreffend. Sämtliche Ärztekammern warnen vor dem Gebrauch, besonders in Kombination mit anderen Suchtstoffen. Schon vor einigen Jahren gab es Warnungen, die leider ungehört blieben.
http://www.news-medical.net/news/201105 ... erman.aspxFalls Du das Medikament wirklich NICHT steigerst (600mg/d) und BZD nur bedarfsweise nimmst -ok,. Aber es bleibt riskant. Möchte Dich nicht entmutigen, muss an dieser Stelle aber ganz deutlich werden.
LG jivaro[/quote]
DOCH es ist zutreffend, ich nehme es seit 2 Jahren und bin nicht abhängig, die FDA hat es Schedule V eingestuft und in den USA ist es schon länger auf dem Markt, man hat also schon länger Erfahrung mit dem Medikament.
Dass die Ärztekammern vor dem Gebrauch in Kombination mit anderen Suchtstoffen warnen, ist verständlich, dass sie zur Vorsicht bei Personen mit Suchtvergangenheit mahnen ist auch verständlich, es ist auch absolut ok, dass man darauf hinweist, dass Lyrica unter gewissen Umständen abhängig machen kann, aber darüber hinaus braucht es nicht gehen, sonst werden Ärzte dazu verleitet, es nur noch ungerne zu verschreiben und darunter leiden Patienten, welchen es helfen könnte und hilft, so wie mir.
Obigen Link habe ich mir nun mal im englischen Original durchgelesen, der Artikel beruht also auf Onlineberichten (es wurden 203 Googlesuchen durchgeführt...), 4 der 6 Suchbegriffe mussten dann wohl zu gewissen Personengruppen führen, welche es sich intravenös, rektal, oder es per "Bomben" (Kapselinhalt leeren, in Toilettenpapier wickeln und schlucken) zuführten, wobei ich dabei nicht unterschlagen möchte, dass im Artikel steht, dass Missbrauch von Pregabalin scheinbar(!) meistens oral erfolgt.
Auch steht im Artikel, dass es im Internet ohne Verschreibung verkauft (und somit wohl auch gekauft) wurde, der Gebrauch (Missbrauch!) also nicht unter ärztlicher Kontrolle erfolgt sein kann!
Weiter verweist der Artikel auf Selbstmedikation und dass aufgrund der schnellen Toleranzentwicklung immer höhere Dosen appliziert wurden, also wieder alles ohne Arzt!
Zuletzt führt der Artikel aus, dass abruptes absetzen zu Schlaflosigkeit, Übelkeit, Kopfschmerzen und Diarrhoe führen kann, wie gesagt Absetzerscheinungen sind keine Entzugssymptome, auch Antidepressiva sollte man nicht abrupt absetzen.....wobei ich mir schon vorstellen kann, dass über 1g Pregabalin rektal über längere Zeit zusammen mit Heroin zu Entzugserscheinungen führen kann, das hat aber alles nichts mit korrekter Einnahme unter ärztlicher Kontrolle zu tun.
Der Onlinebericht überzeugt mich nicht!
Ich habe bis jetzt nur gute Erfahrungen mit Pregabalin gemacht, es ist das erste Medikament, welches ohne Abhängig zu machen und ohne die Nebenwirkungen zahlreicher Antidepressiva zu besitzen, eine andauernde angstlösende Wirkung besitzt, ich bin sehr zufrieden damit und bin gegen die Verteufelung, sonst werden manche Ärzte irgendwann dazu verleitet es leidenden Patienten zu verwehren, welche davon profitieren könnten, das kann ich nicht gutheißen und dagegen wehre ich mich!