Baclofen Forum vs Alkoholismus

guten morgen leidensgenossen + frohgesinnte

möchte mich kurz vorstellen
+ meine situation schildern

bin 50
bildhauer
derzeit single
2 erwachsene kinder

habe eine 30jährige trinkerkarriere hinter mir
eine lzt vor 4 jahren
danach versuch mit kt
mit zweifelhaftem erfolg

bin nach ausgiebigem durchforsten des www
auf dieses forum gestossen
+ bin sehr begeistert
+ voller hoffnung
mit bac mein problem in den griff zu bekommen
bin nun seit einer wo alkfrei
+ hatte tw den eindruck
allein durchs lesen in diesem forum
einen anticravingeffekt zu erzielen

ja nun muss ich noch meinen psychiater überzeugen
dass er mir bac verschreibt
hab aber erst in 2 mo einen termin bekommen
drum ruf ich morgen an
+ versuche das tel zu klären
ansonsten gibts noch die ha option
der macht meistens das
was ich ihm vorschlage
also drückt mir bitte die daumen

das wars erstmal

mit besten grüßen + wünschen
nikita

Hallo, Nikita!

Ich bin 55 Jahre und 11 Monate alt, nehme seit dieser Woche Dienstag Baclofen, das ich mir aus Spanien kommen lasse, und bin geradezu euphorisch begeistert davon. Vielleicht ist die Zeit, die ich das Mittel nehme, noch zu klein, aber bis heute ist, quasi mit der ersten Einnahme, midestens aber seit dem zweiten Tag das Verlangen nach Alkohol in mir gestorben. Ich habe mit dreimal 6,25 mg begonnen und diese Dosis insgesamt zwei Tage beibehalten. Die nächste zwei Tage habe ich zweimal 6,25 mg eingenommen und einmal 12,5 mg. Seit gestern nehme ich einmal 6,25 mg und zweimal 12,5. Ab morgen folglich dreimal 12,5 mg.
Ich habe schon nach den ersten 6,25 mg eine deutliche Wirkung, vielleicht eine Stunde nach der Einnahme, gespürt. Seither hält diese Wirkung an, was mein Bedürfnis, Alkohol zu trinken, angeht. Ansonsten bin ich ruhig, aber nicht, wie beschrieben, müde. Ich bin klar, glaube ich, und ich kann die Tätigkeiten, die zu verrichten sind, recht mühelos verrichten. Selbst mein täglicher Sport, den ich immer zwischen den Saufeinheiten betrieben habe, leidet nicht unter der Einnahme. Nachts schlafe ich noch nicht so wie ich das erhofft hatte, grüble noch da oder dort herum, aber wache morgens trotz allem ziemlich gut erholt auf. Ich werde also sehen, wie lange ich noch steigern muss. Das werde ich tun, bis ich tagsüber entweder eine Müdigkeit spüre und/oder eine quasi absolute Sicherheit in der angestrebten Hinsicht sich eingestellt hat. Vielleicht ist das ja schon bald, was ich hoffe. Fast möchte ich meinen, sie ist schon da, aber ich will doch noch etwas Zeit verstreichen lassen, um wirklich sicher zu sein!

Du siehst, es scheint zu klappen. Ich habe das etwas ausführlicher beschrieben, weil auch ich die Hoffnung hatte, die Du in Deiner Vorstellung geäußert hast. Ich denke, auch Dir wird ähnliches widerfahren! Das verrückte dabei ist, dass offenbar genau das geschieht, was ich eben erhofft hatte. Und nach wie vor glaube ich, dass Baclofen den natürlichen, eigentlichen, puren Zusatnd eines Menschen, des Menschen eben, der es einnimmt, wieder herstellt oder überhaupt erst ermöglicht.
Vielleicht wird sogar mal eine Zeit kommen, wo man es nicht mehr braucht. Vorläufig gehe ich aber davon aus, das Mittel ein, zwei, drei, vier oder noch mehr JAhre, vielleicht sogar für immer nehmen zu müssen. Was aber ist diese Einnahme gegen die alkoholische Alternative?

Viel Glück wünsche ich Dir mit Baclofen, genau wie es mir hier am Anfang, vor einigen Tagen erst, gewünscht wurde, und sich nun offenbar schon zu verwirklichen scheint!

Ach ja, offenbar funktioniert Baclofen dann erst wirklich richtig, wenn man vor der Einnahme schon einige Tage nichts getrunken hat und fortan so auch bleiben will, trocken eben.

Michael

Hallo Nikita,



Das ist nur ein Placebo-Effekt und ein großes
Kompliment an das Forum. Danke. Warum den langen Weg
über den Psychiater gehen, wenn es den kurzen Weg gibt.
Würde ich genauso machen.

Wenn Du jetzt bereits clean bist, hast Du ideale Startbedingungen.
Dem Psychiater kannst es dann später erklären. kann sein, dass er Dir dann abrät.

LG Federico

Ganz herzlich willkommen! Ich schließe mich dem Statement definitv an. War gestern aus (siehe mein Vorstellungs-Thread), und es lief hervorragend. Dafür danke ich diesem Forum. Durch die optimistische Herangehensweise der Leute hier (u.a. weil sie auf BAC hoffen/vertrauen dürfen) ist die Stimmung hier m.E. ganz anders als in den (wie würde Leamisch sagen) Graue-Maus-Lebensansätzen. Wir sind alle voll da und wollen aktiv und glücklich leben.

Viel Spaß und Erfolg hier. Ich freue mich!

LG
M

möchte noch einiges zu mir ergänzen

ich war 26 jahre als dipl krankenpfleger in der psychiatrie tätig
+ häufig mit alkoholabhängigkeit konfrontiert
zu beginn meiner ausbildung begann ich vermehrt zu trinken
angelernt + angespornt von einem schulkollegen
mit dem ich mich eigentlich zum lernen traf
was aber immer im wirtshaus endete
oft schon bevor überhaupt ein skriptum aufgeschlagen wurde
ich war damals auch derartig depressiv
beschäftigte mich in den unterrichtseinheiten
mit möglichen suizidmethoden
anstatt dem vortragendem zu folgen
+ so kam mir das therapeutikum alkohol gerade recht
die ausbildung schafften wir problemlos
weil wir ja auch keine deppen waren
was zu der überzeugung führte
wenn man leistung erbringen kann
trotz übermäßigem alkkonsum
kanns ja nicht so tragisch sein
die erste einsicht hatte ich mit 23
als ich nach einem 3tägigem trinkgelage in den dienst kam
+ mittags beim medausteilen bemerkte
dass ich zusehends zittrig wurde
es war dann mgl mich
ohne auffälligkeit krank zu melden
ich hatte damals noch wenig erfahrung mit psychopharmaka
insbesondere mit tranquilizern
da ich auf einer langzeitstation arbeitete
wo die verpönt waren
+ getraute mich daher nicht irgendetwas einzuwerfen
entsprechende enzugsmed bezog ich von meinem ha
diese situation hat mich derartig geschockt
dass ich beschloss 1 jahr nichts zu trinken
was ich auch durchzog
mir gelang das jedoch nur
weil ich wusste
am soundsovielten darf ich wieder
es war auch damals schon so
dass mich ein bier nicht interessiert hätte
interessant wären viele sehr viele gewesen

die nächsten jahre gingen so recht + schlecht
ich schaffte es immerhin bis zum stationspfleger
meine trinkgewohnheiten waren wie folgt
wenn am nächsten tag dienst
am vortag max 4 bier
hatte ich jedoch mehrere tage frei
dann durftens schon 10 bis 20 sein
inzwischen war ich auch geübt im tranquilizer ge od besser missbrauch

2003 schloss ich nach mindeststudiendauer 4 jahre
ein kunststudium ab
neben meinem 40 stundenjob
+ natürlich wieder die folgerung daraus
wenn du das schaffst
kann dein alkkonsum nicht problematisch sein
im übrigen lehnte ich jegliche hilfe ab
weil mir kann ja sowieso keiner was erzählen
ich bin ja berufsbedingt spezialist

mit 46 kündigte ich obwohl pragmatisiert
meine kinder hatten ihre ausbildung beendet
also keine finanziellen verpflichtungen mehr
+ weitere 20 jahre in dem job
waren unvorstellbar
ich wollte mich von nun an vorwiegend der kunst widmen

die warheit ist
ich wollte ungehindert saufen
+ so wars dann auch 1 jahr lang
dann lzt
dann kt mit strikten regeln aber zweifelhaftem erfolg
kt deshalb da ich bei der lzt sah
dass die leute diese bis zu 12x schon in anspruch genommen hatten
+ da war für mich die abstinenz keine option

im letzten halben jahr immer wieder totalabstürze
saufen schlafen saufen schlafen etc

+ jetzt ein hoffnungs nicht schimmer sondern strahl

ps
vielleicht fragt sich jetzt so mancher
wie war das mit den beziehungen
es waren einige
meine partnerinnen haben das ausgehalten bzw mitgesoffen
bis auf die letzte


ein bisserl lang ist das jetzt schon geworden
obwohl ich sonst eher kurz angebunden bin

+ noch ein kleiner zusatz
um meine alkoholische lebensbeichte abzurunden

bin derzeit 1x wöchentl in pt
+ 1x wöchentl in der alkoholikerberatung
+ 1x im monat bei einer shg
aber nicht aa

Hallo, Nikita!

Deine Geschichte wird vielen sehr vertraut vorkommen und sie ist wohl auch sehr exemplarisch, was die Dynamik der Saufproblematik angeht.
Darauf muss man hier nicht weiter eingehen, glaube ich. Viel wichtiger ist, dass Du jetzt erst einmal trocken bleibst, was Du wohl gegenwärtig bist, und schnell zu Deinem Baclofen kommst. Wenn es Dir der Arzt nicht verschreibt, dann gibt es die Möglichkeit, dieses Medikament in Spanien zu kaufen. Dort gibt es den so genannten Zensiert, wo man das Medikament bestellen kann. Ich weiß ja nicht, wie das in Österreich mit Baclofen gehandhabt wird, in Deutschland ist es nicht so leicht, einen Arzt zu finden, der es verschreibt - jedenfalls bei Alkoholproblemen.

Mit Baclofen dürfte Dich wahrscheinlich tatsächlich ein Lichtstrahl treffen, so ging es jedenfalls mir und offenbar sehr vielen hier im Forum. Wie schnell es geht, ist aber wohl sehr unterschiedlich. Bei mir ging es schnell und hält noch an. Ich steigere noch die Dosis, erhöhe heute auf dreimal 12,5 mg, was ja immer noch sehr niedrig ist. Jedenfalls ist das Alkohoverlangen vollkommen weg. Ich denke, wie ich schon mal schrieb irgendwo, nur daran, wenn ich hier im Forum darüber schreibe, sonst ist dieser Gedanke nicht mehr existent. DAs ist für mich schon deshalb außerordentlich erwähnenswert, weil in den letzten Monaten ab frühem NAchmittag meine Gedanken nichts anderes taten als sich mit Alkohol zu beschäftigen: sie wehrten sich gegen ihn und verloren jedesmal. Jetzt sind sie spurlos verschwunden und die Fadnis, die oft ohne Alkohol vorhanden war, ebenfalls. Ich fühle mich saugut und tags überhaupt nicht müde, nicht langweilig, sondern durchaus voller Energie und leistungsfähig. Das Mittel stellt, so hoffe und glaube ich, den Zustand her, der der natürliche, der ursprünglich gewollte ist. Bleibt die Dosis so niedrig wie sie es mit dreimal 12,5 mg ja ist, dann kann ich sie mir auch lange oder immer leisten. Aber auch höher dürfte sie noch immer deutlich unter dem Preis liegen, den ich täglich für Alkohol gezahlt habe.

Also, Nikita, auf zu Baclofen und das Leben beginnt neu! Hoffe ich jedenfalls für Dich.

@Michael, musste ich leider aus juristischen Gründen entfernen. Es gibt andere Möglichkeiten den Link jemandem mitzuteilen. LG Federico

Gruß
Michael

Ja, ich möchte auch darum bitte, nicht jeden sofort mit der Bezugsquelle 'anzuspringen'. Schnell genug wird's so offensichtlich, und dann ist die Nummer gestorben. Der gute Mann in Spanien würd's uns danken, wenn wir bisschen diskret agieren!!!

...und zum Schluss sitzen wir alle ohne Bezug da, wär' ja blöd.

Ist in Ordrun! War mir nicht bewußt, weil ich meine Information zum Thema - ind einem anderen Forum - ebenfalls über diesen Weg bekommen habe.

Michael

Sofort dichtmachen, das andere Forum

Nee, der Typ schreibt ja sogar in seinen Zahlungsanweisungen: Nichts vom Shop in den Betreff, nur die Bestellnummer. Ganz wichtig. Wenn der wüsste...