Montag 8. Februar 2010, 19:15
@dieser,
„ohne Krücke“ schaffen, hört sich für mich nicht so prickelnd an und kann nicht wirklich einen Qualitätsunterschied darstellen. Zumal die 24-Stunden Rundum-SHG natürlich auch eine Krücke ist. Die Frage ist, was passiert wenn man seine Krücken nicht mehr haben will. Geht das und wenn wie? muss man die Krücke gezielt ausschleichen wie ein AD?
Die Krücke Baclofen ist noch zu neu, um eine Aussage über das Leben danach machen zu können. Ich denke jedoch im Fall eines Rückfalls liegt die Rückkehr zur Krücke auf der Hand. Aus medizinischer Sicht spricht jedenfalls nichts gegen eine lebenslange Medikation.
Anders sieht es aus, wenn „dieser“ seine geschützte Umgebung aus irgendwelchen Gründen verlassen will oder muss. Das könnte schwierig werden und nicht nur aus Gründen die mit Alkohol zusammenhängen. Möglicherweise könnte Baclofen sozusagen als Übergangskrücke, ein gewisses Maß an Sicherheit bieten.
Die psychische Wirkung (s. 2. Umfrage), in Verbindung mit der Anticraving-Wirkung spricht dafür. Heldenhafte Kämpfe gegen eine todbringende Krankheit haben wir alle geführt und uns oft genug dabei verletzt. Wie „dieser“ schon sagte:
Mit Sicherheit gibt es viele Wege aus der Sucht.
Schließlich gibt es auch viele Wege in die Sucht, warum sollte es dann nur einen aus der Sucht heraus geben.
Liebe Grüße
Federico