Samstag 5. Januar 2013, 17:28
Hallo,
ich bin Sabine (Ü50) und nehme seit fast 2 Monaten Baclofen mit Erfolg vom 1.Tag an. Obwohl die Nebenwirkungen Pipifax sind im Vergleich zu meinen anderen „Unverträglichkeiten“, kann ich nicht weiter steigern (50mg verteilt auf 24 Stunden), sondern habs jetzt öfters „vergessen“. Der Gähnzwang war dann weg (=Atemdepression?), aber heute geht’s mir körperlich dreckig nach lecker „Hugo“ gestern abend.
Ich trinke seit Jahrzehnten regelmäßig, allerdings geht nicht viel, weil mir schnell schlecht wird. Außer super Konzentration, um abends noch (schöne) Sachen zu machen, hab ich nichts davon. Manchmal werd ich bewußtlos, die 1,5 Stunden kommen mir dann vor wie 8 Stunden. Ansonsten hab ich nur Minutenschlaf seit einem Koma nach einem Unfall vor Jahrzehnten.
Der Alkohol hat mir damals geholfen, die hochpotenten Hirndrogen schneller abzubauen, die mir ca. 20 J. für die Schlaflosigkeit gegeben wurden. Dass ich Nikotin in der Zeit auch bestens vertragen habe, erhärtet meine Theorie.
Dass die körperlichen Beschwerden vielleicht doch nicht nur die Schlaflosigkeit, sondern auch den (für mich „Energieträger“) Alk als Verursacher haben, das kann ich seit ca. einem Jahr nicht mehr ausschließen. Und seit ich bei euch das Wort craving kennengelernt habe, halte ich mich doch für sehr abhängig…
Seit dem 1.Bactag merke ich: jetzt lebe ICH!
Ich danke Euch allen für die Begleitung und das viele Wissen, an dem ihr mich teilhaben lasst.
Ein Arzt begründete die Ablehnung von Bac damit, er habe mit dem Medi keine Erfahrung: doch keiner der Ärzte, die mir grausige Hirnmedis gaben, hat jemals eins davon geschluckt!! Meine Unverträglichkeiten wurden als psychisch/hysterisch/gestört abgetan. Jeder Herzpatient wird besser untersucht, bevor er Digitalis kriegt. Jedenfalls geht nix über den Kontakt mit anderen „Schluckern“ und deren Reaktionen und Erfahrungen.
Bewundernswert finde ich auch die Zeit, Energie und das Feuer, das die ModeratorInnen/admins und natürlich Federico in das Thema investieren. Der Umgangston, Respekt und das Lesen ist eine große Freude für mich. (In meinem Leben war ich in sehr vielen verschiedenen SHGs).
Ich bin wiedermal sehr zuversichtlich und freu mich einfach…………………Sabine
Samstag 5. Januar 2013, 18:01
Hallo Sabine
Herzlich Willkommen! Ich sage dies, da Du ja eine fleissige Mitleserin warst und wir somit noch keine Möglichkeit hatten, Dich hier zu begrüssen.
Deine Worte machen Mut. Mut dranzubleiben, auch wenn es mal ein wenig stiller im Forum wird. So hat jedes geschriebene Wort dennoch einen Sinn. Du bist der Beweis...
Seit dem 1.Bactag merke ich: jetzt lebe ICH!
Das ist die entscheidende Aussage. Damit hast Du in mir eine Saite zum Mitschwingen gebracht...
Es macht Freude, Deinen Beitrag zu lesen. Danke für Deine positiven Worte zum Forum.
Ich bin wiedermal sehr zuversichtlich und freu mich einfach…………………
Ganz meinerseits.
Schönes Wochenende
LG moonriver
PS: Behalte Deine Dosis möglichst konstant bei, verteile sie über den Tag und versuche sie nicht zu vergessen. Trage stets eine Notfalldosis bei Dir.
Samstag 5. Januar 2013, 18:21
Auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum,
und gleich ein paar Fragen, auch Antworten soweit möglich:
Der Gähnzwang war dann weg (=Atemdepression?), aber heute geht’s mir körperlich dreckig nach lecker „Hugo“ gestern abend.
über wieviele Hugos reden wir Sabine? Gähnzwang okay, Atemdepression ist das nicht.
Dann würde mich noch interessieren in welchen Mengen und in welcher Form Du den „Energieträger“ derzeit zu Dir nimmst und ob Du heute immer noch unter Schlafproblemen leidest. Unter Schlafproblemen habe ich auch gelitten, wenn Alkohol in gröberen Mengen im Spiel war, ohne Alkohol schlafe ich dagegen wie ein Murmeltier.
Ansonsten gefällt auch mir der Satz aus Deiner Vorstellungsrunde: jetzt lebe ICH!
LG Federico
Samstag 5. Januar 2013, 20:11
Liebe Sabine,
herzlich Willkommen!
Was Du schreibst klingt ja ganz schön abenteurlich....20 J "Hirnmedis" wegen Schlafstörung....nach Schädelhirntrauma leider keine Seltenheit -das klingt nach ziemlich viel durchlebter Verzweiflung. Ganz wichtig: leidest Du unter einer Neigung zu Krampfanfällen? Die müsste vor Baclofeneinnahme ausgeschlossen sein.
Habe auch noch einige Fragen: was sind die anderen unerwünschten Wirkungen, die Du unter Baclofen verspürst? Ich bestätige auch nochmals Federicos Aussage: Gähnzwang ist glücklicherweise keine Atemdepression.
Welche anderen Medikamente musst Du noch einnehmen? Unkontrollierte Bewusstlosigkeit? Wo bist Du sonst in Behandlung?
Weiterhin alles Liebe und jede Menge Zuversicht, denk immer an die Forenüberschrift: Damit ein Wunder geschehen kann...... und ganz klar:"Jetzt lebe ICH", ist die richtige Richtung.
LG jivaro
Sonntag 6. Januar 2013, 01:32
Hallo,
danke für euer Interesse an meinem doch eher untypischen Fall. Will mich da jetzt auch nicht so wichtig machen.
Also gestern hatte ich 0,75 l mit 6,9%, aber halt Zucker&Chemie. Beides vertrag ich bekanntermaßen schlecht. Mit regelmässig Bac konnte ich folgenlos und kontrolliert 1-2 Gläser genießen (Kohlenhydrathunger), dann was Anständiges essen und auch einschlafen. Die Schlafdauer (ca.3 Stdn.) könnte ich ev. ohne Alk noch steigern, gute Idee, Federico. Ich war zu happy übers regelmäßig Einschlafen ohne Toleranzentwicklung... Den Minutenschlaf hatte ich auch, wenn ich früher mangels Zeit/Gelegenheit nichts trinken wollte. Das gab es immer mal wieder.
Krampfanfälle sind bei mir ausgeschlossen worden. An Medikamenten nehm ich nicht mal mehr Antihistaminika wg. NW, niente.
Nebenwirkungen? Die Luftnot hat mich genervt, kenn ich allerdings schon von früher.
Die brutalen Konzentrations-u.Gedächtnisprobleme durch Schlafmangel oder die Lähmung und Depression durch Antidepressiva kann Bac niemals übertreffen. Und kraftlos war ich auch vorher schon. Ich glaub, man kriegt auf Bac seinen Körper mehr mit und das nervt manchmal - ist die Sache mit dem Funktionieren ...
Aber dieses Lebensgefühl und endlich (fast)keine Angst mehr, dass die Seifenblase platzt! ... Manchmal muss man halt älter werden, damit man sowas erleben kann!!
Und als ich jetzt nicht mehr gesucht habe, hab ich in der Landwehrstr. eine Neurologin gefunden, die auch eine Forscherin ist. Das Bac-Material brauchte sie gar nicht, ich kriegte sofort ein Rezept. Hab ihr dann auf Wunsch weiteres Material über Bac+Hypophyse geschickt.
http://edoc.ub.uni-muenchen.de/8652/1/End_Katrin.pdfSchlaft gut Sabine
Sonntag 6. Januar 2013, 23:25
Liebe Sabine,
DANKE für das Einstellen der Arbeit; die "GABA-Geschichten" sind schon faszinierend, es ist mittlerweile so komplex, dass ich Mühe habe einigermassen "mitzukommen". Gleichwohl sagt selbst Prof. Tretter: "wir sind mehr als die Summe der neurobiologisch bekannten Reaktionen".....wir stehen noch ganz am Anfang.
Woher kam Deine Atemnot von früher? Allergien? Gibt es eine Lungenfunktionsuntersuchung von früher? Du solltest auf jeden Fall eine durchführen lassen! Meist ist diese -glücklicherweise- normal. Das Gefühl der Atemnot tritt unter Baclofen häufig beim Einschlafen auf, was besonders unangenehm ist. Also: Dosis wenn möglich beibehalten, abwarten....theoretisch wäre es gut sie zu steigern, da ja speziell auch der "Kohlehydrathunger" gebremst wird (weshalb das Medikament auch gut bei Essstörungen wirkt - übermässiger Konsum von Süssem-). Alkohol und Süssigkeiten sind beides Liferanten von Energie mit ähnlichem "Abbauprogramm". Es gibt Menschen, die nach Erreichen von Abstinenz einen vorher nie gekannten Hunger auf Süsses entwickeln (rasche Energiezufuhr). Alles sehr Laienhaft ausgedrückt.......
...
Ich freue mich riesig über Deine Aussage zur Angst, ich kann sie supergut nachempfinden.
Und ich freue mich, dass Du ganz offensichtlich ohne Probleme ein Neurologin gefunden hast, die sich mit Baclofen auskennt!!!
Alles, alles Liebe; viel Kraft
jivaro
Montag 7. Januar 2013, 22:55
Willohallo,
Das .pdf ist für jeden Leser da, (sogar für Ärzte
,
4.Eintrag von oben bei google, wenn man Baclofen+Hypophyse eingibt!
Wenn ich jetzt auf meiner früheren Heimatseite "schlafgestört de" Baclofen mit meinen Erfahrungen dazu bekannt mach, bricht der Medizinindustrie ein Standbein weg, Volkskrankheit Nr.2.
Ich war oftmals im Strassenverkehr unterwegs in einem "übernächtigten" Zustand, da hätte ich mit 2 Bier intus mehr wahrgenommen...
Viele Grüße
Sabine
Dienstag 8. Januar 2013, 00:09
Liebe Jivaro,
ich danke Dir, ich werd mich mal kümmern wg. meinem Atemapparat. Die grünen Männer nachts mit dem Blasgerät und blauer Birne mitten auf der Straße waren immer so grantig, weil ich nicht so richtig konnte, wie sie wollten (vor Bac machte ich öfter mal tt - tanzen statt trinken).
Allergien? Abbauprobleme von Frucht-und Milchzucker sind ja keine, aber immerhin eine Diagnose, die immer mehr Ärzte im Programm haben. Ich tippe bei meinem "Zwangsschlaf" auf Unterzucker. Bei zuviel(?) Ethanol stellt die Leber ihre Zuckerproduktion ein (Gluconeogenese), das betrifft dann auch die zuckerfrei-Trinker! Ok., dann könnte man ja das Fett heranziehen als Energieträger, aber da haben wahrscheinlich mehr Menschen ein handycap, als Ärzte in ihrer Ausbildung gelernt haben...
@ Rico:
Deine Auslandserfahrungen kann ich bestätigen. Eine Freundin mit Ferienhäuschen in Spanien geht dort in die Apotheke und kriegt Lioresal, wie wir hier Aspirin - 4€ f. 30Stück, das Original.
Viele Grüße
(3x1/4 tags, 3x1/2 nach Sonnenuntergang = 6 STUNDEN SCHLAF+GLÜCKfürohnegeld)Sabine
Montag 11. März 2013, 18:29
Hallo Didier1956
ich war ja grad abgedriftet - OT - aber danke fürs Mitdenken!
Ich hab noch viel langsamer aufdosiert als wie "Königsweg". Vor 1 Monat hab ich im Moment des Redens z.B. nicht mehr verstanden/gewußt, was ich da rede, stocknüchtern, war nur noch peinlich. Da ich ca. 20 Stunden wach war, habe ich für einen tatsächlich relativ gleichbleibenden Bac-Spiegel sorgen können. Ebenso beim seither Abdosieren. Mir geht es jetzt ja kopfmäßig viiel besser. Die Lebendigkeit ist wohl mein Preis. Auf 75mg wollte ich, weil ich Angst vor dem Kontrollverlust habe. Der hat, nach dem Erbrechen Koma"schlaf" usw. zur Folge. Die Leberwerte sind top, das Hirn atrophiert (bei Einstein übrigens auch,
).
Arbeitsfähig bin ich vor Bac bzw. mit Psychopharmaka noch weniger gewesen. Die Ärzte meinten aber, ich=Blutbild schau doch gut aus und wenn ich ihre Produkte nicht vertrag, bin ich eine gestörte Persönlichkeit (wär ich Polizistin, gäb das ne Anzeige). In die Psychiatrie (wg.Nebenwirkungen der NL war ich da öfters) will ich aber nie wieder, weil ich mit mehr Glück als Verstand wieder meinen Traumberuf habe. 3 Tage/Woche schaff ichs, die Anstrengung ist immens, Spaß auch und den Grund f. schlaflos wg. angeblicher Depressionen such ich weiterhin vergeblich. So finanzier ich mir halt meine AU selber...
Die Psychiatrie-Kritiker in USA behaupten: 80% aller psychiatrischen Diagnosen haben körperliche Ursachen. (Die zu suchen kostet allerdings Budget)
Sonnige Grüße Ssssummmmmmmm
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